ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: David Finsterwalder <d.finsterwalder AT gmail.com>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen
- Date: Mon, 16 Feb 2015 21:46:37 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Hallo Gerhard,
Deine Beobachtung über Naturwissenschaftler teile ich absolut. Ich habe als Philosoph/Mathematiker mit Schwerpunkt Erkenntnis-/Wissenschaftstheorie sogar die Erfahrung gemacht, dass das Teil eines VIEL größeren Problems der akademischen Welt ist (vgl. auch: http://www.spiegel.de/spiegel/a-760220.html).
Ich will aber den Bogen nicht überspannen und bleib mal bei Ökonomie und Ergodizität. Ich hab dazu einen sehr schönen Dialog zwischen Paul Davidson und Lars Syll gefunden:
https://larspsyll.wordpress.com/2012/03/30/uncertainty-and-ergodicity-the-important-difference-between-keynes-and-knight/
Genau aus diesem Grund hab ich auch Taleb nie gelesen. Der "Black Swan" sind nur die fehlende "Randwertbetrachtungen" in der Kombinatorik.
Die Chance im Lotto (6+Superzahl) zu gewinnen ist 1:139.838.160 und dennoch passiert es immer wieder ohne dass gleich einer Bücher über Schwarze Schwäne schreibt. Überhaupt sind permanent die ganze Zeit immer und überall schwarze Schwäne. Permanent. Ich glaube kaum ein Zitat bringt das besser zum Ausdruck als dieses herrliche Beispiel von Richard Feynman: http://arw-357.com/
Interessant finde ich vor allem, dass Ingenieure und
Naturwissenschaftler, wie Herr Trappe (oder auch Prof. Genreith) ein
besseres Gespür für die Systemdynamik der Ökonomie haben, als die
Fachleute selbst.
Deine Beobachtung über Naturwissenschaftler teile ich absolut. Ich habe als Philosoph/Mathematiker mit Schwerpunkt Erkenntnis-/Wissenschaftstheorie sogar die Erfahrung gemacht, dass das Teil eines VIEL größeren Problems der akademischen Welt ist (vgl. auch: http://www.spiegel.de/spiegel/a-760220.html).
Ich will aber den Bogen nicht überspannen und bleib mal bei Ökonomie und Ergodizität. Ich hab dazu einen sehr schönen Dialog zwischen Paul Davidson und Lars Syll gefunden:
https://larspsyll.wordpress.com/2012/03/30/uncertainty-and-ergodicity-the-important-difference-between-keynes-and-knight/
Genau aus diesem Grund hab ich auch Taleb nie gelesen. Der "Black Swan" sind nur die fehlende "Randwertbetrachtungen" in der Kombinatorik.
Die Chance im Lotto (6+Superzahl) zu gewinnen ist 1:139.838.160 und dennoch passiert es immer wieder ohne dass gleich einer Bücher über Schwarze Schwäne schreibt. Überhaupt sind permanent die ganze Zeit immer und überall schwarze Schwäne. Permanent. Ich glaube kaum ein Zitat bringt das besser zum Ausdruck als dieses herrliche Beispiel von Richard Feynman: http://arw-357.com/
Zur Erläuterung: ARW-357 hat keine besondere Bedeutung, aber diese Kombination ist (wie jede andere Kombination) gegenüber der Fülle aller möglichen Kombinationen extrem unwahrscheinlich. Keine Ahnung welche Kombinationen alle in dem Bundesstaat möglich sind, aber bei Kombinationen aus 3 lateinischen Buchstaben und 3 Zahlen hat jede einzelne Kombination eine Wahrscheinlichkeit von 1:17.576.000 (= 1 : ( 26³ * 10³ )). Für Mathematiker und Physiker gibt es keine "schwarzen Schwäne" sondern Menschen deren "Welt" bei 2,3,4 oder auch 5 Sigma (Standardabweichung) aufhört und die nicht blicken, dass das Problem nicht in der Welt sondern in ihrem Kopf liegt.
Auf "schwarze Schwäne" hab ich schon einen ziemlichen Unlust seit ich "Karl Poppers - What is dialectic" las. Und die lustige Parallele ist, dass Karl Popper genauso wie die Ökonomen oder Taleb in geistige Verwirrung gerät über Epistomologie und Ontologie (und leider hat Marx mit dem Begriff "materialistischen Dialektik" für noch mehr Verwirrung gesorgt, dass solche Deppen wie der Karl Popper allen ernstes glaubten, dass Hegel oder Marx einen Ontologischen bestehenden und keine kategoriellen Widerspruch behaupten - und Popper damit auch noch durchkommt indem er sich danach aus der ganzen Diskussion raus hält. Klar ist auch bei Marx der Klassenkampf ganz real - in sich widersprüchlich ist aber die rein geistige Kategorie der bürgerlichen Gesellschaft). Mein Rat: Hütet euch vor allen die euch "schwarze Schwäne" aufbinden wollen.
