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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Recht gegen Recht folie 8 Was: Vortrag "Was ist Geld?" am 1.2.2016

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Recht gegen Recht folie 8 Was: Vortrag "Was ist Geld?" am 1.2.2016


Chronologisch Thread 
  • From: Arne Pfeilsticker <Arne.Pfeilsticker AT piratenpartei-hessen.de>
  • To: Gerhard <listmember AT rinnberger.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Recht gegen Recht folie 8 Was: Vortrag "Was ist Geld?" am 1.2.2016
  • Date: Mon, 18 Jan 2016 19:20:10 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>


Am 18.01.2016 um 11:09 schrieb Gerhard <listmember AT rinnberger.de>:

Am 10.01.16 um 01:04 schrieb Arne Pfeilsticker:

Link <https://www.hidrive.strato.com/lnk/OTAkvW7K>https://www.hidrive.strato.com/lnk/OTAkvW7K kannst
du dir die Präsentation zu meinem Vortrag am 1.2.2016 herunterladen.

Konzeptionell ist die Auffassung von Handel als Tausch von Recht gegen
Recht ein gewaltiger Rückschritt.

Hallo Gerhard,
für mich ist der Ausgangspunkt meiner Überlegungen die Realität. Und wenn es eine Tatsache ist, dass der Handel ein Tausch von Rechten ist, dann beuge ich mich dieser Tatsache.

Die Argumentation wird in den Folien 8 - 12 dargestellt. https://www.hidrive.strato.com/lnk/OTAkvW7K

An welcher stelle stimmen die Argumente nicht?

Mit der reinen Umbenennung wird der
Unterschied zwischen den Konzepten 'Ware' und 'Geld' komplett verwischt.

Nicht wirklich: Geld ist das subjektive Recht, das in den Tauschverhältnissen die Idenditätsfunktion und den gemeinsamen Nenner der Tauschverhältnisse stellt. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal.

Die wesentliche Frage in der Ökonomie nach der eigentlichen
Wertschöpfung, d.h. wie Wert überhaupt entsteht, wird komplett außen vor
gelassen.

Richtig. Man könnte sogar sagen, dass die Geschichte der Ökonomie die Suche nach dem Heiligen Gral „Wert“ ist.

Meine Vermutung ist, dass es diesen Heiligen Gral nicht gibt. Was uns als Wert erscheint ist m.E. ein dynamisches System von Tauschverhältnissen.


Richtig ist aber, dass sich nicht-dingliche Rechte wie Urheberrecht und
Patente schlecht unter dem Begriff Ware subsumieren lassen, der mit
einem physischen Objekt assoziiert ist. Diese lassen sich aber als ein
Anspruch auf 'Geldeinkommen' rechtfertigen, der durch die Rechtsordnung
gegeben ist.

Steve Keen hat das Wesentliche des circuitistischen Ansatzes durch
Graziani hier zusammengefasst:
<http://www.forbes.com/sites/stevekeen/2015/02/28/what-is-money-and-how-is-it-created/>
Demach sind drei Grundvoraussetzungen zu erfüllen, damit etwas als
'Geld' bezeichnet werden kann:
1. Geld muss ein reines Zeichen sein, um als Zahlungsmittel zu
funktionieren (ansonsten wäre es ein Tausch und keine monetäre Transaktion)

M.E. reicht das nicht.

Gegenbeispiel: Wenn mein Hund mit dem Schwanz wedelt, dann ist das auch ein Zeichen im Sinne des Wortes Zeichen. 

Aber ich glaube nicht, dass man darauf ein Geldsystem aufbauen könnte. :-)

Geld muss ein ganz bestimmtes Maß im Sinne der Mathematik sein. Argumente siehe Folie 16 - 41.

2. Geld muss als endgültig schuldbefreiender Titel akzeptiert sein
(ansonsten wäre es ein Kredit)

Ja, Siehe Satz 2 meiner funktionalen Geldtheorie. Folie 7

3. Es darf keine Seignorage (=Geldschöfungsgewinn) bei irgendeinem an
einer Zahlung beteiligten Akteure entstehen.

Ja. Aber ich würde diesen Satz nicht als Axiom einer Geldtheorie nehmen, sondern als abgeleiteter Satz der Theorie.

Diese drei Bedingungen können nur dadurch erfüllt werden, dass Zahlungen
durch die Vermittlung eines Dritten (einem Treuhänder) abgewickelt
werden. Wir nennen diesen Dritten eine Bank.

Jein. Ja, wenn das Geld aus gebuchten Rechten besteht. Bei einem verbrieften Recht - wie z.B. einer Banknote - ist das nicht erforderlich. Hier folgt das Recht aus dem Papier, dem Recht am Papier.

In Kürze: Geld ist die einseitige Schuldanerkenntnis durch eine Bank.

M.E. zu unpräzise und gilt auch nur in einem Kreditgeldsystem.

Viele Grüße
Arne


Wie Steve Keen in dem Artikel weiter schreibt:

Bei einer Zahlung, also einer monetären Transaktion unter Vermittlung
von Geld handelt es sich um eine dreigliedrige Transaktion, und nicht um
eine zweigliedrige wie beim Tausch, wobei der Anspruch gegenüber dem
Bankensystem vom Zahler auf den Zahlungsempfänger übergeht.

Zusammenfasssend kann man das Bankensystem als Verrechnungssystem einer
Volkswirtschaft auffassen.

ivl1705

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