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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel, Geldmultiplikatormodell

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel, Geldmultiplikatormodell


Chronologisch Thread 
  • From: Marco Schmidt <mschmidt.mailbox AT web.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel, Geldmultiplikatormodell
  • Date: Mon, 15 Dec 2014 23:18:16 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Title: Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel, Geldmultiplikatormodell
Hallo Rudi,



wenn ich Dich richtig verstanden habe betrachtest Du die Bank als Spardose. Mit jeder Einzahlung wird gespart und mit jeder Auszahlung entspart.
Ich habe nur temporär die orthodoxe Verleihsicht angenommen. Die Frage, die mit berücksichtigt werden muss, ist: Wann wird Geld geldwirksam? Nur dann, wenn es ausgegeben wird. Die Scheine und Münzen sowie die Guthaben auf den Konten sind "Potentialgeld" in mehr oder weniger liquider Form. Wird es zurückgehalten geht nach der Gleichung "meine Ausgaben sind eines anderen Einnahmen" die Wirtschaft den Bach runter.

Das was ich ausdrücken wollte, ist, dass die Entwickler des Modells die Verleihwelt untermauern wollten (und die wohl auch im Kopf hatten). Es könne ja nur das "als Kredit" ausgereicht werden, was vorher jemand eingezahlt hat. Dabei haben sie aber nicht bedacht, dass in ihrer Verleihwelt ein schlichtes Wieder-Ausgeben denselben Effekt hat, daher das 'als Kredit' in Anführungszeichen. Geldwirksam wird eben ausgegebenes Geld, daher mein Ansatz, das Modell mal mit anderen Parametern durchzuspielen. Das Einzahlen und in Form von Kredit wieder ausreichen kürzt sich dabei eben raus. Aber gut, diese Unzulänglichkeiten scheint ja nicht zuletzt Creutz selbst gesehen zu haben.

Ich glaube nicht, dass das Modell als Erklärung für die moderne Kreditentstehung gedacht war. Die Rechnung mit der mathematischen Reihe verliert ihren Zauber, wenn man weiß, dass man die Reserven nur mit dem Kehrwert des MR-Satzes multiplizieren muss, um auf die maximal mögliche Kreditsumme zu kommen. Aber auch das ist wieder nur die halbe Wahrheit, da die Reserven von der ZB wieder aufgefüllt werden, sollten sie mal an einer Stelle fehlen. Und auch das beschreibt die Realität noch nicht vollständig, denn in Echtzeit gibt es parallel ablaufendes Werden und Vergehen. Sowohl auf Kundenebene als auch oben drüber. 

Grüße,
Marco



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