Ich fand es aber mal richtig schön in diesem Artikel von Lars Syll zu sehen, dass es Ökonomen gibt die Statistik und Erkenntnistheorie verstehen. Ich wünschte nur das wäre die Regel und nicht die Ausnahme. Man muss ja nicht mal ein Matheass sein um solche Beispiele wie Feynmanns einfach ein wenig zu verinnerlichen. Ein rudimentäres Gespür für Statistik würde ja reichen, das ganz viel Unfug nicht passieren würde.
Grüße
David
Auf "schwarze Schwäne" hab ich schon einen ziemlichen Unlust seit ich "Karl Poppers - What is dialectic" las. Und die lustige Parallele ist, dass Karl Popper genauso wie die Ökonomen oder Taleb in geistige Verwirrung gerät über Epistomologie und Ontologie (und leider hat Marx mit dem Begriff "materialistischen Dialektik" für noch mehr Verwirrung gesorgt, dass solche Deppen wie der Karl Popper allen ernstes glaubten, dass Hegel oder Marx einen Ontologischen bestehenden und keine kategoriellen Widerspruch behaupten - und Popper damit auch noch durchkommt indem er sich danach aus der ganzen Diskussion raus hält. Klar ist auch bei Marx der Klassenkampf ganz real - in sich widersprüchlich ist aber die rein geistige Kategorie der bürgerlichen Gesellschaft). Mein Rat: Hütet euch vor allen die euch "schwarze Schwäne" aufbinden wollen.
Ich fand es aber mal richtig schön in diesem Artikel von Lars Syll zu sehen, dass es Ökonomen gibt die Statistik und Erkenntnistheorie verstehen. Ich wünschte nur das wäre die Regel und nicht die Ausnahme. Man muss ja nicht mal ein Matheass sein um solche Beispiele wie Feynmanns einfach ein wenig zu verinnerlichen. Ein rudimentäres Gespür für Statistik würde ja reichen, das ganz viel Unfug nicht passieren würde.
Grüße
David
Am 16. Februar 2015 um 17:58 schrieb ukw <ukw AT berlin.com>:
Da sagst Du etwas. Während ich Stützel lese und Euren Diskurs um den Gleichschritt verfolge
habe ich parallel dazu ein anderes Werk / Buch herangezogen. Es ist alt, sehr alt. 93 Jahre alt,
trägt die Überschrift: Nationalökonomischer Kurs
den Untertitel
Aufgaben einer neuen Wirtschaftswissenschaft
Die Grundvoraussetzungen sind schon so interessant, daß ich zumindest versuchen werde Euch davon etwas näher zu bringen.
Stichwort: Der Begriff "Selbstversorger" z.b. ist ähnlich schwer zu denken, wie der Gleichschritt Gedanke.
Wie sollen die paar Griechen mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen jemals den Gleichschritt mit der Volkswirtschaft z.B. in De erlangen?
aber ... lasst Euch nicht stören.
mfg
ukw
Am 16.02.2015 um 15:21 schrieb Gerhard:
Am 15.02.15 um 22:04 schrieb moneymind:
Damit komme ich zu den Punkten, die mich bisher abgehalten haben, michDas ist verständlich. Ich bemühe mich, ökonomische Phänomene aus deren
näher mit der Quantumökonomie zu beschäftigen.
5) Ich habe auf der Basis dessen, was Du bisher geschrieben hast und was
ich gelesen habe, noch ziemliche Probleme mit den Sprachformen, also der
Art der Sprache, die Du (und ich nehme an, die Quantumökonomen)
verwenden. Sie ist meinem subjekten Empfinden nach voller vager,
mißverständlicher und un-bzw. nicht ausreichend
definierter/spezifizierter Begriffe und lädt daher zu Mißverständnissen
ein.
Interpretation zu begleiten, aber dann darin konsistent zu bleiben. Aus
diesem Grund mag ich wohl zu eng im modellhaft theoretischen geblieben
sein. Von daher wäre eine direkte Aussprache im Mumble gegeignet, einen
Kontext aus den bislang in der Mailingliste verstreuten Bruchstücken
herzustellen.
Konzeptionell stellt die Quantumökonomie einen Bruch mit der orthodoxen
Wirtschaftstheorie und ihrem Gleichgewichtsdenken dar.
Gleichzeitig stellt sie ein konsistentes Framework zur Verfügung auf der
Grundlage von Logik und dem Prinzip der doppelten Buchführung, das einen
echten Paradigmenwechsel zum bestehenden konkurrenz-kapitalistischen
Modell darstellt.
--
AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik mailing list
AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik@lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-geldordnung-und-finanzpolitik
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, Patrik Pekrul, 18.02.2015
- Nachricht nicht verfügbar
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, Patrik Pekrul, 18.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, moneymind, 19.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, moneymind, 19.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, Patrik Pekrul, 19.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, Marco Schmidt, 19.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, Patrik Pekrul, 19.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, ukw, 19.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, ukw, 16.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, David Finsterwalder, 16.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, Patrik Pekrul, 16.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, Patrik Pekrul, 16.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, Grosser Nagus Gint, 16.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, moneymind, 14.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, thomas, 15.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, David Finsterwalder, 13.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, Patrik Pekrul, 13.02.2015
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