Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht


Chronologisch Thread 
  • From: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Geld und Macht
  • Date: Fri, 19 Dec 2014 09:14:14 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Ein ganz großer Anteil der Bevölkerugn wird zwangsbespart durch die Betriebrenten, die in in den letzten zwei Jahrzahnten verstärkt auf Kapitalbasiert umgestellt wordewn sind.

So ehe ich drei Arten von Geld sparen:

1. direkt bei einer Bank (oder Bar im Schachtel), diese Beträge sind direkt eienr Peron/Unternehmung zuweisbar.

2. Indirekt durch Geld einer Spargesellschaft überweisen, die dann für mich spart

3. Doppelt indirekt bei den Betiebsrenten, Hier spart eine dritter für mich bei einer Spargesellschaft.

Die 3. Form findet fast keine Beachtung und hier liegt auch einiges an Geldvermögen. So ist es nicht selten der Fall, dass ein seit 20 Jahren Angestgellter z.B. eines Daxkonzern mehr Geldvermögen in der Betriebsrente als Gesamtvermögen abzgl. der Betriebsrente.

In meinem Umfeld sind ein paar Tausend Kollegen, die bei der Betriebsrente Beträge über 100.000 zum teilsoger über 200.000 heute ausgewiesen bekommen.

comenius schrieb:

Hallo Patrik,

willst du uns hier allen Ernstes weismachen, die Haupt- und Mehrheitsaktionäre Multinationaler Konzerne würden ihr Vermögen mit den Zinsen auf Ihre Lebensversicherungen vergrößern, die von den Häuslebauern bezahlt werden müssen? So'n Quatsch kommt dabei raus, wenn man Aktien umstandslos als "Geldvermögen" definiert.

Deine Zahlen zeigen doch nur eins, nämlich dass das oberste Dezil nur einen verschwindend geringen Teil seines Vermögens in Lebensversicherungen anlegt und den größten Teil in Unternehmensbeteiligungen unterschiedlicher Art, einschließlich Aktien, und sich daneben noch eine stattliche "Kriegskasse" in Cash hält.

Und die hinter den Aktien stehenden Unternehmen machen Ihre Gewinne auch nicht mit Zinsen aus Geldverleih, sondern sind meist Nettozinszahler. Sie machen Ihre Gewinne in der Produktion (inkl. Distribution und Dienstleistungen).

Die unteren Dezile hingegen, sofern sie überhaupt Vermögen haben, halten dies weit überwiegend in Lebensversicherungen, Renten und natürlich der selbstgenutzen Immobilie, wenn die Hypothek dann irgendwann abgezahlt ist.

Ahoi,
Comenius

Patrik Pekrul schrieb:
Am 18.12.2014 um 10:24 schrieb Axel Grimm <axel.grimm[at]baig.de http://mailto:axel.grimm%5Bat%5Dbaig.de>:

Reiche sind nicht reich, weil die sparen sondern weil die Einkommen ausgeben UND eine Multiplikator durch Kredit einsetzen = Zinszahler sind und kein Netto-Zinsempfänger.

Realität anbei:

1. Struktur des Vermögens

https://www.worldwealthreport.com/the-state-of-the-worlds-wealth

Das Vermögen der reichen steckt zu 67,8% in Finanzanlagen (wie bereits in der Vergangenheit gezeigt).

Für Deutschland: http://finance.yahoo.com/news/germany-hnwi-trends-asset-allocation-213800856.html

"In 2013, equities was the largest asset class for German HNWIs, with 27.7% of total HNWI assets, followed by business interests with 25.4%, real estate with 22.1%, fixed-income with 10.2%, alternatives with 9.1%, and cash and deposits with 5.5%."

Mit "equities" sind nicht Anteile an GmbHs oder Personengesellschaften, sondern überwiegend Aktien, also Wertpapiere gemeint.

Das meiste ist also "gespart", wenn man darunter das festlegen in Finanzanlagen versteht.

