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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel


Chronologisch Thread 
  • From: Rudolf Müller <muellerrudolf AT on22.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel
  • Date: Sat, 20 Dec 2014 00:38:22 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Am 19.12.2014 um 10:22 schrieb Marco Schmidt:
Am 19.12.2014 um 08:20 schrieb Axel Grimm:
*Das Füngfmarkstück .... hier ist die Antwort auf "wie kommt Bargeld
in die Welt".
Es wird von der Zentralbank im Zirkus ausgelegt und von Clowns gefunden.*
:D
Der Kern der Story ist, dass jeder der Vorkommenden bereits Handel (mit
"Anschreiben") getrieben hat und sich alle nur mal an einen Tisch setzen
müssten, um ihre Situation zu bereinigen. Man würde erkennen, dass es
sich um einen geschlossenen Kreis handelt und einfach gegeneinander
aufrechnen. Damit wären sie ihre Schulden los - aber -wichtiger Aspekt-
auch gleichzeitig ihre Forderungen.
Einmal als kleine Tabelle dargestellt im Anhang.

Tja. Das 5-Markstück ist ein
"token", Rudi hatte es Vehikel genannt.
Was verstehst Du unter einem "token" ?
Es ist aufgeladen mit der
Funktion "Schuldentilgungsmittel". Brauchen tut man es aber nicht.
In diesem speziellen Fall nicht, da alle Verrechnungssummen = 0.

So lange kein Zins fällig wird, kann man das natürlich auch bis in alle
Ewigkeit so stehen lassen. Bzw. würden sich die Zinszahlungen bei dieser
Gleichverteilung sowieso aufheben... Jeder fühlt sich ein bisschen
reich, aber auch ein bisschen verschuldet. So lange kein länger
anhaltendes Ungleichgewicht entsteht, ist alles gut.

Die Verschuldungsketten sind in kleinem Kreis vielleicht noch auflösbar,
aber spätestens wenn eine Bank dazwischengeschaltet ist, lassen die sich
nicht mehr ohne weiteres auflösen.
Auf der Bankenebene wird mit dem heutigen Clearing diese gegenseitige Verrechnung tagtäglich durchgeführt. Ein Problem konnte ich bis jetzt dort nicht erkennen. Details zum Clearing siehe:
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/Bargeldlose_Zahlungen#Zahlungen_bei_mehreren_beteiligten_Banken
Und das, obwohl das
"Optimierungspotential" wahrscheinlich noch größer wäre.
Die Verschuldungsketten werden mE vom Bankensystem, dank der Leistungsfähigkeit unserer DV-Systeme, sehr gut aufgelöst. Ein Problem beim Clearing stellt lediglich die fehlende Endgültigkeit von Zahlungen dar. Erst nachdem Clearing und Settlement erfolgt sind, kann die Bank von einer Endgültigkeit der Zahlung ausgehen.
Dann der rechtliche Aspekt: Es ist gefunden worden. Der Fünfer muss
abgegeben werden am Fundamt. Die Geschichte basiert auf einer
illegalen Aneignung.

Die andere Aussage setzt die Tauschwirtschaft außer Kraft!!!
Wenn getauscht wird, kann es keine Schulden geben.

Die nette Geschichte idealisiert die Kaufketten, indem ein
geschlossener Kreis mit in sich aufgehenden Beträgen gesetzt ist.
Die Geschichte gibt es auch noch mit einem Hotelgast, der sich ein
Zimmer anschaut und dabei einen 100er auf den Tresen legt. Naja, selbes
Spiel, am Ende nimmt er ihn wieder mit und "alle sind die Schulden los".
Es sind alles Stories, die verlieren ihren Zauber, sobald man sie
durchschaut hat.
Jo!!
Das nennt man Mathematisch eine Singularität. In Singularitäten und
Extremwerten gelten Regeln oder werden Regeln außer Kraft gesetzt, die
außerhalb der Singularität nicht gültig sind.
Bsp: Wenn ich eine Kurve mit dem Bleistift ohne abzusetzen zeichnen
kann, dann ist die stetig. Hat die Kurve eine Spitze/Knick, dann ist
die Kurve ableitbar außer an dem Knick.

Die Clown-5-Markstück-Geschichte ist so ein Knick.
Es wird ableitbar beschrieben, dabei liegt nur stetig vor.
Jo, das, was dann fehlt, ist Konsistenz (Stetigkeit).
Um die grundsätzliche Funktion zu erkennen reicht mE doch die kleine Tabelle. Singularität ist mir nicht bekannt und muss mE auch nicht verstanden werden, um den simplen Zusammenhang in der Tabelle selbst zu erkennen.

