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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] BuBa Bilanz

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] BuBa Bilanz


Chronologisch Thread 
  • From: Patrik Pekrul <Patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • To: alex AT twister11.de
  • Cc: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] BuBa Bilanz
  • Date: Mon, 27 Aug 2012 09:34:25 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Das bedeutet, die THEORIE der Teilnehmer über Bitcoins und deren ENTSTEHUNG unterscheidet sich DRAMATISCH von der der Tetrishighscore.
Die THEORIE hinter den Bitcoins erzeugt bei jedem der sich damit auseinandergesetzt hat das Verständnis, dass es keinem Teilnehmer möglich ist FALSCHGELD zu erzeugen, also JEDER TEILNEHMER den gleichen Aufwand hat  mühsam über Leistungserbringung an Bitcoin zu kommen. Wenn also Bitcoins nur über Leistungserbringung erhältlich sind und alle Waren und Dienstleistungen nur gegen solche verkauft werden, ist jeder Teilnehmer GEZWUNGEN für Bitcoins zu leisten, denn es ist der einzige Weg an diese zu kommen und er braucht diese um seine eigenen Überlebensbedürfnisse zu befriedigen und darüber hinaus auch alle anderen Bedürfnisse.

Bei der Tetrishighscore könnte sich jeder selbst eine machen, also ist die Wahrscheinlichkeit klein, das jemand dafür leistet um an Tetrishighscores zu kommen, wenn er sie doch viel einfacher auch selber machen könnte...  das wiederum bedeutet ich bekomme für meine Tetrishighscore nichts, sehe also auch keinen Grund selber für Tetrishighscore zu leisten....

Also BITCOIN ist GELD welches auf VERTRAUEN basiert. Das Vertrauen in die Bitcoin basiert auf der THEORIE hinter der Bitcoingeldordnung.
 
Ich kürze mal ab, in a nutshell sagst du folgendes:
 
1. Bitcoins sind beschränkt (21 mio.)
2. Man muss ein Leistung erbringen, um sie zu erhalten
3. Das Vertrauen (der Wert) beruht auf einer Theorie
 
Damit sind wir im Prinzip wieder bei Goldmünzendenken - jetzt halt in elektronischer Form. Was unterscheidet denn bitte ein Bitcoin von einer Goldmünze, außer dass ein Bitcoin nicht stofflich ist? Zurück auf Los, mit genau den selben Problemen wie vorher - alter Wein in neuen Schläuchen.
 
Ich will probieren, das ganze mal an einer kleinen Geschichte aus dem Alltag zu illustrieren:
 
Ein paar Familien treffen sich eines Nachmittags zu Kaffee und Kuchen, alle bringen ihre Kinder mit. Um sie zu beschäftigen, gibt es einen großen Sack bunter Murmeln. Eine Weile geht es gut, die Kinder spielen schön miteinander, aber dann gibt es Streit. Die Erwachsenen schauen nach, was los ist. Es stellt sich heraus, dass zwar eigentlich genug Murmeln für alle da sind, aber einige wenige sind königsblau, und um diese Murmeln kloppen sich jetzt die Kinder. Was sagen die Eltern? Ganz klar: "Hey Kinder, streitet euch doch nicht; es sind mehr als genug Murmeln für alle da, wieso kloppt ihr euch so verbissen, um die paar Königsblauen, statt schön miteinander zu spielen?"
 
Nun zum Geld: Der Wert des Geldes entsteht also mit Verweis auf die Bitcoin vorgeblich dadurch, dass es eine beschränkte Menge gibt, um die man sich kloppen muss, und man nicht in der Lage ist sie selbst zu erzeugen; ebenso verhält es sich mit den königsblauen Murmeln.
 
Lustigerweise wenden wir bei Geld das selbe Verhalten an, dass wir bei den Mumeln "kindisch" finden, und verteidigen das auch noch als sinnvoll. Sind wir bekloppt?
 
Die "erwachsene" Lösung besteht darin zu erkennen, dass die königsblauen Murmeln auch nicht besser sind als die anderen, und dass der Steit um diese nicht die beste Nutzung der Besuchszeit ist. Also entfernt man die Königsblauen und alle spielen anstatt zu streiten.
 
Wir sollten vielleicht unsere Energie lieber darauf verwenden uns zu überlegen, welche tollen Spiele wir mit dem Überschuss an Murmeln entwickeln können anstatt uns um eine künstlich verknappte Menge
verbissen zu kloppen.
 
Wir brauchen also eine Geldtheorie die weniger "kindisch" ist. Es ist Zeit erwachsen zu werden:
 
1. Die Zahl der vorhandenen Ladungsunterschiede ist unbeschränkt
2. Es geht nicht primär darum sie zu bekommen, sondern zu verwenden
3. Den Wert erhält das Geld durch seine Anwendung und nicht durch den Besitz
 
Bitcoins sind nichts weiter als ein Rückfall in Mittelalter, mir geht es um eine Weiterentwicklung. Ich hoffe das Kinderbeispiel war hinreichend illustrativ. Ich halte sämtliche "Verknappungstheorien" für nicht zielführend, insbesondere, wenn das gewählte Medium de facto nicht knapp ist - wie bspw. Ladungsunterschiede.
 
Man kann sich das Leben auch selbst unnötig schwer machen!
 



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