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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] OP-Aufklärung patientenfreundlicher gestalten

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Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] OP-Aufklärung patientenfreundlicher gestalten


Chronologisch Thread 
  • From: Jens Müller <ich AT tessarakt.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] OP-Aufklärung patientenfreundlicher gestalten
  • Date: Sun, 08 Apr 2012 14:34:03 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver

Am 08.04.2012 14:09, schrieb K K:
Hi!

Naja. Der Arzt hat mir etwas erzählt, Gekrakel mitgeschrieben, und das
hab ich dann unterschrieben. Aber einen Durchschlag oder so hab ich
nicht bekommen. OK, "rein" mündlich war insoweit wohl missverständlich
ausgedrückt, sorry dafür.

Nun ja, an sich solltest du den Bogen schon vorher bekommen, also beim
"einchecken". geht ab und an verloren...

Nein, es gab für die OP an sich keinen standardisierten Aufklärungsbogen. Die Aufklärung erfolgte mündlich, der Arzt hat notiert, was er mündlich erklärt hat.

Wenn "der Bogen" nur "verloren gegangen", hätte ich ihn ja zumindest vom Arzt bekommen.

Die Idee wäre ja, Patient ließt
durch und schreibt fragen auf, Schwester sammelt ein und Arzt hat es
dann beim Gespräch dabei... Meist anders, leider.

So ähnlich war es für die Narkose-Aufklärung. Standardisierter Aufklärungsbogen von irgendeinem Dienstleister, von diversen Chefärzten etc. erstellt. Da waren übrigens alle möglichen Narkose-Varianten beschrieben, wobei natürlich klar war, dass es bei mir um Vollnarkose geht, insofern hab ich auch nur das durchgelesen.

Den hat allerdings niemand eingesammelt, den hab ich behalten bis zu dem Gespräch mit dem Anästhesisten. Fragen hatte ich eh keine, die letzte Vollnarkose vor ca. 8 Jahren hat einwandfrei funktioniert, also gehe ich davon aus, dass es diesmal wieder so ist. Hab nur ein paar Felder freigelassen, wo ich nochmal nachfragen wollte.

Aber da administrativ die Voruntersuchung als ambulante Behandlung, auch
wenn in der Krankenhausambulanz durchgeführt, und die "vorstationäre"
Untersuchung zur Aufnahme völlig getrennt sind, passiert sowas halt
nicht. Die eigentliche Aufklärung bekommt man erst, wenn man schon
umfangreiche Dispositionen für die Behandlung getroffen hat ...

Ist eben die Diskrepanz, ist die Aufklärung eine Info für den Patienten
oder ein "komme aus dem Gefängnis" für den Arzt, weil er sagen kann, du
kanntest das Risiko...

Idealerweise würde man beides kombinieren. Für informed consent reicht es ja nicht, isoliert die Risiken zu kennen, die kann man ja nur im Kontext bewerten. Solche Prozesse glattzuziehen ist natürlich nichts, was ein einzelner Arzt reißen kann, das sehe ich durchaus realistisch.


Beim CT kann ich mich allerdings in der Tat nicht daran erinnern, über
irgendetwas aufgeklärt worden zu sein. Worüber auch? Das ist ja reine
Diagnostik, mit zu vernachlässigender (verglichen zB mit einem
Langstreckenflug) Strahlenbelastung.

Hm, right, kann sein das es nur auf der Uro-Station wegen Kontrastmittel
war. Hm, schon ein paar Jahre her. Ohne jetzt Angst zu schüren, aber so
ein CT ist vielleicht weniger schlimm als ein Intercontiflug (zu faul
die Strahlenmed-Folien rauszuholen) aber Röntgen allein ist weit weniger
belastend...

Klar. Aber man sieht halt im Zweifel nichts. Wobei das hier auch nur ein Haufen Querschnittsbilder waren. Ich hatte irgendwie in Erinnerung, dass man bei CT eine 3D-Ansicht bekommt. Aber vermutlich verwechsle ich als Laie das mit einem anderen bildgebenden Verfahren.

Patienten sind halt unterschiedlich. Manch einem wäre es vermutlich eh
nicht recht, das selbst zu lesen. Ich hingegen würde am liebsten einen
Bogen bekommen, wo die geplante Behandlung, ggf. mit alternativen
OP-Varianten incl. Risiken erläutert sind, ggf. kreuzt der Arzt noch an
"Das hier ist vorgesehen, wenn es dabei zu Komplikationen kommt, müssen
wir evtl. noch das machen.", und dann wird das besprochen, nachdem ich
es in Ruhe selbst durchlesen konnte und ggf. weiter recherchieren.
Vermutlich hätte ich dann eh kaum noch weitere Fragen.

Stimm dir vollkommen zu, Patienten sind verschieden, Ärzte auch. Manche
wollen am liebsten nix wissen, andere kommen mit Büchern die sie aus
"diesem Internet" haben. Manchmal nervig sie von einer "Forenmeinung"
wegzubekommen. (nur wenn sie nicht sinnvoll ist ->Eso...) Denn an sich,
wenn der Patient zu mir/uns kommt, hat der vorgeschaltete Arzt (sagen
wir mal Prostata->Urologe) ihn ja schon soweit auf die OP eingeschworen,
das er nen Termin beim KH/Chirurgen hat...

Der Facharzt hat mir durchaus an einem Modell erläutert, was da gemacht wird. Aber da sind die genauen Behandlungsvarianten ja noch nicht bekannt. Will sagen: Man kann sich schon extern informieren, aber irgendwie ist das alles auf gut Glück.

Aber in der Tat, vermutlich würde es schon viel bringen, wenn schon auf dieser Stufe einfach ausführliches standardisiertes Informationsmaterial vorhanden wäre. Kostet natürlich alles Geld ...

Gruß Jens





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