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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Kapitalismus - Definition für Vision

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Kapitalismus - Definition für Vision


Chronologisch Thread 
  • From: moneymind <moneymind AT gmx.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Kapitalismus - Definition für Vision
  • Date: Tue, 12 Aug 2014 14:47:51 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hi Thomas,

Also ich finde ja den Begriff Kapitalismus an sich schon ungeeignet für eine Debatte; wegen dem -ismus

siehe auch
http://de.wikipedia.org/wiki/Ismus

Weil der Begriff so schwammig ist, versuchen wir ja, präzise zu beschreiben, was genau sich dahinter eigentlich verbirgt.

Das Wirtschaftssystem der Bundesrepublik ist (oder war) die soziale
Marktwirtschaft, auch Rheinischer Kapitalismus (Michel Albert) genannt.

"Zum Rheinischen Kapitalismus gehört laut Albert, dass eher die Banken
und weniger die Börsen das Finanzgeschehen bestimmten, die engen
wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen Banken und Unternehmen, eine
ausgewogenere Machtbalance zwischen Anteilseignern und Management, die
Sozialpartnerschaft zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern, durch die
duale Berufsausbildung besser ausgebildete und loyalere Belegschaften,
eine stärkere staatliche Regulierung wirtschaftlichen Handelns
(Marktregulierung) und schließlich vor allem in der Bevölkerung geteilte
Werte bezüglich einer egalitäreren Gesellschaft und der Wahrnehmung
gemeinschaftlicher Interessen."

http://de.wikipedia.org/wiki/Rheinischer_Kapitalismus


Der Begriff benennt doch ganz gut, was das war: eine FORM oder ein TYP von Kapitalismus - aber eben kein Sozialismus (Planwirtschaft ohne Vertragsfreiheit). Schulmeister würde diese Form "Realkapitalismus" nennen (vs. Finanzkapitalismus, den wir heute haben oder in den späten 20er Jahren hatten).

Suchen wir nach der "Essenz" des Kapitalismus, suchen wir nach Merkmalen, die alle unterschiedlichen spezifischen Formen des Kapitalismus gemeinsam haben. Vertragsfreiheit (wie immer eingeschränkt und reguliert) also z.B. (denn im Sozialismus war diese im Produktionssektor aufgehoben und durch administrativ vorgegebene Pläne - Prinzip "Herrschaft", nicht Prinzip "Vertrag" - ersetzt).

Eine Analogie: wenn Realkapitalismus wie ein VW Golf und Finanzkapitalismus wie ein Dacia Sandero ist, dann ist Kapitalismus wie ein "PKW/Kleinwagen" (eine abstraktere, allgemeinere Kategorie).

In einer Welt, in der es nur Kleinwagen gibt, ist der Kleinwagen für Arne damit ein Axiom ... und eine Ursache für Sanderos, Golfs etc. ... ;-)

Gruß
Wolfgang




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