ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: AG Gesundheit
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- From: David web1 <davidweb426 AT googlemail.com>
- To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-Gesundheit] OP-Aufklärung patientenfreundlicher gestalten
- Date: Sat, 7 Apr 2012 23:24:22 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
- List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
Nabend Klaus,
ich will mal versuchen sachlich zu bleiben (was hier nicht immer
praktiziert wird):
In den ersten Semestern wird die Kommunikationsfähigkeit gegen Ende
der Vorklinik zum Thema. Bis dahin hat der Studierende durch
Zivildienst/FSJ und Pflegepraktika etwas mehr Erfahrung als der
Allgemeinbürger.
Der Studierende hat dann zu Beginn der Klinik (5. Fachsemester)
intensive Vorbereitung auf seine Praxisübungen Famulaturen und
Blockpraktika. Hier in Göttingen und einigen anderen Unis, und das
stellst du ja heraus, Klaus, wird die Entwicklung der Fahigkeiten
begleitet.
Das führt dazu, dass wir in den Krankenhäusern die wir im Rahmen des
Praktischen Jahres (PJ) mit Lob überschüttet werden. Das Problem und
der Vorgeschmack auf das Leben als Ärzte wird aber deutlich: Dort
betreut dich meistens keiner mehr! Wenn es keine engagierten
Assistenzärzte für tagtäglich und gute Facharzt-Dozenten gibt, dann
geht das Erlernte zum Teil verloren und die Weiterbildung verschleppt
sich.
Das ist unerträglich!
Ich habe in einem kleinen Haus PJ gemacht. Wir hatten viele
ausländischen Kollegen. Sehr viele halte ich für gute Ärzte und haben
zu einer guten Medizin im Haus beigetragen. Dennoch habe ich manches
Mal mehr Ahnung von dem was als "Medizin" gilt. Warum?
Der Probleme der ausländischen Kollegen (ich meine nicht die direkt
sprachlichen Unzulänglichkeiten oder Mißverständnisse) sollten wir uns
annehmen.
Ihr spracht schon das Bürokratie-Problem an. Das ist ein unbekanntes
Feld für Ausländer UND viele Studenten.
Die Grundzüge des Gesundheitssystems werden versucht zu vermitteln.
Aber ein Verständnis kann bei (einige Tage kann ich es noch sagen:)
uns nicht erreicht werden. Der Nachwuchs versteht nicht wohinein er
geboren wurde.
Das kann unsere Ressource sein! Die Gewerkschaften verlieren sich aber
im Kleinklein der (wichtigen) Tarifverhandlungen und einen nicht die
Gegnerschaft!
Wer nimmt sich dessen an? Warum nicht die Piraten?
Ich halte, zumindest im ersten Schritt, einiges davon Forderungen und
Anträge von anderen Organisationen (Beschlüsse des Ärztetages, Junge
Allgemeinmedizin, Fachgesellschaften...) zusammen zu kopieren und sich
einen Überblick über den Katalog zu verschaffen.
MfG
David
Am 7. April 2012 22:57 schrieb K K <klk_op AT yahoo.de>:
> Abend David,
>
> ich würde sagen das ist von Uni zu Uni anders. Ich kann nur über die Uni
> Rostock reden. Es kann sein das an "Elite"-Unis ;-) sowas anders gemacht
> wird, va wenn mehr Geld zur Verfügung steht. Klar beginnt alles schon im
> ersten Semester mit Psychologie etc. Aber vor den Famus kann man meiner
> Meinung das ganze eh nicht einschätzen. Erst wenn man selber Kontakt mit
> Patienten hat, kann man erkennen was die da damals im ersten Semester
> meinten...
>
> Naja, ich denke man müsste eben das Studium mehr ans Leben anpassen. Wie
> immer und wie in fast allen Studienfächern die man an der Uni studieren
> kann...
>
> bye
> Klaus
>
> Am 07.04.2012 22:01, schrieb David web1:
>
>> Das Gesprächsführung und Gesprächssituationen werden so ausführlich
>> gelehrt, dass es den Studenten danach fast zum Hals raushängt.
>> http://www.med.uni-goettingen.de/de/content/studium/1068_1152.html
>> "112 Lehrveranstaltungsstunden in der 1.-9. Semesterwoche. Beginn:
>> 16.04.2012 Ende: 30.06.2012"
>>
>> "Die Fächer Allgemeinmedizin, Psychosomatik/Psychotherapie sowie
>> Arbeits- und Sozialmedizin vermitteln in einem interdisziplinären Kurs
>> "Medizinische Basisfähigkeiten" Grundlagen der Kommunikation und
>> Anamnese (einschließlich Arbeits- und Sozialanamnese). Dazu werden
>> zunächst Rollenspiele, Schauspielpatienten und freiwillige Patienten
>> eingesetzt sowie praktische Übungen zu technischen Basisfähigkeiten
>> (EKG anlegen, Blutentnahmen, Lungenfunktion, etc.) durchgeführt."
>>
>> Aber das 1. klinische Semester ist eben nur der Anfang. Es wird danach
>> aber darauf aufgebaut. Es könnte später nochmal mehr werden, aber es
>> ist genug, dass ihr hier nicht in diese Kerbe hauen könnt.
>>
>> MfG,
>> David
>>
>> Am 4. April 2012 11:31 schrieb K K<klk_op AT yahoo.de>:
>>>
>>> Hi,
>>> Ja da kann ich mitgehen. Wir haben ja etwas Gesprächsführung, in allg.
>>> Med
>>> und in PsychoSom. Aber da man ja rechtlich vor der appro nicht aufklären
>>> kann, macht man das an sich auch selten bis nie in der Famulatur/PJ. Da
>>> ist
>>> man dann eher Anamnese-Automat und zum blutabnehmen gut...
>>>
>>> Wäre Förderung nach Änderungen der appro-ordnung/studienordnungen was für
>>> unsere ML hier oder eher Bildung?
>>>
>>> Bye
>>> Klaus
>>> --
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>>> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheitswesen
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