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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen


Chronologisch Thread 
  • From: Rudolf Müller <muellerrudolf AT on22.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen
  • Date: Thu, 05 Feb 2015 23:41:56 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Am 05.02.2015 um 19:04 schrieb Axel Grimm:
kos schrieb:
Das mag deine Wahrnehmung sein. Wenn ich das Buch gelesen habe, kann ich dir zustimmen, oder eben nicht.
Hast du das Buch schon gelesen?

Website plus umfangreiches inhaltliches Gespräch mit einem, der es gelesen hat plus ein bisschen lesen. Das reicht vollständig zur Urteilsbildung aus.
Ansonsten: lese doch mal die Aussagen seiner Beiträge.

Lese doch mal den ersten Satz auf der verlinkten Seite: "Banken können nur in Kooperation mit anderen Banken ihr Geld selbst schöpfen."
(Banken können gar kein Geld selbst schöpfen, sondern immer nur für Andere aber nicht für sich selbst, auch nicht in Kooperation mit anderen Banken, was mit balanced sheets leicht zu "beweisen" ist.)
Mit Deinem Modell der Geldschöpfung durch die Nichtbanken erhebst Du den Anspruch auf Allgemeingültigkeit, Axel. Dabei bildest es nur eine von mehreren Sichtweisen ab. Die Banken selbst als Geldschöpfer und -vernichter zu sehen, ist wohl die tatsächlich allgemein vertretene Richtung.

Dein Modell ist in gewissen Grenzen nachvollziehbar und auch keineswegs "falsch". Fraglich bleibt jedoch, welches Modell den Ist-Zustand am Besten widerspiegelt und zu welchem Erklärungszweck es verwendet werden soll. Ich versuche mal Dein Modell darzustellen, wie es bei mir ankommt. Bitte korrigiere mich, wenn ich etwas falsch aufgefasst habe.

Benno kauft Waren von Anton, kann diese jedoch nicht sofort bezahlen. Über die Ausstellung eines Wechsel gewährt Anton eine Zahlungsaufschub von 3 Monaten. Dieser Wechsel ist noch kein allgemein akzeptiertes Zahlungsmittel. Wird in diese Geschäftsbeziehung eine Bank mit eingeschaltet, entsteht aus der Forderung Antons plötzlich Buchgeld. Der Geldschöpfer ist demnach Anton? Die Bank tritt lediglich als Dokumentationsstelle auf? Sie übernimmt zudem die Aufgabe, das "Geld" von Benno wieder einzutreiben? Der Kauf von Aktiva durch die Bank kann mit diesem Modell nicht erklärt werden.

Das Modell der "Geldschöpfung durch die Geschäftsbank" geht davon aus, dass die Bank Aktiva in Form von Sachvermögen oder Zahlungsversprechen von Nichtbanken erwirbt und mit "selbstgeschöpftem" Sichtguthaben bezahlt. Der Zahlungsempfänger hat mit dem Sichtguthaben eine Forderung gegen die Bank. Als Zahlungsmittel werden somit Forderungen gegen die Geschäftsbank verwendet. Diese Sichtweise halte ich für die zweckmäßigste zur Darstellung des Ist-Zustandes und sie liegt ganz offensichtlich auch den Ausführungen von Horst zugrunde.
Seine "kooperative Geldschöpfung" ist identisch mit der "Gleichschrittstheorie"
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/Gleichschritt
Obwohl Du genau weißt, dass Horst von der allgemein verwendeten Geldschöpfungstheorie ausgeht und damit seine oben genannte Aussage absolut logisch erscheint, ziehst Du seine Aussage in Deine Modellstruktur hinein und glaubst dann dort beweisen zu können, dass er mit seiner Beschreibung falsch liegt. Eine sachliche Auseinandersetzung stelle ich mir etwas anders vor. Da solltest Du schon auf seine Grundlagen eingehen.


Wird die Vernichtung ausreichend gewürdigt? Wohl kaum. Die "Schöpfung" wird thematisiert, der Umkehrvorgang ist doch nicht weiter wichtig ... das wird ja auch nicht in der Fachwelt thematisiert.
Du hast ja Recht, aber muss man dass immer wieder anbringen?

Also bitte, gehts noch? Dahinter liegt die Vorstellung, das nur Gold Geld sein ... SORRY!! nur ZB-Geld sei Geld. Oder lese mal die anderen Aussagen in seiner Website wie z.B. jedes Sparguthaben ist eine Einzahlung usw. Das stimmt einfach nicht.
Da Thema "Geld ist ein Anspruch auf Geld" ist ja wohl genügend durchgekaut worden. Eine Sichtweise, die immer noch eine erhebliche Anhängerschaft besitzt. Dann ist folglich "richtiges Geld" nur ZB-Geld. Das Gold können wir getrost mal aus dem Spiel lassen. Auch wenn der Einfluß von ZB-Geld immer weiter abnimmt, kann man logisch auf einigen Gesetzestexten aufbauend behaupten, das die Grundlage unseres Geldsystems das gesetzliche Zahlungsmittel sei. Mit fünf Metern Abstand sieht die Welt jedoch bereits ganz anders aus. Auch ohne dieses "gesetzliche Zahlungsmittel" würde das Geldsystem weiterhin funktionieren. "Aber Tatsache bleibt, dass das gesetzliche Zahlungsmittel ........ " Geschenkt!

In der Welt der "jedes Sparguthaben ist eine Einzahlung" zieht man sich in das Paradies der seriösen Bankenwelt zurück, welches leider nur in der Theorie existiert. Praktisch hat dieses Paradies, welches eine Befolgung der goldenen Bankregel voraussetzen würde, noch nie bestanden.

Es wäre deshalb mE hilfreich, etwas differenzierter mit den Aussagen von Horst umzugehen.

Beste Grüße
Rudi2

Das ganze Saldendenken fehlt. Im großen und Ganzen werden WIrkungen von Einzelvorgängen als allgemeingültig gesetzt und das ist nun mal nicht richtig.

Der gute H.Seifert bemängelt zwar die Aussagen und Ausarbeitungen im wiki zur Geldschöpfung, benennt aber keine Fehler ... was logisch ist, denn Bilanzen sind ja nur Bestandsaufnahmen, mit denen gar nichts "bewiesen" werden kann.






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