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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht


Chronologisch Thread 
  • From: Marco Schmidt <mschmidt.mailbox AT web.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht
  • Date: Sun, 21 Dec 2014 23:58:33 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Am 20.12.2014 um 17:41 schrieb ukw:
Am 20.12.2014 um 16:14 schrieb Marco Schmidt:
Ist Dir entgangen, dass der Huber und seine Anhänger das Vollgeldsystem erst einführen wollen? Die GLS ist auch "sozusagen" keine Vollgeldbank.

Das ist nicht richtig. Die GLS ist eine Bank, deren Name bedeutet folgendes: Gemeinschaftsbank für Leihen und Schenken = G L S
Aber der Name hat doch nichts mit der Funktionsweise bei der Kreditvergabe zu tun. Sie refinanziert abfließende Gelder über Zuflüsse an Kundengeldern und benötigt kein extra Zentralbankgeld von der ZB oder anderen Kreditinstituten, soweit so gut. Das hat mit Vollgeld und auch mit Verleih nichts zu tun.

Es steht uns jederzeit frei eine Quasi Vollgeld Bank zu gründen. Dafür braucht man keinen Huber. Man kann tatsächlich im laufenden Geschäftsbetrieb weitgehend auf Geldschöpfung verzichten und schon wird nur das finanziert/ kreditiert, durch Bürgschaften abgesichert, was die finanzierenden Mitglieder gutheißen, wenn man ihnen den ein Mitspracherecht gibt.
Dann braucht man das aber nicht mehr Bank nennen. Das machen Fonds oder andere Kapitalsammelstellen.

Wenn keine Bilanzverlängerung stattfindet, wie kommt dann mehr Geld ins System?
Im Falle einer Kreditvergabe ohne Geldschöpfung - also durch Vollgeld kommt es nicht zwangsläufig zu einer Bilanzverlängerung, denn vor der Kreditvergabe war schon etwas da. Das, was vorher schon da war, wird nur einmal verliehen und nicht mehrfach. Die Mitgliedereinlagen der GLS werden allerdings mehrfach verliehen. Laut einem Bescheid der GLS aus dem Jahr 1992 z.B. erweitert eine Mitgliedereinlage x den Kreditrahmen um das 12,5 x fache der Einlage.
Das (unter anderem) macht die GLS zum Exot.
Wenn mit Mitgliedereinlage die Genossenschaftsanteile gemeint sind, das ist in Summe nur ein Bruchteil der Kundenguthaben. https://www.gls.de/privatkunden/ueber-die-gls-bank/transparenz/zahlen-und-fakten/  Ca. 200Mio EK und 1,6Mrd Kundenkredite, macht einen Faktor von 8. Verglichen mit der Rest-Bankenwelt sehr konservativ.
Mit dem Begriff "Mehrfachverleih" kann ich nichts anfangen. Das ist m.E. eine sprachliche Irreführung, die auf die kreative Vorstellungskraft der Zuhörer baut... Verleihen kann ich nur etwas dingliches und das auch nur einmal. Da passt die Realität einfach nicht ins altgewohnte Schema. :-)




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