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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen


Chronologisch Thread 
  • From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • To: David Finsterwalder <d.finsterwalder AT gmail.com>
  • Cc: AG AG-Geld <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen
  • Date: Wed, 18 Feb 2015 23:03:46 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>


Am 18.02.2015 um 21:56 schrieb David Finsterwalder <d.finsterwalder AT gmail.com>:

Das Problem dass Individualinteressen AUF TEUFEL KOMM RAUS aus der Politik ferngehalten werden muss, war bei Hegel so deutlich wie auch in Platons Politeia. Was von deren Einsichten noch übrig blieb, waren ihre "antidemokratische" Haltung die darin begründet lag, dass sie intellektuelle Hürden für aktive Politische Arbeit herbeisehnten (Wenn Demokratie verlangt, dass man der Überzeugung sein muss, dass jeder Depp Politker sein kann, bin ich auch antidemokratisch). 

Frankreich probiert einen anderen Weg: http://www.welt.de/politik/ausland/article122243767/Frankreichs-Abstieg-Sind-die-ENA-Streber-schuld.html

Ob das Resultat notwendigerweise besser ist, kann man durchaus in Frage stellen. Ich halte einen Mix für zielführend (zumindest diskussionswürdig), bei dem eine Volksvertretung zu je einem Drittel aus „klassischen“ Politikern, zu 1/3 aus Fachexperten und einem Drittel aus einer Stichprobe aus dem Volk gebildet wird (siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Demarchie)

Hegel war in seiner Forderung so dermaßen rigoros, dass man quasi in seiner Funktion als Staatsdiener nicht mal mehr über die bürgerlichen Rechte verfügte. Nicht den geringste individuelle Anreiz dürfte man haben. Staatsdienst sollte eine Bürde sein die nur verantwortliche Leute aus Vernunft auf sich nehmen, die wirklich am Gemeinwohl interessiert sind und bereit sind sich dafür aufopfern. Ein Vernunftspamfilter für die Politik. 

Das wäre eine Aristokratie - im besten Sinne des Wortes (Herrschaft der Besten) - und theoretisch sicher die beste Staatsform (viel besser als, dass die „besten“ den meisten Einfluss haben, kann es ja nicht werden). Im Extremfall kann man das sogar auf den „guten Tyrannen“ weiter verdichten - die Frage ist nur, ob es den/die „besten“ gibt, und ob absolute Macht nicht absolut korrumpiert. Problem:

a) Woran erkennt man „die besten“, wer legt die Kriterien fest
b) Wie kann das Tun „der besten“ von jenen bewertet werden, die „weniger gut“ sind
c) Wenn „die anderen“ am Ende doch bessere Entscheidungen treffen können als „die besten“ (um deren Tun eben bewerten zu können), ist die „Herrschaft der Besten“ tatsächlich das beste?

Letztlich ist es auch das eine (piratige) Frage, inwieweit man man der Masse/dem Schwarm mehr vertrauen kann/darf, als einer wie auch immer definierten „Elite“.

Das wurde übersehen, falsch verstanden und falsch ausgelegt. Und nun haben wir den Salat, dass Politiker Politik für ihre Banker Kumpel Politik machen können und die Moral oh wie unerwartet - total verkommt. Das hätte schon auf Verfassungsebene rigoros verhindert werden müssen. 

Das ist die Frage. Wie sähe eine Alternative praktisch aus?



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