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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Freikarten

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] Freikarten


Chronologisch Thread 
  • From: Patrik Pekrul <Patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • To: alex AT twister11.de
  • Cc: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>, Alexander Barth <alex.barth AT barth-ic.net>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Freikarten
  • Date: Mon, 3 Sep 2012 13:26:36 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Dabei muss man nichtmal FIATGELD haben... Es gab mal Golddeckung. Vielleicht gibt es nen anderes Prinzip von Güterdeckung das die Probleme nicht hat.

Oder man überlegt warum es Probleme mit FIATGELD gibt und wie man ein anderes FIATGELD schaffen kann, das diese Probleme die wir aktuell haben nicht hat.
Das tue ich, indem ich die "Konkretisierung" vorschlage.
 
Es muss für jeden wieder tranparent sein, welches Leistungsversprechen hinter dem Geld steht; das muss ja nicht notwendigerweise bedeuten, dass man damit nur genau diese Leistung nachfragt, aber es ist vollkommen transparent
 
a) DASS etwas dahinter steht und
b) WAS dahinter steht
 
Heutzutage weiss man lediglich,
 
a) dass wohl "irgendwie" und ganz indirekt (und faktisch gar kein) Leistungsversprechen dahinter steht und
b) das kann irgendwann von irgendwem irgendwo und irgendwann sein
 
Heute ist das alles also höchst intransparent unkonkret diffus und unverständlich (für Maik). Wäre Geld "konkreter" könnte Maik es leichter verstehen, und es wäre schwerer Maik übers Ohr zu hauen - und darum geht es!
 
Wenn man dir ein Geld anbieten würde, von dem du sicher (und nachprüfbar) wüsstest, dass es durch konkretes gedeckt ist, und ein anderes, das ein allgemeines "Versprechen" auf irgendwas von irgendwem irgendwo und irgendwie ist, welches wäre dir lieber?

Das kommt drauf an wodurch es gedeckt ist. Wenn es durch etwas gedeckt ist, dass ich gebrauchen kann, dann löse ich das Geld einfach sofort ein. Zb. ein Gutschein für ein neues Auto. Wenn es durch etwas gedeckt ist, was ich nicht brauche, ist es mir ziemlich egal...
 
Aha, zumindest das hast du jetzt verstanden; dann sind wir ja schon mal in Bezug auf "Währungswust" einen Schritt weiter.
 
...solange andere sowohl das gedeckte Geld als auch das ungedeckte akzeptieren und ich damit einkaufen kann ist beides gut. Wenn das gedeckte besser akzeptiert ist als das ungedeckte, dann ist mir das gedeckte lieber. Wenn das ungedeckte besser akzeptiert ist, dann ist mir das ungedeckte lieber. Beides kann ich mir in konkreten Beispielen vorstellen.
Was denkst du wie "Maik" reagieren würde? Was würde "Maik" eher akzeptieren, wenn er die Wahl hätte (Merke: das Land besteht überwiegend aus "Maiks", auch bei den Verkäufern)
 
Wichtig ist mir nur, das nicht jeder beliebig EURO nachgeworfen bekommt für die ich persönlich normalerweise arbeiten muss. Das wäre nicht Gerecht. Wenn sowas passiert, schwindet mein Vertrauen, aber es muss viel passieren damit ich anfange alternative Währungen zu nehmen.
Ok, dir ist aber schon klar, dass das genau die Krux bei Fiat-Geld ist: Einige dürfen Geld emittieren, andere nicht. Die, die es nicht emittieren dürfen, müssen dafür arbeiten; und die Emittenten (siehe "Bankerspiel")?
 
Das Flughafenbeispiel zeigt doch wie schwierig ein Leistungsgeld und Gütergeld als WUST ist... jeder muss ständig viel Zeit damit verbringen zu überlegen welches Geld er haben will und gegen was er es tauschen will. Überlegt er es nicht und nimmt einfach JEDES GELD, weil er es eh nicht einlösen will, dann können da ständig viele von profitieren und einfach nach belieben GELD emittieren weil es sowieso nicht eingelöst wird... und falls doch... naja dann OOPS :-) Alle müssen also ständig darauf achten welches Geld sie annehmen und stehen vor Problemen, wenn das Geld was sie angenommen haben auf einmal von anderen nicht mehr angenommen wird.
Was ein AUFWAND!!!
 
Stimmt, es ist in gewisser Weise weniger effizient. Na und? Vielleicht ist das Problem an unserem Geld aber, dass es ZU effizient ist, in dem Sinne, dass es nicht nur Transaktionen erleichtert, sondern obendrein auch noch Transaktionen erzeugt, die mit dem eigentlichen Leistungstausch nichts mehr zu tun haben: Handel mit Geld um des Geldes willen. Vielleicht wäre es hilfreich, wenn man gezwungen wäre sich öfter zu überlegen: "Was nehme ich da eigentlich an? Wer hat es erzeugt? Was steht dahinter? Steht da überhaupt etwas dahinter?"
 
Heutzutage passiert nämlich mit unserem Geld genau das, was du oben beschreibst. Jeder nimmt es einfach an, deshalb emittieren andere nach Belieben, weil es de facto sowieso nicht eingelöst wird. Daran krankt unser System. Die Tatsache, dass alles so intransparent ist, macht es den Emittenten umso leichter dieses Spiel zu betreiben, und die Geldverwender werden absichtlich doof gehalten.
 
Die "Konkretisierung" würde dieses Spiel erschweren; vielleicht um den Preis von ein wenig Effizienz, aber dafür gewinnt man eben Stabilität, weil nicht mehr jeder (und insbesondere nicht die wenigen) machen kann, was er will. Vielleicht gibt es ja AUFWAND, der es wert ist, betrieben zu werden?
 
Vielleicht kann man es grob so zusammenfassen:
 
a) Bei "alternativen Währungen" muss jeder selbst nachvollziehen, wie und von wem das Geld gedeckt ist. Das Vertrauen in das Zahlungsmittel fusst also im wesentlich auf der Einschätzung des Emittenten des Leistungsversprechens. Wenn der Emmitent ausfällt, ist das Zahlungsmittel wertlos, das Risiko trägt jeder selbst
 
b) Bei unserem Geld, prüft die Bank (mit Hilfe von Ratingagenturen) die Qualität des Kreditnehmers. Das Vertrauen in des Zahlungsmittel fusst also im Wesentlichen auf der Einschätzung der Redlichkeit der Banken. Wenn der Kreditnehmer ausfällt, trägt das Risiko (eigentlich) die Bank.
 
In gewisser Weise ist der einzige Unterschied zwischen beiden Szenario also das Zwischenschalten der Banken als Dienstleister. Wir bezahlen die Banken für diese Dienstleistung über Gebühren, und für die Übernahme des Risikos über Zinsen.
 
Das Problem, dass man an der Redlichkeit der Banken durchaus Zweifel haben kann, und das Risiko de facto von den Banken nicht übernommen wird, sondern über diverse "Rettungsmaßnahmen" doch wieder durchgestellt wird.
 
Wenn Banken aber ihren Job nicht machen, wozu brauchen wir sie dann? Dann können wir es auch gleich wieder selber machen; das ist zwar nicht so komfortabel, aber dafür zahlen wir dann auch keine Gebühren und Zinsen mehr.
 
Die Banken haben den Deal platzen lassen, jetzt sollten wir sie feuern!
 
Letztlich reduziert es sich auf die Frage: Wem vertraue ich mehr, den Leuten oder den Banken? Your Choice!
 



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