Re: [Ag-soziale_marktwirtschaft] Warum immer Einkommen besteuern?

[Patrik Pekrul <Patrik.pekrul AT hotmail.de>]

Du willst einfach nicht rausrücken, was dasd Kasino eigentlich ist und beantwortest auch keine Fragen dazu. Das scheint eine Art Strohmann für dich zu sein, den du erfindest, damit dein Weltbild aufrecht erhalten werden kann. "Da wird irgendwie nicht richtig mit dem Geld umgegangen, weil die da nur im Kasino spielen etc.

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Inwiefern ist das Kasino ein Nullsummenspiel und keine Win-Win-Situation wie bei jedem anderen Handel auch? Warum können Spekulanten im Finanzkasino etwas gewinnen, aber im klassischen Spielkasino nicht (das Kasino gewinnt bekanntlich immer)? Und wenn diese Kasinospieler unterm Strich gewinnen, bedeutet das nicht, dass die Realwirtschaft unterm Strich verliert.".

Vielleicht hilft die ein Bild, um zu verstehen, was das "Kasino" ist.

 

Stell dir vor A und B legen einen Hedgefonds auf und sammeln beide 1 Mrd.€ an Geldern bei den betuchten ein. Um es einfach zu machen, unterstellen wir mal, dass beide ihr Konto bei der selben Bank haben. Es liegen jetzt also 2 Mrd.€ zum Zocken bei der Bank. Da A und B auf den selben Wert wetten, meinethalben Weizenpreise im Jahr 2013, emittieren beide Zertifikate, die sie nun fröhlich untereinander handeln. Mal gewinnt A, mal gewinnt B. Im wesentlichen passiert nichts anderes, als dass Beträge bei der selben Bank von A-Konto zum B-Konto gebucht werden. Jeder versteht wohl leicht, dass die Summe immer 2 Mrd.€ bleibt, egal wie schlau die überbezahlten Investmentbanker von A und B sind - sie schaffen einfach keine Werte. WICHTG !! So weit klar?

 

Dennoch wachsen die Fonds von A und B stetig an. Wie kann das sein, wo sie doch de facto immer nur das selbe Geld über den Zaun werfen?

 

Du behauptest jetzt, dass sie real investieren und über Erträge, die ihnen zufliessen wachsen. Wie erklärst du dir dann, dass die Geldmenge immer stärker wächst als die Realwirtschaft, wenn sämtliche Zinsen aus Erträgen der Realwirtschaft stammen sollen? Das ist doch unlogisch, wenn die Realwirtschaft Erträge von 100 erzeugt, können die Fonds doch nicht um 1000 steigen.

 

Nein! Die Wahrheit ist, wenn Fonds A grade gut läuft, leihen sich Finanzinvestoren Geld und stecken es in Fonds A, läuft Fonds B grade gut, nehmen andere Schulden auf und investieren es in Fonds B. Da es aber systematisch immer entweder A oder B gut geht, wird fortwährend Geld geschöpft und in einen der beiden Fonds geschoben. Und jetzt kommt es zu dem sog. Ponzi-system: Da beide Fonds keinen Mehrwert erzeugen, sondern immer nur Geld tauschen, können sie die Renditen ihrer "alten" Anleger NUR aus dem Geld der "neuen" Anleger bedienen - eine andere Einkommensquelle gibt es nicht! Das ganze ist ein Schneeballsystem, das nur so lange funktioniert wie immer mehr Geld ins Kasino fliest. Bricht der Strom mal ab, bricht der ganze Laden ad hoc zusammen.

 

Dieses (bescheuerte) Spiel bindet Billionen, während andernorts die Infrastruktur verfällt und Menschen an Hunger und Krankheiten sterben - einfach nur krank!

 

Jetzt multipliziere die Zahl der Banken, Fonds und Millarden mit 1000. Dadurch wird das ganze so undurchsichtig, dass dieser einfache Mechanismus schwerer zu erkennen wird, aber im Wesentlichen passiert nichts anderes.

 

Gut, nebenbei wird auch noch ein bisschen Geld an Unternehmen und Haushalte verliehen - aber das ist mittlerweile der Tropfen auf dem heissen Stein.

 

Ich hoffe, damit ist jetzt klar, was "das Kasino" ist und wie es funktioniert. Es wird real genau gar nichts erzeugt, es bindet dringend benötigte Mittel in Billionenhöhe und setzt durch künstlich hohe Scheinrenditen einen Fehlanreiz über Schuldenaufnahme immer mehr Geld zu schöpfen, was das ganze System nur weiter aufbläht - ein Teufelskreis!