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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit,

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit,


Chronologisch Thread 
  • From: moneymind <moneymind AT gmx.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Currency vs. Credit,
  • Date: Sun, 01 Mar 2015 14:04:51 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hi Christoph,

ich hatte Christoph so verstanden, daß er sagt: das Kreditsystem ist kein "natürliches" System und insofern zugestimmt, als ich gesagt habe:
Ich habe damit aufzeigen wollen, dass das Kreditsystem eine Wahl ist und kein Naturgesetz und Geld als Schuld ebenso (im Gegensatz zu Depositen, die alles per se als Verschuldung und Verpflichtung sehen).

Ja, so hatte ich Dich verstanden, und das seh ich prinzipiell genauso.

genau, es ist ein "Geschöpf der Rechtsordnung", also ein von Menschen gemachtes Kulturprodukt, weshalb es auch von Menschen verändert oder auch ganz abgeschafft werden kann (inwiefern man das will, ist 'ne andere Frage).
Chris verwendet aber seine Beispiele auch als (vage) normative Analogien, um gesellschaftliche Prozesse nach deren Muster zu organisieren (ähnlich wie Gesell mit seiner "natürlichen Wirtschaftsordnung“).
Nein, über Lösungen haben wir an dieser Stelle nicht gesprochen. „Natürlich“ sollten aber seit Jahrtausenden stabil funktionierende Systeme definitiv in Betrachtungen für nachhaltige Lösungen einfließen.

Klar, warum nicht? Es kommt halt darauf an, wie. Ich meine, viel wichtiger ist es, die Handlungszusammenhänge und von den Menschen selber geschaffenen Institutionen zu verstehen und so zu gestalten, daß ein friedliches Zusammenleben möglich ist. Keynes' bancor Plan scheint mir da eine einfach geniale Idee zu sein, und er braucht gar keine Natur-Analogie, sondern nur ganz einfache credit/debit-Prinzipien (clearing) - und die Analyse der Erfahrung (von 1919-1944).

Das halte ich für KEINEN sinnvollen Ansatz. Soziale Systeme muß man erstmal nach ihrer eigenen "Logik" verstehen, sie nach oberflächlichen Natur-Analogien formen zu wollen, halte ich für ... höflich ausgedrückt, nicht zielführend.
Du kannst Sir relativ sicher sein, dass ich nicht gesellschaftliche Systeme banalisiere, ich bin u.a. systemischer Coach.

Ok, super.

Wie gesagt finde ich das Kreditsystem wie es heute ist eine Fehlentwicklung, das zu (für 90%) sehr vielen unerwünschten Effekten

Ja, grundsätzlich sind wir uns da auch einig. Ich glaube auch, daß ich so eine Ahnung von der Zielrichtung habe, in die Du da denkst, und je mehr ich mich mit Keynes' clearing union und den stützel'schen Paradoxa beschäftige, desto klarer erkenne ich (glaube ich - hoffe ich) auch die eigentlich recht einfachen Kernzusammenhänge.

Ich denke, wir haben im Prinzip ganz ähnliche Ziele - die Verständigung über die Details ist irgendwie noch schwierig und mit Mißverständnissen behaftet, aber menschliche Kommunikation ist halt oft kompliziert ... ich hab Deine Aussage, daß man keine Bilanzen braucht etc., einfach mißverstanden bzw. was anderes reininterpretiert, als Du meintest.

Bleiben wir mal im Gespräch, ich denke, nach und nach können wir das klären und zu genaueren gemeinsamen Zielvorstellungen kommen auf der Basis eines gemeinsamen Verständnisses.

Und falls ich irgendwie arrogant gewirkt haben sollte, sorry ... ich bin manchmal angesichts der ganzen Entwicklung speziell in Europa einfach ungeheuer frustriert und sorge mich ungeheuer um die Zukunft Europas ... bin da im Grunde sehr pessimistisch und manchmal kurz davor, den Bettel hinzuschmeißen, und dann werd ich manchmal zynisch aus Verzweiflung, aber das kann es auch nicht sein, das bringt ja keinem was.

Auch einen vielleicht aussichtslosen Kampf muß man kämpfen, wenn das Ziel richtig ist.

Also auf ein Neues!

Gruß
Wolfgang




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