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ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] Colorado, USA

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

Listenarchiv

Re: [Ag-waffenrecht] Colorado, USA


Chronologisch Thread 
  • From: Katja Triebel <katja AT triebel.de>
  • To: Guschtl <Guschtl AT news.piratenpartei.de>
  • Cc: ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] Colorado, USA
  • Date: Wed, 25 Jul 2012 15:36:33 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>

Bei der Anhörung sagte der GdP Vorsitzende Sascha Braun (Polizist und
Waffenrechtsexperte):

Die größte "Chance" ermordet zu werden liegt im Alter von 30-55 Jahren
durch den eigenen Partner.

Und genau DAS zeigen auch die Statistiken in Europa.

------------------------------------------------------

Bei Frauen ist diese Chance sogar um 50% größer als bei Männern. Diese
werden nämlich fast zu 80% von Partnern und engen Familienangehörigen
zu Hause um die Ecke gebracht. Und diese Zahl sinkt nicht, sondern
steigt. (Ist vielleicht auch eine Frage der "Ehre".)

Bei Männern sind nur 20-30% Mord durch Familienangehörige. Die Männer
haben noch das Problem der Straße (Bandenkriege/Raub). Unter 60 Jahren
können sie sich aber auch zu 75% erfolgreich wehren, d.h. den Tod verhindern.

DAS sind die Risiken dieser Gesellschaft.

Ich würde mir echt wünschen, wenn die Gesellschaft diese Partnermorde
nicht mehr verniedlicht als "Beziehungsdrama" abtut, insbesondere, da
Frauen hier die Opfermehrheit darstellen.

Alle Präventionsforscher sagen aus: Täter und Opfer sind nicht
vertauschbar. Das Tatmittel schon. Das sehen wir in China u.a.
Ländern, wo vorwiegend Messer und Brandsätze benutzt wurden.

Warum wird darüber nicht berichtet?

Weil es nicht Amerika ist, interessieren Verbrechen in Asien nicht.
Weil es keine Schusswaffen sind, interessieren Verbrechen in Asien nicht.


BTW: Die Gefahr durch eine Schusswaffe zu sterben ist geringer als von
einer Giftschlange gebissen zu werden. (Die Gefahr, dass der Partner
und nicht ein Fremder der Täter ist, ist darin schon enthalten).



Guten Tag Guschtl,

am Mittwoch, 25. Juli 2012 um 13:53 schrieben Sie:

> TheBug schrieb:
>> Guschtl schrieb:
>>> Kattuhl schrieb:
>>>> Ich kann als Normalbürger mein Risiko nämlich ganz einfach senken:
>>>> 1.Ich bin nicht kriminell. Wenn ein Mafiosi den anderen abknallt,
>>>> fühle ich mich dadurch nicht konkret bedroht und bin es auch nicht.
>>>> 2.Ich werde kein Polizist, Wachmann, Türsteher, Juwelier, etc. Die
>>>> leiden nämlich unter den illegalen Waffen ganz besonders.
>>>> 3.In meinem Haushalt ist keine Schusswaffe, ob legal oder illegal.
>>>> Dadurch werde ich dann beim Familiendrama erschlagen, erstochen, was
>>>> auch immer, aber eben nicht erschossen.
>>>> Dann bleiben für mich 3 Risiken:
>>>> 1.Ich werde Opfer eines politischen Terroranschlags. Das ist kein Thema
>>>> für das Waffenrecht.
>>>> 2.Ich werde Opfer eines Raubes oder so mit Schusswaffengebrauch.
>>>> Ich kenne da keine Statistiken, aber man liest kaum etwas darüber. Das
>>>> Risiko ist nicht sehr hoch, bei den 14 Banküberfällen der NSU ist in
>>>> der Hinsicht nichts passiert, so als Beispiel.
>>>> 3.Ich werde Opfer eines Amoklaufes.
>>>> Und da ist der 1. Knackpunkt: Wenn ich mich privat und beruflich von
>>>> Schusswaffen fernhalte, wie es mehr als 80% tun, ist das mein
>>>> Hauptrisiko, durch eine Schusswaffe zu Schaden zu kommen.
>>> Den Punkt habe ich nicht verstanden.
>>> Heißt das, bezogen auf die 3 Risikominimierungspunkte: wenn Du diese
>>> beherzigst, dann ist das höchste Risiko durch eine Schusswaffe
>>> umzukommen, Opfer eines Amoklaufs zu werden?
>>> Falls ja, bitte nenne mir doch die Quellen. Ich kenne kein
>>> Aufschlüsselung, die besagt ob ein Opfer Juwelier, Wachmann usw. war.
>>> Ebenso wenig eine Statistik über Verbrecher, die mit Schusswaffen aus
>>> dem Leben befördert wurden. Aber falls Du die Quellen hast, immer her
>>> damit.
>> Dazu gibt es eine ganz einfache Quelle: Die Polizeiliche
>> Kriminalstatistik. Das BKA hat die für 2010 veröffentlicht und da
>> stehen drin:
>> 293 Fälle Mord
>> 308 Fälle Totschlag
>>
>> (vollendete Taten, nicht Versuche, das wären rund 2000)
>>
>> Davon 145 Fälle mit Schusswaffe.
> Die ist mir selbstverständlich bekannt. Mir geht es -wie oben
> beschrieben- aber um eine Aufschlüsselung, z.B. nach Tätigkeiten der
> Opfer oder den Zusammenhang (Bsp. Bandenkriminalität). Wenn ich Katthuhl
> richtig verstanden habe, sagt er, dass bei einem entsprechenden Verhalten,
> das Risiko durch eine Schusswaffe umzukommen, beim Amoklauf am höchsten
> ist. Dafür fehlen mir die Belege.

> Gruß
> Guschtl





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