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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit,

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit,


Chronologisch Thread 
  • From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • To: Arne Pfeilsticker <Arne.Pfeilsticker AT piratenpartei-hessen.de>
  • Cc: AG AG-Geld <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>, "PauleJunior AT t-online.de" <paulejunior AT t-online.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit,
  • Date: Mon, 2 Mar 2015 21:17:30 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>


Am 02.03.2015 um 00:32 schrieb Arne Pfeilsticker <Arne.Pfeilsticker AT piratenpartei-hessen.de>:

Wenn genügend viele Leute morgen auf die Idee kämen und Hundescheiße für etwas ganz tolles halten würden und auch dafür bereit wären Geld zu bezahlen, dann wird aus Müll ein wertvolles Gut. Und wenn sie die Woche darauf feststellen, dass das Zeug nur erbärmlich stinkt und sie es möglichst schnell wieder los werden wollen, dann wird Hundescheiße wieder zu Müll.

Da sprichst du wahre Worte. „Wert“ ist nichts weiter eine Einbildung,

Hallo Patrik,
genau das habe ich nicht gemeint. 

Der Wert eines Rechtes ist keine Einbildung, sondern so real wie du selbst. - Nur besteht er nicht wie du aus Materie, sondern entsteht aus dem Beziehungsgeflecht von Angebot und Nachfrage und den dahinter liegenden Prozessen. 

Es ist der Wert des Eigentumsrecht des Goldes, das z.B. Leute dazu bringt Millionen von Kubikmeter Erde zu durchwühlen und nicht das Gold selbst. 

Der "Wert des Eigentumsrechtes“ ergibt sich aus der Begehrtheit des Gutes, und diese ist ein rein psychologisches Phänomen. Wie du richtig schreibst "Wenn genügend viele Leute morgen auf die Idee kämen und Hundescheiße für etwas ganz tolles halten würden…“

Das war’s. Es genügt, die „Idee“, dass etwas wertvoll ist - warum auch immer. Das hat nichts mit „Rechtsbeziehungen“ zu tun. Selbst in Gesellschaften, in denen es nur Analphabeten und kein kodifiziertes Recht gibt, finden Menschen bestimmte Sachen wertvoll (bspw. Vogelfeder oder getrocknete Tigerpenisse) und andere nicht. Die haben keine Ahnung, was „Eigentumsrecht“ überhaupt ist, und machen trotzdem Unterschiede. „Eigentum“ ist nur eine juristische INTERPRETATION eines tatsächlichen Zustandes. Welche Rechte mit „Eigentum“ zusammenhängen, ist beliebig, von Land zu Land durchaus verschieden und auch im Laufe der Zeit Veränderungen unterworfen. „Eigentum“ ist kein „Naturrecht", sondern eine rein juristische Festlegung.

wie dein Beispiel mit der Hundescheiße sehr anschaulich belegt.

Wenn es jetzt aber ein volkswirtschaftliches Problem ist, dass Geld gebunkert wird (was nicht sein eigentlicher Zweck ist),

Sparen, d.h. Geld nicht gleich, sondern später ausgeben, ist ein völlig legaler Zweck und Funktion des Geldes.

Hat auch keiner bestritten, es ist nur ab einer bestimmten Größenordnung ein Problem. Es ist auch völlig legal, den ganzen Tag den Wasserhahn laufen zu lassen - machen es aber alle, gibt es ein Problem. Nicht alles, was legal ist, macht auch volkswirtschaftlich Sinn.

anstatt es auszugeben (wofür es geschaffen wurde),

Damit bekommst du dein eigentliches Problem nicht gelöst. Wenn du Geld nur aus gibst, aber die Einkommensverteilung nicht änderst, dann wird sich immer mehr Geldvermögen in immer weniger Händen ansammeln.

Das stimmt, es ist nicht alles monokausal, aber was das „eigentliche Problem“ ist, muss noch geklärt sein. Immer mehr Leute erkennen, dass es die Vermögensverteilung ist, die das Grundproblem darstellt. Die hohen Einkommen sind nämlich Vermögenseinkommen. Wäre Vermögen gleichmäßiger verteilt, wäre es auch die Vermögenseinkommen und damit die Einkommen insgesamt. „Entsparen“ senkt den bestand an Geldvermögen und damit einen signifikanten Teil des Gesamtvermögens - hier gibt es einen Zusammenhang.



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