Re: [Ag-waffenrecht] Colorado, USA

[Guido Körber <koerber AT codemercs.com>]

Am 25.07.2012 um 15:12 schrieb Guschtl:

> TheBug schrieb:
> > Die Daten aus der PKS widerlegen seine Behauptung. Es wäre  
> > insgesamt wünschenswert, wenn mehr Leute mal einen Blick in die  
> > PKS werfen würden, wir haben keine steigende Kriminalität in  
> > Deutschland, aber den Effekt, dass sich die Kriminalität teilweise  
> > ändert und/oder in andere Gegenden verlagert und dadurch mehr  
> > wahrgenommen wird. Insgesamt ist die Kriminalitätsrate in  
> > Deutschland leicht sinkend.
> Ich habe mal Eurostat bemüht um einen Blick auch mal über die  
> Grenzen zu wagen. Bei der Gesamtkriminalität kann ich Dir  
> zustimmen. Da ändert sich nicht wirklich viel.
> Für Deutschland als auch viele andere Länder gilt aber auch, die  
> Gewaltkriminalität lt. Eurostat ist in dem Verlaufszeitraum von  
> 2000-2009 bei den meisten Ländern teilweise signifikant gestiegen.  
> Morde nehmen dagegen eher ab. Und m.E. ist es die  
> Gewaltkriminalität, die große Teile der Gesellschaft verunsichert.
> Statistik (oberer Teil Mord, die zweite Tabelle Gewaltverbrechen)  
> steht im Wiki unter: http://wiki.piratenpartei.de/wiki/images/6/6e/ 
> Gewaltverbrechen_EU_2000-2009.pdf
>
> Aber vllt führt das jetzt in diesem Thread auch zu weit...

Ja, das wäre eher was für eine generelle Diskussion über die  
Gesellschaft und wie wir zu einem friedlicheren Miteinander kommen  
könnten.

Aber es bleibt festzuhalten, dass wir Menschen nun mal  
Gewohnheitstiere sind. Wenn in bestimmten Gegenden eine relativ hohe  
Tötungsrate ist, dann findet man das schlimm, aber gewöhnt sich  
daran, dass man "dort" nicht mehr hin gehen kann. Dagegen wird es  
viel stärker wahrgenommen wenn z.B. durch Änderungen oder Wegfall von  
Grenzkontrollen plötzlich vermehrt Einbrüche in einer Gegend  
passieren, die davon vorher kaum betroffen war. Ist auch völlig  
verständlich, dass man solche Dinge ernster nimmt, wenn sie einen  
persönlich betreffen.

Problematisch wird es aber, wenn man dann daraus pauschalierte  
Einschätzungen ableitet die nur auf Vermutungen und subjektiver  
Wahrnehmung basieren. Da gegen hilft nur ein nüchterner Blick in die  
Statistik und die wird mindestens seit 2002 unzureichend detailiert  
geführt.