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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Kann es wirklich so einfach sein?

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Kann es wirklich so einfach sein?


Chronologisch Thread 
  • From: alex AT twister11.de
  • To: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Kann es wirklich so einfach sein?
  • Date: Wed, 19 Sep 2012 00:56:09 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

2012/9/19 Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>

Wenn man Geld als "Forderung auf Ware oder Dienstleistung" interpretiert, dann ist das falsch.
Denn es ist nicht der Fall. In diesem Sinne stimmt es also, dass dem Geld "NICHTS" gegenübersteht.

Wenn man es allerdings als Anspruch auf Kredittilgung versteht (sehr wichtig für jeden Kreditnehmer) oder als Anspruch auf Auszahlung von Bargeld (welchen Wert auch immer das haben soll...), dann ist es eine Forderung... nicht auf NICHTS... aber auf "Forderung von anderem Geld" oder "Anspruch auf Kredittilgung".

Deshalb ist es in hohem Grad missverständlich zu sagen "Geld wäre eine Anspruch auf NICHTS", weil es je nach Interpretation stimmt oder nicht stimmt und Endlosdiskussionen anstößt.

Solange man denkt, dass Geld "Etwas" ist, hat man Panik, dass es verschwindet, denn das wäre ja ein Verlust. Erst wenn man einsieht, dass es "Nichts" ist, kann man rational mit dem Thema umgehen - es sind nur Zahlen auf Festplatten. Die Verwerfungen in der Realwirtschaft entstehen nur, weil man diesen Zahlen eine zu große Bedeutung zumisst. Das halte ich für eine "kollektive Geistesstörung".

Ich kenne nicht deinen Kontostand, aber wenn es "nur Zahlen sind" und im Grunde ein "Nichts" gebe ich dir gerne meine Kontonummer und du darfst dein Guthaben an mich zedieren ;-)

Der Bäcker glaubt nicht an die Zahl die ich auf einen Zettel kritzel. Dafür gibt er mir kein Brötchen, aber für die Zahlen auf Euromünzen oder Scheinen oder unter Umständen so mancher auch für digitale Zahlung via EC-Karte schon.

Wie können 2 Zahlen, die auf der Münze und die auf dem Papier ...beide Zahlen sein und doch unterschiedlich wirken? Meinst du nicht, es auf eine Zahl zu reduzieren ...auch wenn es nah dran sein mag, ... greift etwas zu kurz?

Unabhängig davon was "Geld" im Moment ist. Was ist es das die Menschen sich wünschen würden das es ist und das es im Moment nicht ist? Was sollte es sein?
Da gibt es sicher viele Antworten.

Die Frage ist also auch sprichst du vom aktuellen Geld oder von einem hypothethischen Geld wenn du davon sprichst das es "Nichts" ist?




 
Siehe oben. Das ist wohl eine rein philosophische Betrachtung, ob das Recht, mit etwas den Umtausch in das selbe verlangen zu dürfen, einen Wert hat - ich würde es als Bullshit bezeichnen, aber vielleicht bin ich zu kritisch ;-)

Nein, ich würde auch sagen, das hat keinen Wert. Aber du meintest ja Geld wäre ein Anspruch auf NICHTS... bzw. es steht kein Gegenwert gegenüber.
Das führt aber schnell zu Missverständnissen, je nachdem wie einer "Anspruch auf Kredittilgung" oder "Anspruch auf Auszahlung von Bargeld" beurteilt.
Das finde ich sollte vermieden werden, weil sich Diskussionen darüber endlos im Kreis drehen.

Ist quasi nur ein Vorschlag hier präziser zu sein, denn wen man sich noch nicht kennt, vermutet man beim anderen ein falsches Verständnis und dreht sich über Worte ständig im Kreis :-)

Wir sollten das Thema ad acta legen, es ist eine Glaubensfrage. Wir könnten genauso gut darüber diskutieren, ob ein Stein eine Seele hat.


Ich glaube nicht das es eine Glaubensfrage ist.
Wir stimmen doch wahrscheinlich fast komplett überein in der Sichtweise.
Es sind eben nur Details und davon viele wohl auch nur Formulierungen und Missinterpretationen.

 


Die Frage ist also auf welchem Konzept das Vertrauen basiert und wie es erschüttert werden kann.
Alternativ, welche Konzepte das Erschüttern von Vertrauen schwerer machen oder sogar unmöglich?

Einfach die Einsicht, dass Geld (so gut wie) nichts ist. Wenn man das einmal eingesehen hat, verliert vieles seinen Schrecken.

Dieses "so gut wie nichts" sollte halt genau beschrieben werden, dann kann sich jeder selber sein Bild davon machen was er davon hält.

Ab ins Wiki - aber Achtung, eine "Recht" auf Tilgung hat man NUR mit Bargeld:

Nein, nicht wenn man ein anderes Zahlungsmittel vereinbart hat.
Nur wenn man keins vereinbart hat, ist das gesetzliches das "Default Zahlungsmittel".
In der Regel wird aber eins vereinbart, weil Gerichte entschieden haben, dass die Angabe einer Kontonummer oder die Akzeptant von EC-Karten im Supermarkt bzw. der Anbringung entsprechender Vorrichtungen "konkludentes handeln" in dem Sinne ist, dass die Zahlung mit dem elektronischen Sichtguthaben an "an Zahlung an Erfüllung Statt (§362, 364 (1) BGB)" schuldenbefreiende Wirkung hat.

Aber auch hier wieder Haarspalterei. Es ist aber deshalb wichtig, weil die "Akzeptanz von anderem als Bargeld" in der Praxis eher die Regel denn die Ausnahme darstellt. :-)
Aber auch hier sieht man wieder, wir sind uns eigentlich einig. Es ist blos die Gewichtung und ein paar Details in der Formulierung.

 

"Mit einem gesetzlichen Zahlungsmittel kann eine Geldschuld mit rechtlicher Wirkung getilgt werden. Ein Gläubiger muss das gesetzliche Zahlungsmittel akzeptieren, sofern für eine Zahlung nichts anderes vereinbart wurde. Im Euro-Währungsgebiet ist Euro-Bargeld das gesetzliche Zahlungsmittel. Giralgeld zählt nicht zu den gesetzlichen Zahlungsmitteln, wird aber allgemein als Zahlungsmittel akzeptiert, da es auch jederzeit in Bargeld eingetauscht werden kann."




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