Re: [Düsseldorf]Erstwohnsitz vs. Lebensmittelpunkt

[Thomas Rose <pirat AT thomasrose.de>]

Am 20.07.2010 20:14 schrieb Seb666:

Moin Thomas!

Am 20.07.2010 um 19:31 schrieb Thomas Rose:

Ausdruck eines Gefühls, das bei mir vorhanden ist.

Gefühle zu vermelden ist ok.

Allerdings ist "Es werden nach meinem Gefühl auch weiterhin die Lösungen von gestern und vorgestern für die Probleme von heute und morgen bevorzugt." schon eine merkwürdig leere Aussage. Ich hatte Dich gebeten, das doch einfach mal zu erläutern und würde mich immer noch freuen, wenn Du dazu noch was sagen kannst. Ansonsten sehe ich mich gezwungen, mit veralteten Parteistrukturen zur Lösung meiner jetzigen Probleme in der Partei vorlieb zu nehmen.

Abgesehen davon freu ich mich für Dich, dass Du nach Berlin ziehst. Das ist eine klasse Stadt und es sind viele gut organisierte Piraten vor Ort. Wenn Du einen Platz in einer Crew findest, kannst Du die ja mal fragen, wie sie denn so ohne eigenes Budget und ohne eine Verankerung ihres Crew-Status in der Satzung zurecht kommen.

Grüße
Seb



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Hallo Sebastian,

danke für deine guten Wünsche, ich werde mich sicher sehr wohl fühlen in einem LV,
der das Problem von Bezirksverbänden so hervorragend gelöst hat :-)

§ 10 BEZIRKSVERBAND (1) ... Um einen Bezirksverband gründen zu können müssen auf einer Gebietsversammlung des Bezirks
mindestens zweihundertdreißig stimmberechtigte Piraten des jeweiligen Bezirkes akkreditiert sein.
Der Bezirksverband ist gegründet, wenn die Gebietsversammlung eine Satzung für den Bezirksverband mit zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen verabschiedet.
........
(8) Im Sinne der Finanzordnung der Piratenpartei Deutschland entspricht ein Berliner Bezirksverband einem Kreisverband.

Nun zu den gewünschten Erläuterungen:
Mit Lösungen von gestern oder vorgestern meinte ich genau die schon oft angesprochenen hierarchischen Strukturen etablierter Parteien.
Ich erinnere mich dunkel an den Beginn der 80er Jahre, als die Grünen mit ebenso viel Idealismus an die Verwirklichung ihrer Ideen gingen.
Was daraus geworden ist, muss ich wohl nicht weiter ausführen.
Auch wenn eine alte Struktur wie ein KV nur zur Verwaltung eingeführt wird, habe ich halt Bedenken, dass sich dieses recht schnell ändern kann.
Es geisterte ja schon in einer ML ein Satzungsentwurf für den LV herum, der den KV's auch politische und programmatische Aufgaben zuwies.
Da ja nun keine Satzung einer untergeordneten Gliederung gegen die Satzung des LV Bestand hat, würde das genau in meine befürchtete Richtung gehen.
Weiterhin weiss ich, dass etablierte Strukturen dazu verführen, sowohl Arbeit als auch Verantwortung nach oben hin abzuwälzen.
Dies liegt einfach in der menschlichen Natur und dagegen ist nur sehr schwer anzukommen.
Zu den Problemen, die ich in unserem LV sehe, sind sicher die der Crewordnung und der Finanzordnung am Dringendsten.
Ich habe da kein ausgefeiltes Konzept parat, finde es eben nur noch nicht ausdiskutiert.
Und zu dem Vorwurf: Nur anders sein zu wollen reicht nicht ( der nicht von Dir kam - aber es passt gerade so gut ) - Was spricht gegen das anders sein wollen,
wenn es mit einem Konzept verknüpft ist. Mit der Crewordnung, den AK's, AG's und PG's haben Befürworter funktionierende Konzepte, die sicher verbesserungsfähig sind.
Manches zeigt sich halt erst nach einer gewissen Zeit.
Aber es sich so einfach zu machen, bei auftretenden Problemen mit neuen Konzepten nur die Idee zu vertreten, eben halt etablierte Strukturen einzuführen, halte ich persönlich für kurzsichtig.
Das Parteiengesetz überlässt es genau aus diesem Grunde den Parteien selbst, eine für sie geeignete Struktur zu entwickeln.
In den Fällen, wo das PG oder Wahlgesetze es zwingend vorschreiben, muss eine gewisse alte Struktur sein - aber was hindert die PP daran, auch Neues und Ungewohntes zu probieren ?

Gruß
Thomas

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