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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Kann es wirklich so einfach sein?

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Kann es wirklich so einfach sein?


Chronologisch Thread 
  • From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • To: alex AT twister11.de
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Kann es wirklich so einfach sein?
  • Date: Tue, 18 Sep 2012 23:20:20 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>


Im Normalfall berechtigt Geld Kreditnehmer zu etwas, nämlich die Tilgung eines Kredits und die Auslösung einer Sicherheit.

Streng genommen nur Bargeld als einziges gesetzliches Zahlungsmittel. Du hast kein "Recht" Tilgung mit Giralgeld zu verlangen, außer es wurde vertraglich so festgelegt. Ist zwar Schwachsinn, ist aber so.

Ansonsten berechtigt Geld bzw. Sichtguthaben die Forderung von Bargeld gegen die Bank.

OK, ich darf für Geld anderes Geld verlangen, großes Kino.

Aber Geld berechtigt einen potentiellen Käufer nicht zum Kauf.

Jepp, und auch zu sonst nichts.

Wäre gut das bei Gelegenheit nochmal ins Wiki aufzunehmen.

+1


Leistung ist eine Stromgröße, sie existiert nur während sie stattfindet. Wenn ich die Leistung einstelle und mein Gegenüber damit zufrieden war, DANN kriege ich den Geldbetrag (Zahl) gutgeschrieben. Dem Geld steht NICHTS GEGENÜBER.

Ich kann nachvollziehen was du sagst, aber es wäre trotzdem schön wenn man die zusammenhänge präziser beschreibt.
Was ist damit gemeint "Dem Geld steht nichts gegenüber"? Wenn man es interpretiert als Forderung auf Ware oder Dienstleistung, dann ja.

Arrg, siehe oben (es ist zum Heulen). Wir waren uns doch grade einig, dass Geld KEINE Forderung ist, warum sollte ich es also so "interpretieren"?

Wenn man es interpretiert als Forderung auf irgendwas, dann nein... du kannst von der Geschäftsbank Bargeld fordern.
Das mag nichts großartiges sein, aber es ist mehr als Nichts.
Ein Kreditnehmer kann mit dem Geld die Tilgung seiner Schuld fordern und damit seine Sicherheit auslösen und Zinszahlungen entgehen.
Das mag ebenfalls nichts großartiges sein, aber es ist mehr als Nichts.

Siehe oben. Das ist wohl eine rein philosophische Betrachtung, ob das Recht, mit etwas den Umtausch in das selbe verlangen zu dürfen, einen Wert hat - ich würde es als Bullshit bezeichnen, aber vielleicht bin ich zu kritisch ;-)

 
Das "Gegenüber" ist weg - und 75% unseres BIP besteht aus DienstLEISTUNG. Das Geld ist eine Information, dass ich mal was getan habe. Ob ich dafür etwas anderes kriege - oder gar was genau - steht a priori in den Sternen!

Ja, das ist wahr. Trotzdem ist es fast eine philosophische Diskussion darüber ob eine Dienstleistung nachdem sie geleistet wurde "weg" ist oder nicht. Ich würde sagen das sie nicht weg ist. Sie hat eine Wirkung entfaltet.

Die Wirkung mag noch da sein, die Leistung selbst nicht, ob die Wirkung anhält, sei mal dahingestellt (das hängt wohl von der Dienstleistung ab): Haare wachsen wieder, Haushalte werden wieder schmutzig, Muskeln verkrampfen wieder, Steuererklärungen müssen neu gemacht werden, etc.

Das einzige, was dieser Zahl "Wert" verleiht, ist die Hoffnung, dass ich in Zukunft noch etwas dafür kriegen kann. Diese Hoffnung gründet auf nichts weiter als Vertrauen, das aus der Erfahrung entstanden ist, dass es früher auch schon so war. Ende der Durchsage.

Ja. Ich möchte aber hinzufügen, dass es nicht egal ist WER sagt dass etwas nach dem Tag X nichts mehr wert ist.
Wenn ich das sage ist es egal. Wenn die Zentralbank oder die Bundesregierung es sagen, dann ist das schon was anderes.

Das stimmt, hoffentlich sind wir bald in der Bundesregierung ;-)

Die Frage ist also auf welchem Konzept das Vertrauen basiert und wie es erschüttert werden kann.
Alternativ, welche Konzepte das Erschüttern von Vertrauen schwerer machen oder sogar unmöglich?

Einfach die Einsicht, dass Geld (so gut wie) nichts ist. Wenn man das einmal eingesehen hat, verliert vieles seinen Schrecken.


Aber wer besser schlafen kann, wenn er sich vorstellt, dass seiner "Zahl" eine vergangene Leistung "gegenübersteht", oder gar, dass es "gedeckt" wäre, bitte!

Das die Zahl einer vergangenen Leistung gegenüber steht ist doch nicht verkehrt, oder? Dann kann man das doch so stehen lassen. Gibt sicher noch mehr zu sagen.

Wenn's schee macht... ;-)

 

PS: Was bringt mir eigentlich die Tatsache, dass der Zahl etwas "gegenübersteht" oder dass sie "gedeckt" ist - kann ich jetzt darauf bestehen, dass ich was kriege?

+1
Ja da hast du wohl Recht. Nur der Kreditnehmer kann darauf bestehen. Der ist aber nicht unbedingt der Besitzer des Geldes.
Ich glaube aber das bestreitet hier auch niemand. Du hast dich an Formulierungen aufgehängt.

Das ist aber DER zentrale Denkfehler, deshalb sollten wir solche Formulierungen vermeiden, wenn wir das nicht explizit meinen - INSBESONDERE, wenn wir wissen, dass es nicht so ist!




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