ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: AG Gesundheit
Listenarchiv
- From: "Martin E. Waelsch" <dr.m.e.waelsch AT t-online.de>
- To: "'AG Gesundheit'" <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-Gesundheit] OP-Aufklärung patientenfreundlicher gestalten
- Date: Wed, 4 Apr 2012 12:07:00 +0200
- Importance: High
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
- List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
Das ist leider so, wie du beschreibt. Der Stundenlohn in Relation zu Ausbildungsdauer und Verantwortung ist nicht so üppig ausgefallenJ, da werden wir mit ganz anderen „Stundenlöhnen“ abgezockt, s. Banken z. B.
Ich warte auch darauf, dass in der Psychiatrie/Psychotherapie Geräte kommen, die man neben her in verschiedenen Zimmern laufen lassen und ohne dabei gewesen zu sein fett abrechnen kannJ (Ironie oder Schicksal). Ich muss es „absitzen“, der Allgemeinarzt „ablaufen“ usw.
Der Arzt ist für eine wesentliche Ressource der Gesellschaft mitverantwortlich. Im Gegensatz zu Bankern verursacht er keine Tsunamis, die der Steuerzahler richten soll, sondern hilft dabei, dass die Gesellschaft im Gleichgewicht bleibt – durch Förderung der Gesundheit (wär das Ziel). D. h., der Arztberuf beschäftigt sich mittelbar-unmittelbar mit der Produktivitätsleistung des Gemeinwesens. In Relation zu dieser Verantwortung (Aufgabe) sind die 123.000/Jahr nicht gerade ausbalanciert.
Dr. med. Martin E. Waelsch Häfnergasse 14 73207 Plochingen Tel: 07153 921931 Fax:07153 921932 Mobil: 0151 52 503 458 Skype: marell1317
Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von mb
Die Durchschnittseinkommen niedergelassener Ärzte von 123.00 Euro wurde tatsächlich kürzlich von der KBV (Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung der KBV) veröffentlich. Davon abgezogen werden müssen 20% Sozialversicherungsabgaben (die bei Angestellten der Arbeitgeber trägt). Berücksichtigt werden muss auch ein fehlendes 13. Monatsgehalt, Urlaubsgeld usw. Der durchschnittliche Arzt dürfte weit über 40 Stunden wöchentlich arbeiten. In der genannten Studie der KBV wird ein Nettostundenlohn von 26,- Euro angegeben. Ist das bei einer Ausbildungszeit von weit über 10 Jahren, guter Qualifikation sowie hoher Investition in die eigene Praxis mit unternehmerischem Risikio des Totalausfalls wirklich zu hoch?
Das Hauptproblem ist allerdings , dass die Gehälter der Ärzte extrem unterschiedlich verteilt sind. Während einige wirklich sehr gut verdienen, gibt es viele –hart arbeitende- Arztpraxen, die am Existenzminimum leben.
Michaela
Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Morgan le Fay
Okay, ich habe als bekannt vorausgesetzt, dass in 2009 das jährliche durchschnittliche (noch privat zu versteuernde) Einkommen niedergelassener Ärzte quer über alle Fachrichtungen 123.000 Euro betrug. Grundsätzlich fände ich es fair, Behauptungen auch zu belegen oder Sie deutlich als persönliche Annahmen zu kennzeichnen. Aussagen wie „Durchschnittsbruttoeinkommen von monatlich mehr als 10.000 Euro“ sind unbewiesen und bringen niemanden weiter! Nur eine weitere Phantasiezahl in der Öffentlichkeit. Außerdem bezweifle ich dass bekannt ist, dass sich das Bruttoeinkommen eines Freiberuflers (genauso wie das immer gern publizierte „Nettoeinkommen“) nicht mit dem Lohn eines Angestellten vergleichen lässt. Gruß
Andreas
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Am 04.04.2012 09:17, schrieb K K: > Morgen! > >> Schon lange (etwa 2 Jahre) plädiere ich dafür, zumindest mal zu >> diskutieren, das Modell des Freiberuflers Arzt aufzugeben und Ärzte zur >> Versorgung der Bevölkerung zum Fixgehalt (evtl. mit >> Bonus-/Malus-Regelungen) bei Kommunen, beim Land oder Bund anzustellen. > > Ja, diese freie Marktwirschaft ist schon ein Alptraum. Ich finde, wenn > wir alles regeln und vom Staat vorgeben, muss es besser gehen! Boah, > wieviel Zeit wir sparen könnten wenn wir so Pläne aufstellen würden. > Vielleicht 5 Jahre mit zu erfüllendem Soll? Und boah, dann geht es > allen gut! Denn dann würde ja genau der Soll erfüllt. (warum da noch > keiner drauf gekommen ist) Ich möchte diese Alternative zunächst mal nur diskutieren. Du polemisierst hier ständig, statt mal klar zu sagen, welche vernünftigen Gegenargumente vorzubringen sind. Da solltest Du Dir mal Dr. Forster zum Vorbild nehmen, der auch nicht meiner Meinung ist, aber nicht nur herumplärrt. Wenn es um Gesundheit der Menschen geht, hat es keine "Marktwirtschaft" zu geben!! Das verbietet sich allein schon aus dem heutigen SGB V, aus den Grundrechten und aus der ärztlichen Berufsordnung.
