Re: [Ag-waffenrecht] Colorado, USA

[zykez <zykez AT news.piratenpartei.de>]

Andreas1964 schrieb:
> Für mich ginge es bei einem modernen Waffenrecht im Kern darum, den Weg 
> von Waffen in die Illegalität zu erschweren und auf Spinner aufmerksam 
> zu werden, die unnötig große Mengen an Waffen / Muniition anfangen zu 
> horten.
>
> Ich verstehe nicht, warum Ihr Euch gegen ein nationales Waffenregister 
> wehrt, in dem sich einzelne Waffen klar einem Besitzer zuordnen lassen. 
> Als PKW-Besitzer muss ich mich auch einer solchen Registrierung 
> unterwerfen.
>
> Ich verstehe nicht, warum Ihr Euch gegen elektronische 
> Sicherheits-Features an Waffen wehrt, wenn sich bei PKWs Wegfahrsperren 
> etablieren.
Aber wo fängt der Begriff des "Spinners" an, die größere Mengen Waffen 
und Munition bei sich "horten"?
Gerade Waffensammler sind doch für ihre größeren Sammlung berühmt, 
fallen die nicht unter dieses Schema?
Was ist mit Jägern die eine Breitband-Jagd betreiben, also von Niederwild 
bis Großwild (und hierfür sogar ins Ausland fahren) und entsprechend 
viele verschiedene Waffenmodelle für die entsprechenden Wildtierklassen 
ihr eigen nennen, fallen die auch darunter?
Was ist mit Leistungsportlern die zwar eher weniger Waffen aber dafür um 
ein Vielfaches mehr an Munition horten und diese Mengen auch tatsächlich 
verschießen, fallen die darunter?
Ab welchen Mengen wollen wir anfangen zu differenzieren und ab welchen 
Mengen laufen die Leute in Panik? Bei etwa 5, 10, 20, 30 oder gar 50 und 
mehr Waffen? Bei etwas 100, 250, 500, 1000, 2500, 5000, 10.000 Schuss und 
mehr?

Die Sorge über ein NWR mag zwar unberechtigt sein, aber über die 
Zugriffsbefugnisse herrscht sehr wohl große Sorge, da es in DE scheinbar 
dort eher weniger interne Regelungen gibt. Man hat einfach Angst, das hier 
über kriminelle Machenschaften große Datenbestände abhanden kommen 
können, ebenso wenn man sogar über einen Online-Port direkt auf das 
Register zugreifen könnte. Wenn du vor kurzem das mit dem Datenverkauf 
über die Meldeämter bekommen hast, dann wirste verstehen, das es eine 
ernste Sorge gibt.
Wer hat halt alles direkten Zugriff auf diese Daten. Es haben sich ja 
schon jezze Behördenstellen über dieses Register geäußert, die 
eigentlich gar keinen Datenzugriff brauchen, wie FÄ (ggf. wg. Sachwerte), 
Bürgerämter etc. Prinzipiell sollten nur die Sicherheitsbehörden auf 
das NWR zugreifen dürfen, aber nicht Behördenstellen für die es nicht 
gedacht war.
Btw. in Kanada hat man deren Register vor kurzem abgeschafft, da es mehr 
Kosten verursachte als Nutzen brachte.

Der Vergleich hinkt etwas, denn beim KFZ hat man die freie Wahl bzw. sind 
solche Systeme meist eher serienmäßig dabei. Bei den Waffen soll einem 
dieses Wahlrecht genommen werden bzw. die LWB dazu gezwungen werden 
zusätzliche Sicherungen einzubauen, trotz Tresor. Das zB. ein 
entsprechende Zusatzsicherung ab Waffenkauf dabei ist, wird schon allein 
deshalb nicht funktionieren, weil es zB. Waffen auch schon günstiger 
gibt, wogegen die Preise für solche Systeme (ganz besonders von einem 
Anbieter, der sein Sicherungssystem sogar gesetzesmäßig durchdrücken 
wollte /Monopolstellung) teuer sind und auch bei Gebrauchtwaffen die man 
günstig bekommt, in keinem Verhältnis stehen.
Ist halt so als wenn ich einen alten Opel Kadett für 250e kaufe und 
dafür erstmal für 500e sicherungstechnisch nachrüsten muss.
Auch schützt so eine Laufsicherung nur begrenzt, denn jede Sicherung 
läßt sich knacken.
Armatix-System, geknackt in kurzer Zeit (Frontal.21-Bericht 2009) 
http://www.youtube.com/watch?v=B-QyJ5UCFz0
Armatix hat den Rechtsstreit verloren und selbst gesagt, sie hätten 
nachgebessert. Aber auch das Folgesysteme soll wohl schon wieder geknackt 
worden sein. Ebenso sollte man sich mal über den Herrn Mauch informieren.

grüße,
zykez