2. Verschuldung

"Das Geldvermögen der privaten Haushalte hat im vierten Quartal 2013 gegenüber dem Vorquartal um rund 79 Mrd € bzw. 1,6 % zugenommen und ist damit auf 5 152 Mrd € per Jahresende angestiegen.
...
stieg das Nettogeldvermögen um rund 79 Mrd€ bzw. 2,3 % auf 3 574 Mrd € zum Ende des Jahres 2013. "

Das bedeutet wohl, dass die Gesamtverschuldung ca. 1,6 Bio.€ ausmacht.

Siehe: http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/BBK/2014/2014_04_28_geldvermoegen_anlage.pdf;jsessionid=0000ZughvukpJoVqtMNeue9MM9h:-1?__blob=publicationFile

Wie steht es aber nun mit der Verteilung der Schulden?

Siehe: http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Downloads/Veroeffentlichungen/Monatsberichtsaufsaetze/2013/2013_06_phf_studie.pdf?__blob=publicationFile

Siehe Seite 40. Bei den obersten 10% nach Nettovermögen, haben überhaupt nur 49% Schulden (siehe Prävalenzrate). Ergo sind 51% schuldenfrei!

Das Bruttovermögen beträgt im Schnitt 1,2 Mio.€, wovon grob 0,2 Mio.€ Finanzvermögen sind. Diejenigen, die in diesem Dezil Schulden haben (49%), haben im Schnitt 0,14 Mio.€ Schulden. Sie sind also Nettosparer und somit auch Nettozinsbezieher, die 51% Schuldenfreien sowieso.

Interessant auch Seite 45. Während 58% des oberste Vermögensdezils Lebensversicherungen halten (bei einem mittleren Wert von 71.000€), gilt dies nur für 32% im 3.-4. Dezil (bei einen Mittelwert von ca. 6.000€). Bei Fonds, Aktien und Rentenwerten ist diese Tendenz sogar noch ausgeprägter (siehe Seite 46)

Hier bestätigt sich, was ich sagte. Auch die Halter von Anleihen und Policen sind leicht erkennbar (und wenig überraschend) überwiegend die reichen.

Weiterhin: Während nur 19% im obersten Dezil überhaupt einen Hypothekenkredit haben, sind es im 3.-4. Dezil 38%, in den untersten 2 Dezilen sogar 55%. Auch hier zeichnet sich ab, dass die Zahler wohl doch eher unten zu finden sind.

Hinzu kommt:

"Das Brutto-Geldvermögen wird im PHF – wie auch in vielen anderen vergleichbaren Studien – untererfasst. "

Ach nee, na sowas... Wie kommt's? Wären die Ergebnisse sonst zu krass? ;-)

"Es summiert sich in der Befragung nur auf etwa die Hälfte (47%) der gesamtwirtschaftlichen Finanzierungsrechnung, wenn die Unternehmensbeteiligungen nicht be- rücksichtigt werden. Rechnet man diese, trotz der oben angesprochenen unter- schiedlichen Bewertung mit ein, bildet das PHF 72% des aggregierten Geldvermögens privater Haushalte und privater Organisationen ohne Erwerbszweck ab."

Ich frage, welcher Teil außen vor geblieben sein könnte?

Ich denke, dass erklärt, warum Cap Gemini auf ca. 70% Finanzanlagen kommt, und diese Studie im obersten Dezil nur auf 20% - naja, kleiner "Messfehler" ;-)

In den befragten 3.565 Haushalten waren wohl aus "methodischen Gründen" keine UHNWI enthalten... Sieht ja auch in der Statistik doof aus, wenn ein Haushalt mehr hat als alle anderen zusammen - da fällt auch das Zahlenfrisieren so schwer ;-)

Fazit: Selbst wenn man sich nur die armen Schlucker bis zu Bruttovermögen von 1,2 Mio.€ anschaut, ist doch ganz klar erkennbar, wohin die Reise geht.

Die Studien von Cap Gemini zeigen deutlich, dass die noch reicheren überwiegend Finanzanlagen besitzen, und es ist kaum anzunehmen, dass es bei ihnen einen sprunghaften Anstieg des Verschuldungsgrades geben wird.

Die Superreichen werden - ebenso wie die reichen - Nettosparer und damit Zinsbezieher sein.





Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang