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ag-meinungsfindungstool - Re: [Ag Meinungsfindungstool] Ranking von Personen und Beiträgen [war: Re: User Stories- vor neuem Entwurf

ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-meinungsfindungstool mailing list

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Re: [Ag Meinungsfindungstool] Ranking von Personen und Beiträgen [war: Re: User Stories- vor neuem Entwurf


Chronologisch Thread 
  • From: Alexander Praetorius <alexander.praetorius AT serapath.de>
  • To: ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag Meinungsfindungstool] Ranking von Personen und Beiträgen [war: Re: User Stories- vor neuem Entwurf
  • Date: Sun, 27 May 2012 18:00:31 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-meinungsfindungstool>
  • List-id: <ag-meinungsfindungstool.lists.piratenpartei.de>

012/5/27 Christoph "Pluto" Puppe <piraten AT stderr.de>
Am 27. Mai 2012 17:26 schrieb Alexander Praetorius
<alexander.praetorius AT serapath.de>:
> Adhocracy folgt dem selben Grundprinzip wie LQFB, ist also genauso schlecht
> :-)

Was ist Dein Vorschlag für alles gut und "welt gerettet"[tm]? :)

Wiki9999 oder Votorola

Es braucht meiner Meinung 2 Elemente:
1. Diskussionsstreams (zb. Mailingliste, Chat, Foren, Stammtisch in der Kneipe an der Ecke)
2. Standpunkte (zb. auf persönlicher Wiki-Seite oder auf AG-Wiki-Seite als Gruppenstandpunkte)

Der Standpunkt ist tendenziell statisch und kann vom Owner oder den Ownern geändert werden.
Für Standpunkte kann man stimmen und somit seine Stimme delegieren
Standpunkte bzw. einzelne Standpunktpassagen kann man kommentieren und dadurch einen Thread eroeffnen, den der Standpunktowner schliessen kann und anschliessend vielleicht seinen Standpunkt veraendert oder eben nicht.
Standpunkte kann man in Diskussionsstreams zitieren und verlinken in der Hoffnung, das einer oder mehrere Teilnehmer ihre Standpunkte anpassen oder vielleicht fuer einen tollen Standpunkt abstimmen oder ihn uebernehmen.
Das uebernehmen eines bereits existierenden Standpunktes ist quasi auch eine Art abstimmen fuer den Standpunkt.

Ein Standpunkt ist ein Dokument.
Bei N Teilnehmern hat man maximal N Dokumente.
Sind alle N Dokumente durch den Diskussionsstream identisch geworden, so ist absoluter Konsens erreicht.
Das wird wahrscheinlich niemals erreicht oder zumindest sehr selten, weshalb es ein Abstimmungsverfahren wie das RANGE VOTING a.k.a SCORE VOTING geben sollte, ueber das man ein vorlaeufig verbindliches Ergebnis bestimmen kann. Im Hintergrund geht der Diskussionsstream weiter ... quasi endlos... mit der Utopie vor Augen irgendwann N gleiche Dokumente zu haben.
 

> Bin so ziemlich seit Beginn an Mitglied bei Liquid Democracy e.V.
> Unser Verein unterstützt softwaregestütze Demokratie, praktisch aber
> hauptsächlich Adhocracy.
> War auch dabei, als es von der Internet Enquete des Bundestages eingeführt
> wurde.

In einer seltsamen variante, so wie auch lqfb,or?

Ja, nicht alle Features sind bei Adhocracy fuer die Enquete freigeschaltet und die wollten einige Anpassungen.
Aber das Grundkonzept suckt bei Adhocracy genau wie bei LQFB und das ist an vorderster Front die fehlende soziale Skalierbarkeit.
Das bedeutet: Ab genug Teilnehmern oder genuegend sehr aktiven Teilnehmern gibt es so viele Vorschlaege, das die Ubersichtlichkeit verloren geht.
Dieses Problem ist konzeptionell bei LQFB und kann nicht gefixt werden.
Es ist das gleiche Problem wie das Erste-Seite-Googleergebnisse-Problem.

