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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Narrative ökonomischer Vernunft (I): Was produzieren Banken?

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Narrative ökonomischer Vernunft (I): Was produzieren Banken?


Chronologisch Thread 
  • From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • To: moneymind <moneymind AT gmx.de>
  • Cc: AG AG-Geld <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Narrative ökonomischer Vernunft (I): Was produzieren Banken?
  • Date: Sat, 14 Feb 2015 18:39:39 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>


Am 14.02.2015 um 17:44 schrieb moneymind <moneymind AT gmx.de>:

> Hi Patrik,
>
>> moneymind schrieb:
>>>> FAZIT (anschaulich): Nur weil „Deutschland" mehr an jemanden exportiert
>>>> als umgekehrt, muss sich niemand bei „Deutschland" verschulden.
>>> Wenn Deutschland mehr exportiert als importiert, ist es im Saldo
>>> Gläubiger gegenüber der Komplementärgruppe, also dem Rest der Welt
>>> (ebenfalls saldierte Bilanz).
>> Eben nicht. Worin sollte im diese „Schuld“ (aus der sich die
>> Gläubigerposition ergibt) bestehen? Ich halte das für eine
>> Fehlinterpretation.
>> Es gibt ein Außenhandelsungleichgewischt, aber keine „Schulden“ wischen
>> Deutschland und dem Rest der Welt - zumindest nicht im herkömmlichen Sinne.
>
> Da müssen wir einfach verschiedene Arten von Schulden unterscheiden. Es
> geht (mir) hier um die NETTO-Schuldnerposition des Landes, das mehr
> exportiert als importiert. Innerhalb der Leistungsbilanz: Forderungen
> abzüglich Verbindlichkeiten (=Brutto-Schulden). Ergibt sich ein positiver
> Betrag, ist das Land Netto-Gläubiger gegenüber der Komplementärgruppe (Rest
> der Welt). Bei einem negativen Betrag Netto-Schuldner.
>
>> Ich wollte darauf hinaus, dass es keinen zwingenden Grund zwischen
>> Leistungsbilanz und Verschuldung ZWISCHEN den Komplementärgruppen gibt.
>> Das ist eben ein Fehlschluss aus einer Robinsonade, gemäß dem Motto: es
>> gibt nur zwei Leute, und wenn der eine Schulden aufnehmen will/muss, dann
>> muss er das zwangsläufig bei dem anderen machen. Dieser Zusammenhang gilt
>> aber NUR, wenn es tatsächlich nur zwei gibt.
>
> In Bezug auf Nettoverschuldung gilt er zwischen Gruppe und
> Komplementärgruppe immer. Die Voraussetzung dabei ist, daß forderungsloses
> Geld (Warengeld z.B.) als Sachvermögen und Kreditgeld als Forderung
> betrachtet wird.

OK, ich glaube ich muss noch mehr ins Detail geben, um den Mythos zu
widerlegen.

Nehmen wir an der Außenhandel fände in einer Fremdwährung statt, meinethalben
Dollar, die aus USA stammt.

D liefert als an G Waren im Wert von 1 Mrd.$
G nimmt nun bei R einen Kredit in Höhe von 1 Mrd.$ auf
G bezahlt seine Rechnung bei D

Sind wir uns einig, dass D kein Gläubiger von G mehr ist, weil die Rechnung
bezahlt wurde? D ist allenfalls Gläubiger von USA, wenn man denn der Illusion
unterliegt, die 1 Mrd.$ als "abstrakte Forderung“ aufzufassen (Frage: Worauf
eigentlich?)

Der einzige wirkliche Gläubiger in diesem Szenario ist R, und der hat mit dem
ganzen Handel an sich nichts zu tun.



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