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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Vortrag "Kreditvergabe ..."

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Vortrag "Kreditvergabe ..."


Chronologisch Thread 
  • From: Alexander Raiola <a.raiola AT bzv-fr.piratenpartei-bw.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Vortrag "Kreditvergabe ..."
  • Date: Thu, 12 May 2016 21:06:57 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Moin,

> Auf Deine Liste [...] geht leider hier niemand ein.
Also ich bin jetzt mal durchgegangen, sehe dort aber nur viele Wünsche
und wenig konkrete Vorschläge zur Umsetzung. Ich mein, es ist zwar schön
und gut, sich fixe Wechselkurse für die 4 weltweit wichtigsten Währungen
zu wünschen, aber ich sehe da keine realisitsche Möglichkeit zu
Umsetzung, oder? Und steht das nicht auch im Widerspruch zu Dirk Müllers
Argumentation, warum die Griechen die Drachme wieder bräuchten, um
wieder konkurrenzfähig zu werden? D.h. eine schwache Währung stärkt den
Binnenmarkt, weil die ausländischen Produkte teurer werden und man dafür
gut exportieren kann.

Also man kann sich gerne eine soziale Wirtschaft wünschen, aber es
braucht halt auch Anreize für die Bürger, sich entsprechend zu verhalten.

> Anfangs war ich der Meinung, dass sich doch mit Leichtigkeit eine
> größere Gruppe zusammenfinden würde, um an einem solchen Projekt
> mitzuwirken. Damit lag ich leider voll daneben.

Das gleiche habe ich bzgl. Fließgeldsysteme auf dieser Liste versucht
(eben weil ich der Meinung bin, dass hier Anreize für ein soziales
Wirtschaftssystem geschaffen werden können) und bin genauso grandios
gescheitert, weil
1. hier einfach niemand konkrete Programmarbeit machen will, sondern
lieber jahrelang immer die gleichen Diskussionen mit immer den gleichen
Argumenten geführt werden und
2. viele halt eben NICHT bereit sind, ihr Wissen mit Laien zu teilen und
man abgebügelt wird mit "lies erst mal dies und das, dann sprechen wir
weiter". So viel zu meiner Idee "ich möchte gerne Programmarbeit machen,
würde aber gerne Expertenmeinungen einholen, weil ich eben Informatik
und nicht BWL studiert habe".

Viele Grüße
Alexander


Am 12.05.2016 um 17:29 schrieb Rudolf Müller:
> Hallo Wolfgang,
>
> Deinen Frust verstehe ich, dass wir uns hier im unwichtigen Klein Klein
> von "Zahlungen" ausgiebig suhlen, wobei die tatsächlich wichtigen Dinge
> in der Wirtschafts- und Geldpolitik offensichtlich an uns vorbeigehen
> und nicht wahrgenommen werden. Mit dieser Meinung stehst Du aber nicht
> alleine hier. Eine Vielzahl anderer Leser sind schon Deinen Weg gegangen
> und haben entnervt aufgegeben.
>
> Auf Deine Liste
>
> /"Denn was wir bräuchten, wäre doch eigentlich klar: nicht
> "Vollgeld", sondern/
>
> /Erstens, einen New Deal mit massiven staatlichen Investitionen in
> Infrastruktur und Bildung, um die Konkurrenzparadoxa zu mildern und
> wieder kooperativ denken zu können; die Vision einer neuen
> Wirtschaftspolitik, die Investitionen in die Realwirtschaft
> begünstigt, den Sozialabbau stoppt, unsustainable debts ausfindig
> macht und restrukturiert/erläßt und den Schuldnern wieder Atemluft
> verschafft, aber auch ihre accountability herstellt, indem die
> entsprechenden Rechtsverhältnisse geschaffen werden (GR,
> Entwicklungsländer), die Finanzmärkte reguliert
> (Finanztransaktionssteuer, intern. Währungssystem - fixes
> Wechselkurssystem für die 4 global wichtigsten Währungen Dollar,
> Renminbi, Euro, Yen), und generell eine neue, kooperative Vision
> einer internationalen Ordnung, angeschoben von einer breiten
> westlichen Koalition von LA bis Vladivostok/Peking, debt
> restructuring und einen Marshallplan für die Entwicklungsländer, der
> zunächst auf den AUFBAU von staatlichen und rechtlichen Strukturen
> fokussiert, und einen europäischen Bundesstaat auf der Basis einer
> Rechtsunion./
>
> /Ich sage da nur: Schulmeister ("New Deal für Europa"), Varoufakis
> ("Modest Proposal"), Fukuyama ("Origins of Political
> Order"/"Political Order + Decay") und Roloff ("Die Verfassung
> Europas") lesen." /
>
> geht leider hier niemand ein.
>
>
> Seit 2009 beschäftige ich mich mit den Grundlagen des Geldsystems und
> versuche diese allgemeinverständlich in einem Wiki darzustellen. Nicht
> um irgend eine Theorie zu puschen sondern lediglich um das
> Grundverständnis für andere Laien zu erleichtern. Anfangs war ich der
> Meinung, dass sich doch mit Leichtigkeit eine größere Gruppe
> zusammenfinden würde, um an einem solchen Projekt mitzuwirken. Damit lag
> ich leider voll daneben. Mach es selbst oder es geschieht nichts. So
> kämpfe ich mich Stück für Stück vorwärts, jedoch auch mit Rückschritten,
> so wie bei der Echternacher Springprozession. Meine Ziele habe ich dabei
> immer wieder mal reduziert, um die dargebotenen Informationen mit der
> von mir gewünschten Gründlichkeit einschl. Belegen anzubieten. Das
> Kapitel Theorien ist deshalb im Wiki noch rot dargestellt, d.h. noch
> nicht angefangen. Ich gebe jedoch nicht auf und bin dankbar für jede
> Diskussion. Deshalb auch Dank an Dich und Deine vielfachen Denkanstöße.
>
> Die von Dir angeführten Werke von Stützel und Mehrling habe ich bisher
> nur teilweise gelesen, kann deshalb nicht wirklich mitreden und auch
> nicht " die richtigen Fragen stellen".
>
>>
>> Stattdessen geht es von Mißverständnis zu Mißverständnis, es werden
>> Standpunkte verteidigt, ohne daß man weiterkäme.
> Sorry, wenn das bei Dir so ankommt. Ich verteidige keine Standpunkte
> sondern versuche Standpunkte zu verstehen. Dabei betrachte ich auch die
> Modelle über Geldhierarchien. Ich finde jedoch, dass für bestimmte
> Zwecke ein Modell mit nebeneinander angeordneten Bankinstituten einschl.
> ZB , wie bereits von Knapp in ähnlicher Weise angedeutet, den
> Ist-Zustand besser zu beschreiben hilft als ein hierarchisches Modell.
> Der Wert eines hierarchischen Modells für künftig erforderliche
> Korrekturen ist nicht mein Thema.
>
> Ich würde es sehr bedauern, wenn Du hier wirklich nicht mehr mitmachst.
>
> Beste Grüße
> Rudi Müller
>
>
>
>
>





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