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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen


Chronologisch Thread 
  • From: Marco Schmidt <mschmidt.mailbox AT web.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen
  • Date: Thu, 19 Feb 2015 20:54:59 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>


Am 19.02.2015 um 19:47 schrieb Patrik Pekrul:
> Am 19.02.2015 um 12:12 schrieb moneymind <moneymind AT gmx.de>:
>
>> Hi Patrik,
>>
>>> Moneymind schrieb:
>>>> Ob die Forderungen nun auf 50 g Gold, 50 benutzte Unterhosen oder 50
>>>> Euro ZB-Noten lauteten, ist völlig wurscht, nichts davon wurde für die
>>>> Transaktionen gebraucht.
>>>> Das war mein Punkt: man kann Forderungen auch
>>>> per einfacher Verrechnung endgültig erfüllen und damit vernichten. Es
>>>> brauchte gar keinen "letztendlichen Gegenstand", auf den die Forderungen
>>>> gerichtet sind.
>>> Richtig, und damit ist auch bewiesen, dass es ohne ZB geht, deren
>>> vornehmster Zweck es ja sein soll, diesen „letztendlichen Gegenstand“ zur
>>> Verfügung zu stellen - man braucht ihn schlicht nicht.
>> Natürlich "geht es" ohne Zentralbanken, "es ging" ja (irgendwie) den
>> größten Teil der Geschichte ohne sie. Den "letztendlichen Gegenstand"
>> braucht man schon, nur muß es eben kein materieller Gegenstand sein, es
>> kann auch eine Forderung sein - aber es gibt eben unterschiedliche Arten
>> solcher Forderungen.
> Worauf bezieht sich denn eine „letztendlich Forderung“ - außer auf sich
> selbst? Alles andere wäre noch widersinniger als es so ohnehin schon ist.
> Und was bringt mir eine Forderung auf sich selbst?
>
> Anschaulich: Ich bin mein eigener Schulter - und wenn ich will, kann ich
> mich selbst mit Staates Hilfe auch einbuchten lassen, wenn ich mich weigere
> an mich selbst zu zahlen…. (ein bisschen Schizophren, für meinen Geschmack)
>
> Was ganz anderes ist es natürlich, wenn ich einen Euro habe, der eine
> Forderung gegen die Zentralbank auf Auszahlung eines Euro darstellt.
>
>>> Richtig. Der Staat reicht. Die Trennung zwischen Staat und ZB ist
>>> artifiziell, deshalb fasst die MMT beide richtigerweise zum „Staatlichen
>>> Sektor“ zusammen.
>> Artifiziell nicht, sie ist gewollt im Machtinteresse der Geschäftsbanken,
>> das diese mithilfe von Neoklassik (in Gestalt des Monetarismus)
>> durchgesetzt haben.
> Und das ist auch der einzige Grund, warum es sie gibt.
>
>>> Die ZB ist ein Potemkinsches Dorf, in vielfacher Hinsicht.
>> Nein, sie ist absolut nötig - muß aber im Rahmen einer sinnvollen
>> staatlichen Wi-Politik richtig in Koordination mit an
>> gesamtwirtschaftlichen Zielen orientierten Fiskalpolitik eingesetzt werden
>> (DARAN hapert es momentan).
>>
>> Ich staune immer wieder, wie man zu solchen Schlüssen kommen kann wie Du,
>> daß ZBen abgeschafft gehören. In meinen Augen ist das: volle Kanne das
>> Kind mit dem Bad ausgeschüttet! Bad ausschütten, Kind drinlassen!
> Du kannst natürlich probieren, die ZB „zurückzuerobern“, aber das wäre nur
> eine temporäre Lösung. Früher oder später ist sie wieder
> infiltriert/unterwandert (jaja, VT, ich weiß) und das Spiel beginnt von
> neuem - unterschätze nicht die Einflussmöglichkeiten von Leuten, die ein
> paar Milliarden übrig haben, insbesondere, wenn sie sich zusammentun, weil
> sie ein gemeinsames Interesse teilen.
Dieses Spiel hört nie auf. Das Mächteverhältnis wird dynamisch immer neu
austariert. Die Lösung ist, erst gar keine "Klumpen" entstehen zu
lassen, d.h. es gibt dann keine Milliardenvermögen mehr. Wenn mehr Leute
verstehen, dass man solcherart "Reichtum" nur gegen dass Allgemeinwohl
gerichtete Biegen und Brechen von Spielregeln möglich ist, wird man sich
neben einer existierenden Mindest-Regelung auch auf ein Maximum einigen.
So ist zumindest zu hoffen.
>
> Ich bin eher für systematische Lösungen, und das beste Mittel gegen
> Vereinnahmung ist Dezentralisierung. Selbst für Milliardäre ist es allein
> schon logistisch viel aufwendiger Hunderttausende zu manipulieren, als
> einen kleinen Kreis von Soziopathen, die dann alles steuern.
Massenmedien machens nicht erst seit gestern möglich. Aber im Prinzip
gehen deine Überlegungen ja in dieselbe Richtung wie oben. Wirksame
Kontrolle lautet das Stichwort. Und die wird umso einfacher, umso
weniger konzentriert Macht bei Wenigen ist.
> Dein „Kind“ ist eine Atombombe (oder meinethalben auch die „big bazooka“),
> und die wesentliche Frage ist doch nicht, wer sie (zeitweise) kontrolliert,
> sondern, ob es sie überhaupt geben sollte.
Wenn politisch dafür gesorgt würde, dass Ungleichgewichte nicht erst so
wie geschehen ausufern, dann wird eine solche "bazooka" gar nicht mehr
benötigt. Es ist eine Sache, was technisch alles machbar bzw. denkbar
ist. Anders herum muss man sich fragen, warum solche "Werkzeuge"
überhaupt zum Einsatz kommen müssen. Dann sind wir wieder bei einer
unzureichenden/fehlgeleiteten Politik, die die Krisenursache (ausufernde
Ungleichgewichte) nicht als solche erkennt / anerkennen will und eben
systemischen "Fehl"konstruktionen wie dem Weltwährungssystem.
> Vielleicht haben die Zwerge einfach zu tief gegraben und einen Dämon
> entfesselt }:-[
Du kommst nicht vorbei?!





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