Beste Grüße
Rudi2
Mumken schrieb:
Vereinfacht das "Fünfmarkstück, welches der Clown in der Manege findet.

*Das rätselhafte 5-Mark-Stück*
Folgende Geschichte fand ich auf der Unterhaltungsseite einer
Zeitschrift:
Der Clown fand in der Manege ein blankes 5-Mark-Stück. Er ging damit
zum Pferdeknecht und sagte: »Ich bin dir ja noch zehn Mark schuldig,
hier gebe ich dir einstweilen fünf Mark zurück, dann schulde ich dir
noch fünf.«
Der Pferdeknecht bedankte sich, ging zum Stallmeister und sagte:
»Ich bin dir ja noch zehn Mark schuldig, hier gebe ich dir
einstweilen fünf Mark zurück, dann schulde ich dir noch fünf.« Der
Stallmeister bedankte sich, ging zum Schulreiter und sagte: »Ich bin
Ihnen ja noch zehn Mark schuldig! Hier gebe ich Ihnen fünf Mark
zurück, dann schulde ich Ihnen noch fünf.« Der Schulreiter bedankte
sich, ging zum Direktor und sagte: »Ich bin Ihnen ja noch zehn Mark
schuldig, Herr Direktor; wenn Sie gestatten, gebe ich Ihnen
einstweilen fünf Mark zurück, dann schulde ich Ihnen noch fünf.«
Der Direktor bedankte sich, nahm den Clown beiseite und sagte: »Da,
August, gebe ich dir mal fünf Mark, die anderen fünf bekommst du
später.«
Der Clown bedankte sich, gab die fünf Mark dem Pferdeknecht und
sagte: »Jetzt sind wir quitt.« Der Pferdeknecht bezahlte mit dem
5-Mark-Stück seine Restschuld beim Stallmeister, dieser beim
Schulreiter und dieser beim Direktor. Der Direktor nahm den Clown
beiseite und sagte: »Hier, August, sind die restlichen fünf Mark,
die du noch zu bekommen hattest.« So bekam der Clown sein
5-Mark-Stück zurück, und alle waren ihre Schulden los ...
Auch wenn die Geschichte auf den ersten Blick verwirrend erscheint,
wird in ihr nichts anderes beschrieben als eine Reihe von
Tilgungsvorgängen mit Hilfe eines umlaufenden 5-Mark-Stücks. Daß die
Geschichte mit einem gefundenen Geldstück beginnt, ist für den
Ablauf bedeutungslos und soll lediglich die Irritationen vergrößern.
Genausogut hätte der Clown die fünf Mark verdient, als Geschenk
erhalten oder gestohlen haben können. Selbst bei einem falschen
5-Mark-Stück wären nach dem zweiten Umlauf die gesamten Schulden
verschwunden. Verschwunden sind jedoch in der Geschichte nicht nur
die Schulden der fünf Beteiligten von insgesamt 50 Mark, sondern
auch Guthaben in gleicher Höhe. Denn der Schuld des Clowns beim
Pferdeknecht stand ein Guthaben des Pferdeknechts beim Clown
gegenüber usw. Durch diese Geschichte können wir erkennen, daß
umlaufendes Geld nicht nur unzählige Male zum Kaufen, sondern auch
unzählige Male zum Verleihen und Tilgen benutzt werden kann. Sowenig
sich jedoch durch die beschriebene Tilgungskette die Geldmenge
verändert hat, so wenig verändert sie sich durch eine Kette von
Verleihvorgängen. Es ändern sich jeweils nur die Guthaben- und
Schuldenbestände, die mit jeder leihweisen Überlassung von Geld
entstehen und sich mit der Rückzahlung wieder auflösen.
Das Fünfmarkstück ist doch bereits ein Vehikel. Wozu wird es
überhaupt benötigt? Die Entstehung von Schulden und Guthaben setzen
nicht das Vorhandensein von "Geld" voraus. Die Geschichte
konzentriert sich so sehr auf das Fünfmarkstück, dass das Wesentliche
verschleiert wird. Die Entstehung von Guthaben und Schulden stand am
Anfang der Geschichte, auch wenn dies nicht explizit erklärt wird.
Der Kommentator hätte auch noch den Schritt gehen und erklären
können, dass das "Geld" nur eine "fiktive Verrechnungsgröße"
darstellt. Es geht um die Entstehung und auch Auflösung von
Schuldverhältnissen. Alles andere ist mE unnötiges Beiwerk..


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