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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen


Chronologisch Thread 
  • From: Arne Pfeilsticker <Arne.Pfeilsticker AT piratenpartei-hessen.de>
  • To: Horst Seiffert <mail AT horstseiffert.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen
  • Date: Sun, 8 Feb 2015 00:42:53 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>



Am 07.02.2015 um 18:13 schrieb Horst Seiffert <mail AT horstseiffert.de>:

Hallo Arne,
 
ich hatte die Zitate angeführt, um Axel zu zeigen, dass ich den Vorgang der Vernichtung von Giralgeld ebenso wie die Schöpfung von Giralgeld behandle. 
 
Arne schrieb:
„Aufgrund deiner Begriffswahl „Schreibvorgang“ vermute ich jedoch, dass du damit sagen willst, dass der Schreibvorgang die Geldschöpfung ist. 
 
Aus juristischer und wirtschaftlicher Sicht ist jedoch der „Schreibvorgang“ lediglich die Dokumentation der Geldschöpfung. Die eigentliche Geldschöpfung ist das neu entstandene subjektive Recht. Dieses subjektive Recht nennt sich Anspruch und ist eine Rechtsbeziehung zwischen einem Gläubiger und einem Schuldner. Auf der Seite der Bank ist es eine Verbindlichkeit und auf der Seite des Kontoinhabers eine Forderung.“
 
Da sind wir uns einig.  In ähnlicher Form erkläre ich das auch. Ich spreche von einem von der Bank ausgestellten Gutschein auf Bargeld.

Hallo Horst,
würde die Bank Gutscheine auf Bargeld ausstellen, dann wären es „Banknoten" der Geschäftsbank und kein Giralgeld.   

Der entscheidende Unterschied in der Betrachtungsweise scheint der zu sein, dass aus meiner Sicht Banknoten und die Buchungen auf dem Girokonto nicht das eigentliche Geld sind, sondern lediglich unterschiedliche Formen des Nachweises von Geld. Banknoten weisen Geld in verbriefter und der Saldo eines Girokontos weist Geld in verbuchter Form nach.

Er ist Ergebnis eines Schreibvorganges auf das Kundenbankkonto.
 
Arne schrieb:
„Bis auf den oben genannten Einwand sehen es die Meisten in der AG genau so. Was an der hier beschriebenen Geldschöpfung bzw. Geldvernichtung ist das „Kooperative“?“
 
Keine Bank kann allein Giralgeld schöpfen. Sie muss es im Gleichschritt mit den anderen Banken tun.

Genau diese Behauptung müsstest du Beweisen.

Mein Widerlegung deiner Behauptung ist der Buchungssatz bei der Auszahlung eines Darlehens auf das Girokonto bei der gleichen Bank.
Dieser Buchungssatz lautet: Darlehenskonto an Girokonto Darlehensnehmer x Euro. 

Dieser Buchungssatz ist die Geldschöpfung und völlig unabhängig von der Geldschöpfung oder nicht Geldschöpfung anderer Banken.

Ich behandle nicht nur die Kreditgeldschöpfung im Gleichschritt, sondern auch die Giralgeldschöpfung für die Zinsgabe und die Entnahmen (Kauf von Sachanlagen, Lohnzahlungen, Dividendenzahlungen usw.).
Ja, wir in der AG auch.


Ich habe in meinem Buch herausgearbeitet, dass die Banken in unserem heutigen Geldsystem bei der Giralgeldschöpfung unweigerlich zusammenwirken müssen. Sie müssen miteinander kooperieren, bei dem Prozess des Entstehens und Vergehenlassens von Giralgeld. Schöpft einer Giralgeld, dann muss er darauf spekulieren, dass die anderen es auch tun. Schränken die anderen die Giralgeldschöpfung ein, so muss er sein Giralgeldschöpfung auch einschränken. Genauso verhält es sich bei der Vernichtung von Giralgeld. Diese Funktionalität ist strukturbedingt. Ob die einzelne Bank es will oder nicht. Ob sie es weiß oder nicht. Sie muss mit den anderen Banken kooperieren, um zu existieren. Das kooperative Verhalten bringt ein Nutzen für alle Beteiligte hervor.

Dann bin ich auf deinen Beweis gespannt.

Viele Grüße
Arne

Ich spreche deshalb von „strukturell bedingter kooperativer Giralgeldschöpfung“, kurz „kooperative Geldschöpfung“. Der Begriff soll auch den Gegensatz zur Realwirtschaft unterstreichen, in der ja die Konkurrenz als dominierendes Prinzip vorherrscht.
 
Das bedeute aber nicht, dass die Banken eine positive Wirkung auf die Gesellschaft ausstrahlen. Im Gegenteil, es ist eine Kooperation zum Nachteil derer, die kein Geld schöpfen können.
 
Viele Grüße
Horst

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