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ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] Colorado, USA

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

Listenarchiv

Re: [Ag-waffenrecht] Colorado, USA


Chronologisch Thread 
  • From: Guido Körber <koerber AT codemercs.com>
  • To: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] Colorado, USA
  • Date: Wed, 25 Jul 2012 13:45:25 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>

Am 25.07.2012 um 13:21 schrieb Guschtl:

Kattuhl schrieb:
Ich kann als Normalbürger mein Risiko nämlich ganz einfach senken:
1.Ich bin nicht kriminell. Wenn ein Mafiosi den anderen abknallt, fühle ich mich dadurch nicht konkret bedroht und bin es auch nicht.
2.Ich werde kein Polizist, Wachmann, Türsteher, Juwelier, etc. Die leiden nämlich unter den illegalen Waffen ganz besonders.
3.In meinem Haushalt ist keine Schusswaffe, ob legal oder illegal. Dadurch werde ich dann beim Familiendrama erschlagen, erstochen, was auch immer, aber eben nicht erschossen.
Dann bleiben für mich 3 Risiken:
1.Ich werde Opfer eines politischen Terroranschlags. Das ist kein Thema für das Waffenrecht.
2.Ich werde Opfer eines Raubes oder so mit Schusswaffengebrauch.
Ich kenne da keine Statistiken, aber man liest kaum etwas darüber. Das Risiko ist nicht sehr hoch, bei den 14 Banküberfällen der NSU ist in der Hinsicht nichts passiert, so als Beispiel.
3.Ich werde Opfer eines Amoklaufes.
Und da ist der 1. Knackpunkt: Wenn ich mich privat und beruflich von Schusswaffen fernhalte, wie es mehr als 80% tun, ist das mein Hauptrisiko, durch eine Schusswaffe zu Schaden zu kommen.
Den Punkt habe ich nicht verstanden.
Heißt das, bezogen auf die 3 Risikominimierungspunkte: wenn Du diese beherzigst, dann ist das höchste Risiko durch eine Schusswaffe umzukommen, Opfer eines Amoklaufs zu werden?
Falls ja, bitte nenne mir doch die Quellen. Ich kenne kein Aufschlüsselung, die besagt ob ein Opfer Juwelier, Wachmann usw. war. Ebenso wenig eine Statistik über Verbrecher, die mit Schusswaffen aus dem Leben befördert wurden. Aber falls Du die Quellen hast, immer her damit.

Dazu gibt es eine ganz einfache Quelle: Die Polizeiliche Kriminalstatistik. Das BKA hat die für 2010 veröffentlicht und da stehen drin:
293 Fälle Mord
308 Fälle Totschlag

(vollendete Taten, nicht Versuche, das wären rund 2000)

Davon 145 Fälle mit Schusswaffe.

Wie viele Amokläufe waren in 2010 in Deutschland? Null? Wie setzt sich jetzt noch mal die Gefährdung zusammen?

Wer selber nachsehen mag, die PKS2010 in der endgültigen Fassung (aufpassen es gibt immer eine Vorabversion die nicht so detailiert ist) findet sich zum Download hier:
https://www.bka.de/nn_196810/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/ PolizeilicheKriminalstatistik/pksJahrbuecher/pks2010.html?__nnn=true
In Acrobat auf der Seite 70 unten finden sich die Mißbrauchsfälle mit Schusswaffe geschossen.

Und was dabei fehlt ist eine ordentliche Aufschlüsselung wie viele Fälle mit legalen Waffen passiert sind, bzw. wie viel legale Waffen direkt für eine Tat entwendet wurden. Und es finden sich in der Gesamtzahl auch die ganzen Fälle mit erlaubnisfreien Waffen. Genau das ist ein zentraler Punkt den wir bemängeln: Es werden gar nicht die Daten erfasst mit denen man überhaupt beurteilen könnte ob und was getan werden kann um die Sicherheit zu verbessern.


Danke für das umfassende Informieren und Vorbereiten auf diese Diskussion.



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