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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht


Chronologisch Thread 
  • From: Marco Schmidt <mschmidt.mailbox AT web.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht
  • Date: Fri, 19 Dec 2014 21:11:24 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>


Am 19.12.2014 um 17:23 schrieb ukw:
Was heißt das: "... doch er greift das Bankenmodell nicht an... warum nicht?"

Durch die Geldschöpfungspraktiken der Geschäftsbanken ist
das Verhältnis von geschöpftem Geld eines Betrachtungszeitraums (pro Jahr)
zu gehaltener Zentralbanksicherheit
so groß, das auch mit geringem Zinssatz
hoher Ertrag erwirtschaftet wird.

Giralgeld ist ein Produkt, das praktisch keine Herstellungskosten kennt und hohe Erträge verspricht.
Die GLS-Bank macht das schön transparent, wie sich deren Einnahmen aus Kreditzinsen auffächern: http://master.gls.de/media/bs-online/2014_34_1/files/assets/common/downloads/Bankspiegel__3-4_2014.pdf
Seite 40/41 mit Grafik. Auch der Aufwand für Einlagenzinsen gehört zu den Kosten dazu, das nur zur Sicherheit, weil da lediglich 5 Punkte durchnummeriert sind. Besser lässt sich glaube ich nicht veranschaulichen, wie "der Zins" umverteilt wird.
Die schreiben zwar auch wie aus der Verleihwelt, aber das ist halt tief verankert:
"Mit dem angelegten Geld spekulieren wir nicht an den Finanzmärkten, sondern stellen es ebenfalls zu marktüblichen Konditionen unseren Kreditkunden zur Verfügung"
Man müsste die einfach mal anschreiben und fragen, wie sie es bewerkstelligen, Giralgeld weiterzuverleihen. Vielleicht fällt ihnen dann auf, dass es immer neu geschaffenes Geld ist, was bei Kreditvergabe entsteht. "Spareinlagen" sind gebundene Liquidität, d.h. sobald sie sich in der Bank befinden ein Klotz am Bein. Kostenfaktor (s.o.) und bei Kundenwunsch wieder liquide zu machen.
Warum werden trotzdem Kundengelder angeworben? Weil der Zufluss mit Zentralbankgeld einhergeht, dem (Inter-)Bankengeld. Zu- und Abflüsse im Gleichgewicht zu halten mit den verschiedenen Präferenzen und Fristigkeiten ist die hohe Kunst im Bankgewerbe. Ein Hinweis dazu folgt unten auf Seite 40:
"Grundlage unserer Arbeit sind die Genossenschaftsanteile, die uns unsere Mitglieder als Eigenkapital zur Verfügung stellen"
Damit sind die Kundeneinlagen "investiert" (illiquide gestellt), der Refinanzierungsdruck verschwunden.

Die Risiken bei der Giralgeldherstellung sind seit SoFin/2008 (Änderung im Bilanzrecht der Finanzinstitute) durch vom Markt gelöste Bewertung des "Buchwerts"  "steuerbar" und den Gegebenheiten jederzeit leicht anzupassen.
Das müsstest Du mal näher erläutern.

Am 19.12.2014 um 11:15 schrieb Axel Grimm:
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So auch UKW, der immer noch wahrhaben will, das Zinseszins nur bei Bankgeldanaglen legal ist und sonst verboten ist. Doch er greift das Bankmodell nicht an ... warum nicht?
Stattdessen wird mal tüchtig vom Kreditzins abgeleitet und bei dem ist Zinseszins für alle (auch für Banken!) verboten.



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