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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen


Chronologisch Thread 
  • From: "Horst Seiffert" <mail AT horstseiffert.de>
  • To: "'Arne Pfeilsticker'" <Arne.Pfeilsticker AT piratenpartei-hessen.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen
  • Date: Sat, 7 Feb 2015 18:13:56 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo Arne,

 

ich hatte die Zitate angeführt, um Axel zu zeigen, dass ich den Vorgang der Vernichtung von Giralgeld ebenso wie die Schöpfung von Giralgeld behandle.

 

Arne schrieb:

„Aufgrund deiner Begriffswahl „Schreibvorgang“ vermute ich jedoch, dass du damit sagen willst, dass der Schreibvorgang die Geldschöpfung ist. 

 

Aus juristischer und wirtschaftlicher Sicht ist jedoch der „Schreibvorgang“ lediglich die Dokumentation der Geldschöpfung. Die eigentliche Geldschöpfung ist das neu entstandene subjektive Recht. Dieses subjektive Recht nennt sich Anspruch und ist eine Rechtsbeziehung zwischen einem Gläubiger und einem Schuldner. Auf der Seite der Bank ist es eine Verbindlichkeit und auf der Seite des Kontoinhabers eine Forderung.“

 

Da sind wir uns einig.  In ähnlicher Form erkläre ich das auch. Ich spreche von einem von der Bank ausgestellten Gutschein auf Bargeld. Er ist Ergebnis eines Schreibvorganges auf das Kundenbankkonto.

 

Arne schrieb:

„Bis auf den oben genannten Einwand sehen es die Meisten in der AG genau so. Was an der hier beschriebenen Geldschöpfung bzw. Geldvernichtung ist das „Kooperative“?“

 

Keine Bank kann allein Giralgeld schöpfen. Sie muss es im Gleichschritt mit den anderen Banken tun. Ich behandle nicht nur die Kreditgeldschöpfung im Gleichschritt, sondern auch die Giralgeldschöpfung für die Zinsgabe und die Entnahmen (Kauf von Sachanlagen, Lohnzahlungen, Dividendenzahlungen usw.).

Ich habe in meinem Buch herausgearbeitet, dass die Banken in unserem heutigen Geldsystem bei der Giralgeldschöpfung unweigerlich zusammenwirken müssen. Sie müssen miteinander kooperieren, bei dem Prozess des Entstehens und Vergehenlassens von Giralgeld. Schöpft einer Giralgeld, dann muss er darauf spekulieren, dass die anderen es auch tun. Schränken die anderen die Giralgeldschöpfung ein, so muss er sein Giralgeldschöpfung auch einschränken. Genauso verhält es sich bei der Vernichtung von Giralgeld. Diese Funktionalität ist strukturbedingt. Ob die einzelne Bank es will oder nicht. Ob sie es weiß oder nicht. Sie muss mit den anderen Banken kooperieren, um zu existieren. Das kooperative Verhalten bringt ein Nutzen für alle Beteiligte hervor.

Ich spreche deshalb von „strukturell bedingter kooperativer Giralgeldschöpfung“, kurz „kooperative Geldschöpfung“. Der Begriff soll auch den Gegensatz zur Realwirtschaft unterstreichen, in der ja die Konkurrenz als dominierendes Prinzip vorherrscht.

 

Das bedeute aber nicht, dass die Banken eine positive Wirkung auf die Gesellschaft ausstrahlen. Im Gegenteil, es ist eine Kooperation zum Nachteil derer, die kein Geld schöpfen können.

 

Viele Grüße

Horst

 

 

 

Von: Arne Pfeilsticker [mailto:Arne.Pfeilsticker AT piratenpartei-hessen.de]
Gesendet: Freitag, 6. Februar 2015 13:15
An: Horst Seiffert
Cc: Rudolf Müller; ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen

 

 

 

Am 06.02.2015 um 07:41 schrieb Horst Seiffert <mail AT horstseiffert.de>:

 

Am 05.02.2015 um 19:04 schrieb Axel Grimm:

> Wird die Vernichtung ausreichend gewürdigt? Wohl kaum. Die "Schöpfung"
> wird thematisiert, der Umkehrvorgang ist doch nicht weiter wichtig ...
> das wird ja auch nicht in der Fachwelt thematisiert.



Hier nur zwei Beispiele aus den Buch:

Seite 37:

„Aus den bisherigen Betrachtungen über Kreditvergabe und Kredittilgung in der Publikumsebene erhalten wir folgende Erkenntnisse: Geschäftsbanken erschaffen das benötigte Geld für Kreditvergaben durch geldschöpfende Schreibvorgänge selbst und lassen es bei Tilgung des Kredites mittels geldverringernder Schreibvorgänge wieder vergehen.“

 

Hallo Horst,

dass durch die Kreditvergabe Geld geschöpft wird und bei der Tilgung wieder vernichtet, ist m.E. in der AG Konsens.

 

Aufgrund deiner Begriffswahl „Schreibvorgang“ vermute ich jedoch, dass du damit sagen willst, dass der Schreibvorgang die Geldschöpfung ist. 

 

Aus juristischer und wirtschaftlicher Sicht ist jedoch der „Schreibvorgang“ lediglich die Dokumentation der Geldschöpfung. Die eigentliche Geldschöpfung ist das neu entstandene subjektive Recht. Dieses subjektive Recht nennt sich Anspruch und ist eine Rechtsbeziehung zwischen einem Gläubiger und einem Schuldner. Auf der Seite der Bank ist es eine Verbindlichkeit und auf der Seite des Kontoinhabers eine Forderung.

 

 

Seite 50:

„Das Prinzip der kooperativen Geldschöpfung beinhaltet nicht nur das Entstehen von Giralgeld infolge der Kreditvergabe, des Wertpapierkaufs, der Zinsgabe und des Tätigen von Entnahmen, sondern auch das Vergehen von Giralgeld, infolge der Kredittilgung, dem Wertpapierverkauf, der Zinsnahme und der Provisionserträge.

 

Bis auf den oben genannten Einwand sehen es die Meisten in der AG genau so. Was an der hier beschriebenen Geldschöpfung bzw. Geldvernichtung ist das „Kooperative“?

 

Viele Grüße

Arne



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