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- Subject: Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel, Geldmultiplikatormodell
- Date: Thu, 18 Dec 2014 20:21:50 +0100
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Am 15.12.2014 um 23:18 schrieb Marco
Schmidt:
Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel, Geldmultiplikatormodell Hallo Rudi,Vereinfacht das "Fünfmarkstück, welches der Clown in der Manege findet. http://userpage.fu-berlin.de/roehrigw/creutz/5dm.html Das rätselhafte 5-Mark-StückDas Fünfmarkstück ist doch bereits ein Vehikel. Wozu wird es überhaupt benötigt? Die Entstehung von Schulden und Guthaben setzen nicht das Vorhandensein von "Geld" voraus. Die Geschichte konzentriert sich so sehr auf das Fünfmarkstück, dass das Wesentliche verschleiert wird. Die Entstehung von Guthaben und Schulden stand am Anfang der Geschichte, auch wenn dies nicht explizit erklärt wird. Der Kommentator hätte auch noch den Schritt gehen und erklären können, dass das "Geld" nur eine "fiktive Verrechnungsgröße" darstellt. Es geht um die Entstehung und auch Auflösung von Schuldverhältnissen. Alles andere ist mE unnötiges Beiwerk. Die Frage, die mit berücksichtigt werden muss, ist: Wann wird Geld geldwirksam? Nur dann, wenn es ausgegeben wird.Sprich M1 müsste aufgeteilt werden in
Eine solche Aufteilung ist praktisch kaum durchführbar. (Auch
Helmut Creutz hat von dieser Aufsplittung bereits geträumt.)
Die Scheine und Münzen sowie die Guthaben auf den Konten sind "Potentialgeld" in mehr oder weniger liquider Form.Eher in "sehr liquider Form" :-) Wird es zurückgehalten geht nach der Gleichung "meine Ausgaben sind eines anderen Einnahmen" die Wirtschaft den Bach runter.Gleichungen der WiWi stehe ich grundsätzlich sehr skeptisch gegenüber, kann aber hier logisch folgen. Axels Ansatz, "Der Sparer verhindert, dass sich der Schuldner entschulden kann" finde ich in diesem Zusammenhang sehr bemerkenswert. (Hoffe, ich habe Dich richtig zitiert Axel :-[ ) Otto Hübner war schon ein Stück weiter: „Der Credit, welchen eine Bank geben kann, ohne Gefahr zu laufen, ihre Verbindlichkeiten nicht erfüllen zu können, muß nicht nur im Betrage, sondern auch in der Qualität dem Credite entsprechen, welchen sie genießt. http://www.um-bruch.net/uwiki/index.php/Otto_H%C3%BCbner Hübner spricht nicht von einer "Einzahlung" sondern von einem "Credit". Der Gläubiger der Bank hat dieser eine Kredit gegeben in Form eines Sparguthabens. Im Originaltext etwas verschlüsselt formuliert, ergibt sich jedoch aus dem Zusammenhang im Buch. Dabei haben sie aber nicht bedacht, dass in ihrer Verleihwelt ein schlichtes Wieder-Ausgeben denselben Effekt hat, daher das 'als Kredit' in Anführungszeichen. Geldwirksam wird eben ausgegebenes Geld, daher mein Ansatz, das Modell mal mit anderen Parametern durchzuspielen. Das Einzahlen und in Form von Kredit wieder ausreichen kürzt sich dabei eben raus. Aber gut, diese Unzulänglichkeiten scheint ja nicht zuletzt Creutz selbst gesehen zu haben.Phillips Modell war ganz sicher nicht dafür gedacht, die moderne Kreditschöpfung zu erklären. Er war im Gegenteil ein Verfechter der orthodoxen Kredittheorie. Wie seine Thesen zum Beleg für das genaue Gegenteil seiner Überzeugung benutzt wurden, ist mE schon einmalig. Die Rechnung mit der mathematischen Reihe verliert ihren Zauber, wenn man weiß, dass man die Reserven nur mit dem Kehrwert des MR-Satzes multiplizieren muss, um auf die maximal mögliche Kreditsumme zu kommen.Damit nimmst Du den Hochschulprofs aber eine schöne Übungsaufgabe weg. Wenn ich 10% beiseite legen muss, benötige ich dazu sicher nicht dass Verständnis einer geometrische Reihenentwicklung. Dreisatz reicht auch aus. Aber auch das ist wieder nur die halbe Wahrheit, da die Reserven von der ZB wieder aufgefüllt werden, sollten sie mal an einer Stelle fehlen. Und auch das beschreibt die Realität noch nicht vollständig, denn in Echtzeit gibt es parallel ablaufendes Werden und Vergehen. Sowohl auf Kundenebene als auch oben drüber.Auch die Deutsche Bundesbank hat die MR nicht mehr als Geldmengensteuerungs-Instrument auf dem Bildschirm sondern nur noch als Ausgleichsmasse für den Zahlungsverkehr und damit als beruhigenden Faktor für die Geldmarktzinssätze. Folglich sind Geldmengen-Steuerungsargumente für die Katz. Beste Grüße Rudi2
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- Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel, Geldmultiplikatormodell, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel, Geldmultiplikatormodell, Rudolf Müller, 14.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel, Geldmultiplikatormodell, Marco Schmidt, 14.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel, Geldmultiplikatormodell, Rudolf Müller, 15.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel, Axel Grimm, 15.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel, Rudolf Müller, 16.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel, Axel Grimm, 17.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel, Marco Schmidt, 17.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel, Axel Grimm, 18.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel, Marco Schmidt, 18.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel, Geldmultiplikatormodell, Marco Schmidt, 15.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel, Geldmultiplikatormodell, Rudolf Müller, 18.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel, Axel Grimm, 19.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel, Marco Schmidt, 19.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel, Rudolf Müller, 20.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel, Patrik Pekrul, 13.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel, Exile (O.Herzig), 14.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel, Patrik Pekrul, 14.12.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ein basisinformativer Artikel, Rudolf Müller, 15.12.2014
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