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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] OP-Aufklärung patientenfreundlicher gestalten

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] OP-Aufklärung patientenfreundlicher gestalten


Chronologisch Thread 
  • From: "mb" <michaela_bach AT web.de>
  • To: "'AG Gesundheit'" <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] OP-Aufklärung patientenfreundlicher gestalten
  • Date: Wed, 4 Apr 2012 11:31:06 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Die Durchschnittseinkommen niedergelassener Ärzte von 123.00 Euro wurde tatsächlich  kürzlich von der KBV   (Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung der KBV) veröffentlich. Davon abgezogen werden müssen 20% Sozialversicherungsabgaben (die bei Angestellten der Arbeitgeber trägt).  Berücksichtigt werden muss auch ein fehlendes 13. Monatsgehalt, Urlaubsgeld usw.  Der durchschnittliche Arzt dürfte weit über 40 Stunden wöchentlich arbeiten.

In der genannten Studie der KBV wird ein Nettostundenlohn von 26,- Euro angegeben. Ist das bei einer Ausbildungszeit von weit über 10 Jahren, guter Qualifikation sowie  hoher Investition in die eigene Praxis mit unternehmerischem Risikio des Totalausfalls wirklich zu hoch?

 

Das Hauptproblem ist allerdings , dass die Gehälter der Ärzte extrem unterschiedlich verteilt sind. Während einige wirklich sehr gut verdienen, gibt es viele –hart arbeitende- Arztpraxen, die am Existenzminimum leben.

                       

Michaela

 

 

 

 

Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Morgan le Fay
Gesendet: Mittwoch, 4. April 2012 10:52
An: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG-Gesundheit] OP-Aufklärung patientenfreundlicher gestalten

 

Okay, ich habe als bekannt vorausgesetzt, dass in 2009 das jährliche durchschnittliche (noch privat zu versteuernde) Einkommen niedergelassener Ärzte quer über alle Fachrichtungen 123.000 Euro betrug.
Ich bin aber ehrlich gesagt zu faul, um zum wiederholten Male einen Link dazu zu suchen. Wer den Betrag widerlegen kann, darf es ruhig tun, ich lerne gerne dazu.
Gruß
Harry

Am 04.04.2012 10:49, schrieb Dr. Forster:

Grundsätzlich fände ich es fair, Behauptungen auch zu belegen oder Sie deutlich als persönliche Annahmen zu kennzeichnen. Aussagen wie „Durchschnittsbruttoeinkommen von monatlich mehr als 10.000 Euro“ sind unbewiesen und bringen niemanden weiter! Nur eine weitere Phantasiezahl in der Öffentlichkeit. Außerdem bezweifle ich dass bekannt ist, dass sich das Bruttoeinkommen eines Freiberuflers (genauso wie das immer gern publizierte „Nettoeinkommen“) nicht mit dem Lohn eines Angestellten vergleichen lässt.

Gruß

 

Andreas

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-gesundheitswesen-bounces+dr.forster=aforster.de AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-gesundheitswesen-bounces+dr.forster=aforster.de AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Morgan le Fay
Gesendet: Mittwoch, 4. April 2012 10:15
An: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG-Gesundheit] OP-Aufklärung patientenfreundlicher gestalten

 

 

 

Am 04.04.2012 09:17, schrieb K K:

> Morgen!

>> Schon lange (etwa 2 Jahre) plädiere ich dafür, zumindest mal zu

>> diskutieren, das Modell des Freiberuflers Arzt aufzugeben und Ärzte zur

>> Versorgung der Bevölkerung zum Fixgehalt (evtl. mit

>> Bonus-/Malus-Regelungen) bei Kommunen, beim Land oder Bund anzustellen.

> Ja, diese freie Marktwirschaft ist schon ein Alptraum. Ich finde, wenn

> wir alles regeln und vom Staat vorgeben, muss es besser gehen! Boah,

> wieviel Zeit wir sparen könnten wenn wir so Pläne aufstellen würden.

> Vielleicht 5 Jahre mit zu erfüllendem Soll? Und boah, dann geht es

> allen gut! Denn dann würde ja genau der Soll erfüllt. (warum da noch

> keiner drauf gekommen ist)

Ich möchte diese Alternative zunächst mal nur diskutieren. Du

polemisierst hier ständig, statt mal klar zu sagen, welche vernünftigen

Gegenargumente vorzubringen sind. Da solltest Du Dir mal Dr. Forster zum

Vorbild nehmen, der auch nicht meiner Meinung ist, aber nicht nur

herumplärrt.

Wenn es um Gesundheit der Menschen geht, hat es keine "Marktwirtschaft"

zu geben!! Das verbietet sich allein schon aus dem heutigen SGB V, aus

den Grundrechten und aus der ärztlichen Berufsordnung.

 

Im Übrigen will ich hier mal eines klarstellen: Sollte sich die

Piratenpartei von Ärzten vor den Karren spannen lassen wollen, bin ich

raus. Die Formel "Ist der Doktor finanziell gesund, freut sich der

Patient" geht bei mir nicht durch.

 

>> Die Landarzt-Frage wäre gelöst, die Ärzte bräuchten sich nicht mehr

>> eigennützige Motive unterstellen lassen, der Fond hätte ein groooßes

>> Stück weit planbare Ausgaben und noch viele andere Vorteile mehr.

> Ärzte würden nicht mehr 6 Jahre studieren und 5 Jahre Ausbildung

> machen um dann den kleinen Mann zu melken. Ok I see that. Aber die

> vielen weiteren Vorteile? Erzähl mal... ohh...

 

Kein Kommentar dazu. Nachdenken musst Du schon selbst.

>> Wer sich als Arzt nicht anstellen lassen möchte, könnte sich gerne als

>> Privatarzt selbständig machen, muss sich halt als "Einzelkämpfer" mit

>> eigener Praxis durchsetzen.

> Hm, ist es nicht genau das, was an sich heute funktioniert? Nur gibt

> es zu wenige Ärzte, die teils auswandern oder in die freie Wirtschaft

> gehen, weil es hier zu schlecht wird? Weil es zu viel Bürokratie gibt?

> Weil sie eben das eine nicht mehr sein können für was sie 11 Jahre

> Schinderei hinter sich haben? Arzt sein und Menschen helfen?

Das "Arzt sein und Menschen helfen" wird gebunden an Forderungen, die

man nicht (mehr) erfüllen kann und auch nicht mehr möchte.

Soweit es dabei um Geld geht, muss sich jeder Arzt fragen lassen, ob ein

persönliches Durchschnittsbruttoeinkommen von monatlich mehr als 10.000

Euro zu wenig ist und ab welchem Betrag er so zufrieden ist, dass er

sich herablässt, nachts Kilometer zu einem "Notfall" zu fahren.

Warum sollte ein Arzt, der hier für ein gutes Fixgehalt arbeiten könnte,

ins Ausland gehen wollen? Mal abgesehen davon, dass ich diese Mentalität

des Stammes "Nimm" gerade bei einem Arzt, der doch "Arzt sein und

Menschen helfen" will, nicht nachvollziehen kann, nachdem ihm seine

deutschen Patienten über Steuern sein Studium finanziert haben. Nicht

die schweizerischen oder spanischen, sondern die deutschen!

--

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