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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?


Chronologisch Thread 
  • From: Rudolf Müller <muellerrudolf AT on22.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?
  • Date: Thu, 24 Sep 2015 15:53:02 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Der Wirrwarr um Geldvernichtung durch Umwandlung von Giralgeld in Spargeld entsteht meines Erachtens im Wesentlichen durch die Anwendung unterschiedlicher Begriffsebenen auf Bankbilanzen unter Einbeziehung volkswirtschaftlicher Gelddefinitionen.

Mir hilft bei der Betrachtung von Bilanzen eine Unterscheidung in eine
  • „Ding-Geld-Ebene“ und eine 
  • „Schuld-Geld-Ebene“.

(Den Begriff „Ding-Geld-Ebene“ habe ich mir teilweise bei Axel ausgeliehen) Auf der „Schuld-Geld-Ebene“ besteht "Geld" ausschließlich aus Forderungen.
 

Was geschieht bei einer Geld- bzw. Kreditschöpfung heute?
Bleibe ich auf der Ebene des "Ding-Geldes", verleiht die Bank Giralgeld, welches die Kunden nicht für den täglichen Zahlungsverkehr benötigten, oder sie verleiht Spargeld.

Auf der „Schuld-Geld-Ebene“ hingegen schafft die Bank lediglich ein neues Gläubiger-/Schuldnerverhältnis, neue Forderungen und Verbindlichkeiten.
Die Benutzung der Begriffe „Forderungen“ und „Verbindlichkeiten“ stimmt mit der im Bankbetrieb üblichen Terminologie überein und erleichtert das Verstehen der Abläufe in Banken erheblich. Es wird  kein Unterschied gemacht zwischen Sicht-Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken (= kaufkraftfähiges Geld) Spareinlagen von Nichtbanken (Geld, aber nicht kaufkraftfähig) und Verbindlichkeiten gegenüber anderen Banken (= kein Geld). Die Steigerung der Verwirrung bildet die Barreserve, bestehend aus Bargeld und Sichtguthaben bei der Zentralbank. Diese steht auf der Aktivseite der Bilanz und ist ebenfalls „Geld“. Die Geldmengenaggregate M1 bis M3 mögen für volkswirtschaftliche Untersuchungen sinnvoll sein, verwirren bei der Betrachtung des Bankbetriebes jedoch nur unnötig. Die Bankbuchführung wie auch deren Abschluss, die Bilanz, kennt nur Forderungen und Verbindlichkeiten.

Sparen (im heutigen System) bedeutet demnach im Bankbetrieb lediglich eine Änderung der Festlegungsfrist von „täglich fällig“ auf „längerfristig“. Das Sparen hat Auswirkungen auf die Liquiditätslage der Bank.

Beste Grüße,
Mumken


Am 24.09.2015 um 14:17 schrieb Axel Grimm:
Arne Pfeilsticker schrieb:
In unserem Kreditgeldsystem kann Geld im Wesentlichen nur dadurch vernichtet werden, dass eine Nichtbank einen Kredit bei einer Bank tilgt. - In allen anderen Fällen wechselt das Geld lediglich den Eigentümer.

Beim Kredit tilgen wird es vernichtet, …
beim Sparen wird es auch vernichtet ??? Siehe Arnes Aussage von hier -->

Arne Pfeilsticker schrieb:
Diese Vorstellung wäre in einem reinen Bargeld- oder Vollgeldsystem richtig, aber in unserem derzeitigen Währungssystem
*bedeutet sparen Geld vernichten*
und Kreditvergabe Geld schöpfen. Diese Aussage gilt nur zwischen Banken und Nichtbanken und die Geldvernichtung und Geldschöpfung ist auf Zeit.
Arne: Sparen (im heutigen System) bedeutet Geld VERNICHTEN.

Weiterhin gilt nach der Sichtweise: Entsparen ist dann auch eine "Schöpfung".

Sowohl im heutigen System als auch bei den exogenen Vollgeldsystemen wird Geld durch Tilgen und Sparen bzgl. der Geldmenge-im-Umlauf entzogen, was dem hier verwendeten Sprachgebrauch = VERNICHTEN ist.

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Im heutigen System bleibt die Geldmenge M (gesamt) durch Sparen unverändert, aber Arne beziechnet es als Vernichten, obwohl sich gar nichts geändert hat.
Die Teilmenge M1 (Geld.im-Umlauf) dagegen verändert sich durch Sparen.





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