ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: moneymind <moneymind AT gmx.de>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen
- Date: Wed, 18 Feb 2015 22:08:00 +0000
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Hi Arne,
Die für mich interessante Entdeckung war die Erkenntnis, dass ökonomische Zusammenhänge sehr oft mit rechtlichen „Fäden“ gesponnen werden.
Genau - für mich auch.
Deshalb stehen Staat und (Zivil-)Recht "vor" allem Business - ohne sie GIBT es kein Business, sondern nur "informellen" Geschenketausch, wie Ethnologen ihn beschreiben (z.B. Marcel Mauss: Die Gabe), oder Naturalabgaben (Zehnter für den mittelalterlichen Feudalherrn -->Zehntscheuern).
Beispiel:
Wenn ich Giralgeld lediglich als ein Datensatz auf einem Bankcomputer betrachte, dann Trennen mich Welten von der Betrachtung, dass dieser Datensatz lediglich der Nachweis für eine Forderung (= subjektives Recht) ist.
So isses, der Datensatz ist die symbolische Repräsentation einer rechtlichen Verpflichtungsbeziehung zwischen Personen. Kein "Geld-Ding", sondern Dokument für einen Vertrag.
In beiden Fällen ist Geld oder Geldkapital ein Anspruch auf Geld.Ersetze 'Anspruch auf Geld' durch 'Forderungen gegenüber einer Bank' und
ergänze 'wobei das Guthaben in in einem Bankdepot dokumentiert ist,
welches sich nur innerhalb einer Zahlung ändert und zwischen zwei
Zahlungen unverändert bleibt'. Wir können dadurch das Thema auf die
Details der Abwicklung einer Zahlung begrenzen. Der entscheidende
Begriff ist imho dabei die 'Finalisierung' einer Zahlung, welche die
endgültig schuldbefreiende Wirkung des Geldes hervorhebt.
Angenommen, ich kaufe Dir für 50 Kaugummi ab, und "schreibe bei Dir an" - dann hast Du eine Forderung gegen mich über 50. Jetzt kaufst Du von mir für 50 Bleistifte und läßt bei mir anschreiben. Jetzt habe ich ebenfalls eine Forderung über 50, gegen Dich. Jetzt sagen wir: Du schuldest mir 50, ich schulde Dir 50. Verrechnen wir das, dann sind wir quitt. Beide Forderungen sind damit erfüllt und vernichtet.
Der Verrechnungsvorgang war "endgültig schuldbefreiend", oder? Haben wir dafür Geld gebraucht?!? Nö, Forderungen "auf Geld" (was auch immer als solches definiert war, ist völlig sekundär) haben völlig ausgereicht.
Sie haben alle Geldfunktionen erfüllt: zwischenzeitlich als Wertaufbewahrungsmittel, beim Verrechnen als Zahlungsmittel, und insgesamt als Tauschmittel.
Angenommen ein Kunde zahlt eine Rechnung. Dann wird durch die Zahlung mit Giralgeld eine Forderung gegen den Kunden durch eine Forderung gegen eine Geschäftsbank getauscht.
Der Verkäufer bleibt Gläubiger, nur der Schuldner wechselt - genau. Aus der Perspektive des Käufers ist es ein Gläubigerwechsel: vorher war ER Gläubiger der Geschäftsbank (Guthaben), nach Überweisung ist es der Verkäufer.
Auch nach der Zahlung hält der Verkäufer eine Forderung, nur gilt der neu Schuldner als solventer.
Genau.
Und selbst wenn der Verkäufer, das Bankguthaben gegen Banknoten eintauscht, hält er am Ende wieder nur eine Forderung. Jetzt allerdings gegen den besten Schuldner, den es in einem Währungssystem gibt.
D.h. Du betrachtest auch ZB-Noten als Forderung gegen die ZB - aber als "Forderung auf ZB-Geld", versteh ich Dich da richtig?
Gruß
Wolfgang
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, Gerhard, 16.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, Patrik Pekrul, 16.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, thomas, 16.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, Patrik Pekrul, 16.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, Arne Pfeilsticker, 16.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, Arne Pfeilsticker, 16.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, Gerhard, 17.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, Arne Pfeilsticker, 17.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, Gerhard, 18.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, Arne Pfeilsticker, 18.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, moneymind, 18.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, Patrik Pekrul, 18.02.2015
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- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, Patrik Pekrul, 18.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, moneymind, 19.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, moneymind, 19.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, Patrik Pekrul, 19.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, Marco Schmidt, 19.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, Patrik Pekrul, 19.02.2015
- Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen, ukw, 19.02.2015
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