Im Übrigen will ich hier mal eines klarstellen: Sollte sich die Piratenpartei von Ärzten vor den Karren spannen lassen wollen, bin ich raus. Die Formel "Ist der Doktor finanziell gesund, freut sich der Patient" geht bei mir nicht durch.
> >> Die Landarzt-Frage wäre gelöst, die Ärzte bräuchten sich nicht mehr >> eigennützige Motive unterstellen lassen, der Fond hätte ein groooßes >> Stück weit planbare Ausgaben und noch viele andere Vorteile mehr. > > Ärzte würden nicht mehr 6 Jahre studieren und 5 Jahre Ausbildung > machen um dann den kleinen Mann zu melken. Ok I see that. Aber die > vielen weiteren Vorteile? Erzähl mal... ohh...
Kein Kommentar dazu. Nachdenken musst Du schon selbst. > >> Wer sich als Arzt nicht anstellen lassen möchte, könnte sich gerne als >> Privatarzt selbständig machen, muss sich halt als "Einzelkämpfer" mit >> eigener Praxis durchsetzen. > > Hm, ist es nicht genau das, was an sich heute funktioniert? Nur gibt > es zu wenige Ärzte, die teils auswandern oder in die freie Wirtschaft > gehen, weil es hier zu schlecht wird? Weil es zu viel Bürokratie gibt? > Weil sie eben das eine nicht mehr sein können für was sie 11 Jahre > Schinderei hinter sich haben? Arzt sein und Menschen helfen? > Das "Arzt sein und Menschen helfen" wird gebunden an Forderungen, die man nicht (mehr) erfüllen kann und auch nicht mehr möchte. Soweit es dabei um Geld geht, muss sich jeder Arzt fragen lassen, ob ein persönliches Durchschnittsbruttoeinkommen von monatlich mehr als 10.000 Euro zu wenig ist und ab welchem Betrag er so zufrieden ist, dass er sich herablässt, nachts Kilometer zu einem "Notfall" zu fahren. Warum sollte ein Arzt, der hier für ein gutes Fixgehalt arbeiten könnte, ins Ausland gehen wollen? Mal abgesehen davon, dass ich diese Mentalität des Stammes "Nimm" gerade bei einem Arzt, der doch "Arzt sein und Menschen helfen" will, nicht nachvollziehen kann, nachdem ihm seine deutschen Patienten über Steuern sein Studium finanziert haben. Nicht die schweizerischen oder spanischen, sondern die deutschen! -- AG-Gesundheitswesen mailing list AG-Gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheitswesen |
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- Re: [AG-Gesundheit] OP-Aufklärung patientenfreundlicher gestalten, K K, 08.04.2012
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- Re: [AG-Gesundheit] Ärzteeinkommen ;-), Dr. Christian Haffner, 06.04.2012
- Re: [AG-Gesundheit] Ärzteeinkommen ;-), Martin E. Waelsch, 06.04.2012
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