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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit,

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit,


Chronologisch Thread 
  • From: moneymind <moneymind AT gmx.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit,
  • Date: Tue, 03 Mar 2015 22:03:50 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Entscheidend scheint mir:
/ "In Darlehensurkunden findet sich manchmal sogar die Wendung, daß der Schuldner an den Überbringer zahlen soll. Dadurch wurden Forderungsabtretungen möglich gemacht" (a.a.O., S. 88). /

Also das Prinzip des Wechsels. A erfüllt seine Verbindlichkeit gegenüber C, indem A seine Forderung gegen den B an den C weiterreicht. Dabei wurde die Forderung des C gegen den A erfüllt und vernichtet ("bezahlt"), indem A seine Forderungsrechte gegenüber dem B an den C übertragen hat.

Nach diesem Prinzip funktioniert heute ("reines Kreditgeldsystem") JEGLICHE Zahlung - nur, daß der "B" aus dem Beispiel heute eine Geschäftsbank oder Zentralbank ist.

Diese auf Zetteln ("Gutschriften") etc. "vergegenständlichten"/"verdinglichten" sozialen Verpflichtungsbeziehungen, mit denen man zahlen und Handel treiben kann, sind das, was es in Stämmen nicht gibt und nicht braucht (außer, es wird aus Gesellschaften, in denen es existiert, dort bekannt gemacht).

Noch ein paar Quellenhinweise aus dem Buch "Die Geschichte der Giroüberweisung":
http://books.google.de/books?id=XBppZeE2-lkC&pg=PA23#v=onepage&q&f=false

Speziell zu den griechischen Trapeza-Banken: Ed Cohen (Banker und Althistoriker): https://books.google.de/books?id=74Jpiw09mJIC&printsec=frontcover&dq=cohen+ancient+society+banking&hl=de&sa=X&ei=Kyz2VPL8JYXYOJaHgdgK&ved=0CCMQ6AEwAA#v=onepage&q=cohen%20ancient%20society%20banking&f=false

Übrigens alles auch in der Quellensammlung verlinkt.

Die Entwicklung scheint (in relativer chronologischer Reihenfolge) so verlaufen zu sein:

---> Stämme
---> Palastwirtschaft (Priesterkönigtum) - naturale Abgabenwirtschaft mit gewisser Arbeitsteilung, da Priester über Abgaben mitversorgt werden müssen; Vorratshaltung ggf. mit Verwaltung
---> Kontrakte zwischen Privaten, die zunächst von Tempeln (erste Gerichte) beurkundet werden.
---> Auch privates Landeigentum (statt nur Tempeldomänen)
---> Abschaffung des Königtums (Athen: "Demokratie" der Polis, "griechische Aufklärung", Philosophie statt Religion, die von den Philosophen angegriffen wird).

Den entscheidenden "Turbo" bekommt der Kapitalismus aber erst in der frühen Neuzeit, als - nach der Abschaffung privaten Landeigentums zugunsten feudaler Domänen - Land wieder in privates Eigentum gegeben wird UND zunehmend alle Menschen, auch Landeigentumslose, zu "Freien" erklärt werden (zu doppelt freien Lohnarbeitern eben) --> "allgemeine Menschenrechte". Im antiken Kapitalismus waren Leute ohne Landeigentum Sklaven (Eigentum von Freien) - wer sein Eigentum an Gläubiger verlor, sank zum Sklaven herab und verlor seine Freiheit, die an Landeigentum gebunden war.




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