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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht


Chronologisch Thread 
  • From: moneymind <moneymind AT gmx.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht
  • Date: Thu, 27 Nov 2014 22:05:53 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Noch eine Ergänzung hierzu:

Sobald es Kreditgeld gibt, gibt es daher auch Versuche, Kreditgeldsysteme so zu modifizieren, daß diese Phänomene eingeschränkt werden. Das kann auf verschiedenem Weg geschehen:

- durch die Nutzung "forderungsloser" Zahlungsmittel (ob nun Edelmetall wie im Goldstandard, oder Papier-Zentralbankgeld, das selbst keine Forderung gegen die ZB darstellt, oder Vollgeld). Unterschiede bestehen hier darin, ob solche "forderungslosen" Zahlungsmittel für die Gesamtwirtschaft ein "net asset" darstellen, wie bei Edelmetallen, oder nicht, wie bei den ZB-Passiva "ZB-Noten").

- durch die Nutzung von Kreditgeld, dessen Schöpfung/Vernichtung nicht vom notwendig prozyklischen Kalkül unabhängiger privater Wirtschaftssubjekte (Eigentümer) gesteuert wird, sondern auch antizyklisch eingesetzt werden kann, sprich: auf Staatsschuld basierendes Geld (vgl. z.B. modern monetary theory).

- durch eine Kombination der obigen Ansätze.

Diese Modifikationen des Kreditsystems müssen natürlich über den Staat laufen, wobei die Zentralbank hier die Schnittstelle zwischen Staat und privater Wirtschaft darstellt: einerseits "Bank der Banken" mit clearinghousefunktion für die privaten Banken, andererseits Monopolbank mit gesamtwirtschaftlichem Auftrag.

Je nachdem, ob das "private interest" (v.a. der privaten Banken) oder das "public interest" (die hier prinzipiell und systembedingt einen ewigen Widerspruch darstellen, der immer wieder neu ausgekämpft werden muß) die Oberhand gewinnt, ergeben sich verschiedene institutionelle Arrangements zwischen Zentralbank und Staat (z.B. in punkto Unabhängigkeit der ZB oder der Möglichkeit für den Staat, sich direkt über die ZB zu finanzieren oder nicht). Welches Interesse jeweils die Oberhand hat, läßt sich auch an der ökonomischen Ideologie ablesen, die die jeweiligen Zentralbanker vertreten.

Gruß
Wolfgang




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