ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
- To: moneymind <moneymind AT gmx.de>
- Cc: AG AG-Geld <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit,
- Date: Tue, 3 Mar 2015 19:53:17 +0100
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- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Am 03.03.2015 um 16:01 schrieb moneymind <moneymind AT gmx.de>:
>> Aufgrund welcher Rechtsbeziehung haben die Menschen eigentlich ein
>> Rechtssystem entwickelt? Wieso ist diese Aktivität nicht im Sande
>> verlaufen?
>
> Bessere (weil spezifischere) Frage:
>
> Wie kamen Menschen dazu, ein Rechtssystem zu entwickeln, das es ermöglicht,
> daß Menschen /verbriefte, handelbare Vermögensrechte/ schaffen können - und
> damit transferierbare Nominalforderungen? Und damit Kreditwirtschaft ...
> In schriftlosen Stämmen werden keine bedruckten Zettel hin- und hergereicht
> und keine abstrakt quantifizierbaren Vermögenswerte verbucht und verrechnet
> ... da GIBT'S keine Bücher, nur direkte Aktion.
>
> Es gibt dort nicht mal den Begriff des "Rechts" - nur Sitte und Gewohnheit.
> Der Begriff des "Rechts", wie wir ihn kennen, stammt aus dem antiken
> Griechenland ...
>
> Super Quelle dazu: Uwe Wesel, Geschichte des Rechts.
> http://www.beck-shop.de/Wesel-Geschichte-Rechts/productview.aspx?product=12425021.
Die interessante Frage ist doch die: Arne behauptet "Die Rechtsbeziehung (!)
bringt die Leute dazu etwas zu tun, zu unterlassen oder zu erdulden. Ohne
diese Aktivitäten würde jede Idee gleich im Sande verlaufen.“
Heißt im Klartext: wenn es keine Rechtsbeziehungen gibt, sitzen die Affen auf
den Bäumen und kauen Blätter, denn es mangelt an dem „etwas“, was "die Leute
dazu bringt, etwas zu tun, zu unterlassen oder zu erdulden.“ Mit der
logischen Konsequenz, dass jede "Idee gleich im Sande verlaufen“ muss. Ergo:
Kein Rechtssystem, keine Aktivität, alles verläuft im Sande….
Wenn dem aber so wäre (und dem offensichtlich nicht so, denn wie du darlegst
gab es eine laaaaange Zeit ohne Rechtssystem (oder gar ein
niedergeschriebenes), indem die Menschen trotzdem sich genötigt sahen, „etwas
zu tun, zu unterlassen oder zu erdulden.“ Das hat mit dem Vorhandensein eines
Rechtssystems so gut wie nichts zu tun, das fällt eher in die Kategorie „fact
of life“.
Und ich gehe jede Wette ein, dass auch zu dieser Zeit schon Sachen einen
„Wert“ hatten, der sich eben nicht aus einer Rechtsbeziehung - oder gar eines
„Eigentumsrechtes“ in heutigen (deutschen) Sinne - ergab (mangels Existenz),
sondern schlicht, weil die Leute „eines Morgens auf die Idee gekommen sind“,
dass dieses oder jenes besonders begehrenswert sei. Und zwar NICHT, weil
damit ein „Eigentumsrecht“ verbunden wäre - oder sie es tauschen konnten -
sondern wegen des Objektes an sich. Die leckere Frucht am Baum, will man
nicht haben, um den Bestand an Eigentumsrechten zu erhöhen, sondern einfach,
weil sie lecker ist. Man will die Frucht ihrer selbst wegen haben.
Ich denke, die strikte Fixierung auf die Rechtsbeziehung geht an der
Lebenswirklichkeit vorbei. Ich wiederhole: Der Eigentumsbegriff ist ein
juristisches KONSTRUKT, und beliebig gestaltbar. Er hilft den Juristen
bestimmte Sachverhalte juristisch einzuordnen und zu bewerten, und so zu
(pseudo-)objektiven Urteilen zu kommen.
Natürlich hat in einer komplexen modernen arbeitsteiligen Gesellschaft das
Rechtssystem seine Bedeutung und seinen Einfluss, aber dabei darf man nicht
die faktische Ebene aus den Augen verlieren. Nein, es geschieht nicht alles
der Rechte wegen - die meisten Leute haben (wie beim Geld) keinen blassen
Schimmer, welche juristischen Konsequenzen ihr tägliches Tun so hat. Wie
sollte das Motivation und Antrieb sein?
Und jeder Porsche- oder Mantafahrer wird auch heute bestätigen, dass er seine
Karre nicht deswegen lieb hat, weil er sich an seinem Eigentumsrecht daran
ergötzt, sondern weil er es sonntäglich einwachsen und dann damit (gefühlt)
die Damenwelt beeindrucken kann.
- Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit,, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit,, moneymind, 03.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit,, moneymind, 03.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit,, moneymind, 03.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit,, Jürgen, 03.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit,, moneymind, 03.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit,, moneymind, 03.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Entstehung von Banken , was: Currency vs. Credit, moneymind, 04.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit,, Axel Grimm, 04.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Entstehung von Banken , was: Currency vs. Credit, Rudolf Müller, 04.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Entstehung von Banken , was: Currency vs. Credit, Rudolf Müller, 04.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit,, moneymind, 03.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit,, moneymind, 03.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit,, moneymind, 03.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit,, Arne Pfeilsticker, 04.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit,, moneymind, 04.03.2015
- Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit,, Arne Pfeilsticker, 04.03.2015
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