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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel


Chronologisch Thread 
  • From: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel
  • Date: Wed, 17 Dec 2014 10:27:22 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Mumken schrieb:
Hallo Axel, hallo Marco,

bei dem Thema "Multiplikatormodell" hat jeder von uns offensichtlich einen anderen Blickwinkel. Ich versuche, diese kurz zusammenzufassen.

* Dein Ansatz mit der immer kleiner werdenden Geldmenge Axel, ist korrekt und auch aus der Grafik zu Phillips bereits ablesebar. Nach den X-fachen Bargeld- Kreditwechseln haben die Nichtbanken tatsächlich nur Schulden und Sparguthaben, jedoch kein "Geld" (mE besser: kaufkraftfähige Zahlungsmittel ) mehr. Die Spalte "kaufkraftfähige Zahlungsmittel" ist in dieser, auf Phillips zurückführbaren Grafik, nicht enthalten. Weshalb? Weil dieses "Zahlungsmittel nur immer kurzfristig, zum Kauf eines Gutes, den Bankensektor verlässt.

Zwei Anmerkungen:

„…: kaufkraftfähige Zahlungsmittel ) …“ es sidn auch Schuldtilgungsmittel und nicht „nur“ Kaufkraftzahlungsmittel.

„ …Weil dieses "Zahlungsmittel nur immer kurzfristig, zum Kauf eines Gutes, den Bankensektor verlässt. …“

Es kommt nur durch Sparen und Kredittilgung zur Bank (exogenes „Voll“geldsystem) und ist ansonsten immer außerhalb von Banken = es verläßt zunächst erst mal dauerhaft die Bank.

Mumken schrieb:
Mit Deinen weiteren Folgerungen und Verallgemeinerungen bist Du mir etwas zu schnell. Diese sollten wir mE etwas langsamer durchdiskutieren.

Einverstanden, ich behaupte, es ist alles zwingend logisch. Da jedoch „Neuland“ für viele, ist die Langsamkeit geboten. Denken und Nachdenken ist nun mal verpönt bei den Wirtschaftswissenschaften was das Geldwesen angeht.
Hier wird auch der Huber mit seinem „Voll“geld zerlegt, für den das alles auch „Neuland“ ist, was nicht nur traurig sondern erschreckend ist, das Huber doch angeblich vom Fach ist und ein Experte sei.

Mumken schrieb:
* Das auf "Chester Arthur Phillips" zurückgeführte Multiplikatormodell, wird heute noch an vielen Hochschulen gelehrt. Deshalb habe ich mich mit dem Werk von Phillips, "Bank Credit" näher beschäftigt und herausgefunden, dass dieser mit dem von ihm dargestellten Multiplikatormodell eine ganz andere Behauptung belegen wollte.
http://www.um-bruch.net/uwiki/index.php/Chester_Arthur_Phillips
Er wollte beweisen, dass die Einzelbank nur geringe Kreditschöpfungsmöglcihkeiten besitzt, während erst das Bankensystem als Ganzes zu der praktisch wahrnehmbaren mehrfachen Kreditschöpfung befähigt ist.
Diese schöne geometrische Reihenentwicklung wurde von nachfolgenden Hochschullehrern offensichtlich blind übernommen und hat bis heute Bestand. Die Deutsche Bundesbank hat die Wirkungslosigkeit dieses Modells bereits klar erkannt und entsprechend ganze Passagen aus ihrem Schülerbuch gestrichen. Kommentar der BuBa in einer FAQ hierzu:

"Wieso hat sich der Erklärungsansatz für die Entstehung von Giralgeld im Buch „Geld und Geldpolitik“ im Laufe der Zeit verändert?." Antwort:
"Die praktische Geldpolitik hat sich im Laufe der Zeit so verändert, dass es geboten schien, die Darstellung zu aktualisieren."

Diese Erkenntnis ist jedoch noch so neu, dass noch nicht alle Hochschulendozenten davon etwas mitbekommen haben.

An der Veränderung haben mehrere gearbeitet. So gab es einen Dialog mit einem der Autoren des Kapitels im Jahr 2006/2007 von einem Romeo Klein / Axel Grimm, die das Multiplikatormodell in Frage gestellt haben und das „Werden und Vergehen“ zumindest im Dialog bei dem Autoren erfolgreich verankert haben.
Die Veränderung hat uns im Jahr 2008 selbst überrascht.
Da der Mann kurz vor dem Ruhestand war, nehme ich an, das dieser Buba-Angestellte hier Einfluß genommen hat (doch das ist nur eine Vermutung).
Zumindest sind die Grafiken vom Prinzip übernommen worden, die Ähnlichkeit ist ein Urheberprozess wert.

Die Bank of Enfgland hat es im Jahr 2014 auch veröffentlicht, geht mit den Beschreibunge schon etwas weiter als die Buba. Zumindest hat die Publikation der BoE auch schon das Vergehen drin, zwar nicht grafsich wie das Werden aber immerhin schriftlich, versteckt in einem Absatz.

Die komplette Beschreibung (ohne Wertung, Interpretation und Meinung) findet sich zur Zeit im Wiki der Piraten unter
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/AG_Konsens_Geldsch%C3%B6pfung2
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/AG_Konsens_Geldsch%C3%B6pfung2
Die Fachwelt wird da noch gut 20 Jahre zu benötigen, bis die dort angekommen sind und die Lehre wird es erst in 30 Jahren umsetzen. Warum so lange? Seit 50 Jahren = eine HALBEN JAHRHUNDERT ist die Änderugn aktiv und erst heute bemerken die Koriphäen etwas ohne zu wissen, was denn eigentlich. Das ist doch mal ein toller Nachweis einer Inkompetenz im Quadrat.




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