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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: moneymind <moneymind AT gmx.de>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht
- Date: Fri, 12 Dec 2014 22:50:27 +0000
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Hi Rolf,
Du schreibst:
Die Saldenmechanik betrachtet Zentralbanken, Geschäftsbanken und Nichtbanken... und den öffentlichen Sektor (Staat + Zentralbanken), den privaten Sektor (Banken + Nichtbanken) usw. Es gibt keinerlei Mengen von Wirtschaftsteilnehmern die in irgendeiner Weise ausgeschlossen wären. Die Mächtigkeit der VSM ergibt sich aber gerade daraus daß sie *zu einer Zeit* nur *eine* Menge und die zugehörige Komplementärmenge betrachtet. - Die so gewonnenen Aussagen über volkswirtschaftliche Zusammenhänge sind zwingend für jede empirische Volkswirtschaft gültig.
Für Systeme, in denen es nominale Forderungen/Verbindlichkeiten gibt. Nicht die "Warenform des Arbeitsprodukts", sondern diese Form der Verbindlichkeit stellt die "ökonomische Zellenform" dar - die logische Keimzelle der "bürgerlichen Gesellschaft". Dies - ausgehend von Lautenbachs Kernsatz, "bist Du Volkswirt, beachte stets des anderen Gegenbuchung" - zum Kern der Betrachtung zu machen, darin liegt aus meiner Sicht ein wesentlicher Teil von Stützels Genialität.
Denn die "Nominalforderung" ist ein "gesellschaftliches Verhältnis" - und ein Rechtskonstrukt.
Marx läßt sich so wunderbar vom materialistischen Kopf auf die juristischen und ideellen Füße stellen.
Es ist wohl für jeden der sich mit ihr beschäftigt verblüffend wie weitreichend auf solche Weise gewonnenen Einsichten in ihrer Gesamtheit sind, lassen sie sich doch auf nur 2 einfache Axiome zurückführen:
1. "Jede Einnahme und Geldvermögensmehrung eines Wirtschaftssubjektes entspricht im genau gleichen Augenblick eine gleichgroße Ausgabe und Geldvermögensminderung eines anderen Wirtschaftssubjektes".
2. "Die Summe der Geldvermögen in der Gesamtwirtschaft ist stets 0" (Es ist völlig unerheblich ob man Verbindlichkeiten als negative Geldvermögen ansehen mag oder aber alternativ formuliert daß sie betragsmäßig gleich groß sind).
Nicht: die Summe der Geldvermögen, sondern die Summe aller Forderungen und Verbindlichkeiten. Stützels Aussagen gelten auch für Warengeldsysteme (in denen forderungslose Gegenstände, also "net assets" für die Gesamtgesellschaft, als Zahlungsmittel genutzt werden), sofern es dort das Rechtskonstrukt der Nominalforderung als "allgemeines gesellschaftliches Verhältnis" gibt (Zivilrecht/Privatrecht/bürgerliches Recht: Vertragsrecht).
Solche forderungslosen Zahlungsmittel werden dann einfach völlig folgerichtig als Sachvermögen behandelt.
In other words, bei Stützel geht es um nominale Kreditwirtschaft. Die Nominalforderung - Buchung und Gegenbuchung - ist die "ökonomische Zellenform", das grundlegende "gesellschaftliche Verhältnis" in der bürgerlichen Gesellschaft.
Und DAS ist aus meiner Sicht das entscheidende, geniale, grundlegende - HIER (und nicht beim "Geld" - exogen oder endogen, Kredit- oder Warengeld - liegt die Essenz).
Soweit my 2 cents.
Gruß, W.
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Rudolf Müller, 11.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Axel Grimm, 11.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Rolf Müller, 11.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Axel Grimm, 11.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Rolf Müller, 11.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Marco Schmidt, 11.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Axel Grimm, 12.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Rolf Müller, 12.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Axel Grimm, 12.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Rolf Müller, 12.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, moneymind, 12.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, moneymind, 12.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Axel Grimm, 15.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Marco Schmidt, 15.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Axel Grimm, 16.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Gerhard, 23.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Marco Schmidt, 23.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, moneymind, 25.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Patrik Pekrul, 26.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, Christoph Mayer, 28.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht, moneymind, 29.12.2014
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