Man kann nun Filter anbieten (neuste, beliebteste, am meisten abgestimmte, am schnellsten wachsende, random, ...usw...)
Man kann Kategorisieren, aber das fuehrt dazu das es streitbar ist welches Kategorienschema gewaehlt werden soll.
Ein Kategorienschema impliziert naemlich ein bestimmtes Weltbild. Wer darf darueber bestimmen?
Es fuehrt auch dazu, dass Vorschlaege kuenstlich versucht werden in Kategorien zu stopfen und Vorschlaege die eigentlich mehrere Kategorien beruehren muessen aufgesplittet werden oder funktionieren nicht so richtig...

Also, man kann LQFB, Adhocracy und alle die das gleiche sozial nicht skalierbare Konzept verwenden natuerlich versuchen mit technischen Hilfsmitteln trotzdem irgendwie zugaenglich zu machen, aber zwingt damit allen Nutzern den BIAS bzw. die Brille auf, die von der Technik genutzt wird um bessere Uebersicht zu erzeugen.

Ich bin aber eher fuer ein Konzept, bei dem die Uebersicht auf natuerliche Weise unf sozial skalierbar, flexibel, dynamisch entsteht und sich veraendert. [Stichwort: Consensus Tree]

 
> Politik gibt es einmal in der IST Variante und in der SOLL Variante.
> In der IST Variante geht es tatsächlich um Diffamierung und Unsachlichkeit
> zwecks Durchsetzung von Macht.
> Das es Menschen gibt die so agieren ist klar, aber das muss man ja nicht
> noch durch Software unterstützen.

Na das sehen wir unterschiedlich. Politik ist immer der Versuch zu
bestimmen, zu ändern. Du erinnerst Dich an das Wahlkampfmotto? Da seht
nicht "klarmachen zum nichtstun".

Ich habe nichts dagegen, das jemand fuer sich wirbt, aber trotz allem steht bei den Piraten die Sachlichkeit im Vordergrund.
Es geht immer um die Inhalte, nie um Personen und schon garnicht darum andere zwecks Machterhalt mit allen Mitteln der Kunst zu bekaempfen.

 
> Deshalb bin ich gegen ein "Trollvoting" und eher für eine so einfache
> Möglichkeit wie das Trollvoting, die es anderen Nutzern erlaubt bestimmte
> Nutzer zu ignorieren bzw. herauszufiltern. So kann jeder individuell diese
> Entscheidung treffen.

Es ist nicht nur Trollvoting. Das ist ein Nebeneffeckt. Das
eigentliche Ziel ist Meritokratie.

Da sind wir uns einig. Ich bin auch für Meritokratie. Aber grade mit so primitiven Mechanismen ist das nicht zu erreichen.
Warum haben wir denn heute nicht für jedes Theme die besten Experten am Start um Probleme anzugehen?
Weil Machtpositionen es ermöglichen die Experten zu Gunsten des eigenen Machterhaltes zu verdrängen.
Wenn sich also eine Gruppe, die vielleicht sogar weiss, das ihre Idee schlechter ist als eine fremde sich zusammenzuschliesst um die schlechte Idee durchzusetzen, nur damit sie selber dabei an der Macht bleiben, so foerdert das nicht Meritokratie.

 
Sprich Personen mit hoher
Reputation werden stärker gehört, haben einen größeren Einfluss auf
den Meinungsbildungsprozess.

Reputation sagt nichts ueber Kompetenz aus. Hat Merkel eine hohe Reputation? Hat Britney Spears hohe Reputation?
Wenn ich eine fest eingeschworene Gruppe habe, die stoerende Meinungen immer sofort massiv per Trollvoting disqualifiziert ist das nicht so foerderlich. Am Ende baut man damit nur eine Moeglichkeit ein zu zensieren.
 

Hast Du Suarez gelesen?

Nope. 




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