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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Nachtrag

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Nachtrag


Chronologisch Thread 
  • From: Ex-SystemPirat <systempirat AT live.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Nachtrag
  • Date: Wed, 12 Mar 2014 08:55:43 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Wie wäre es, wenn ihr das "Geld an sich" (wenn ihr schon meint, darüber sprechen zu müssen) einmal komplett von den Banken trennt. Das, womit sich heute der Themenkomplex rund ums Geld befasst, gab es schon lange bevor es Banken gab. Deshalb sollte auch eine grundlegende Definition des Geldes (erst einmal) ohne diese Begriffe auskommen.

Mir kommt das Ganze irgendwie so vor, als wenn ihr im übertragenden Sinne das "Leben" an sich auf den speziellen Gegebenheiten des hochentwickelten menschlichen Organismus gründen wolltet.

Ich wiederhole mich jetzt noch mal: Warum sprecht ihr nicht ganz einfach von einer konkreten Währung im Kontext der aktuellen globalen Weltwirtschaft? Was spricht dagegen? Ist euch das zu popelig?

Ihr scheint mir hier alle nicht locker genug zu sein, um wirklich neue Perspektiven und Lösungen entwickeln zu können. Der Mainstream hat euch alle fest im Griff, ob ihr das glauben wollt oder nicht;-)

Am 12.03.2014 00:39, schrieb moneymind:
Noch ein Nachtrag hierzu:

Neu ist nicht die "Giralgeldschöpfung der Geschäftsbanken" - die gibt
es seit der Antike. Neu sind Zentralbanken und geldpolitische
Strategien - die sind erst in der Neuzeit nach und nach entwickelt
worden, und die wichtigste Lernerfahrung dazu war wahrscheinlich die
Weltwirtschaftskrise, die den Keynesianismus und seine "monetäre
Theorie der Produktion" hervorbrachte und für immerhin 30 Jahre zum
dominierenden (wenn auch nicht schlüssig, sondern vage begründeten)
"Paradigma" für makroökonomische Strategien werden ließ.

Daher ist auch das heutige "fiat money", also das Zentralbankgeld, auf
das die Aussage "Geld ist ein Anspruch auf Geld" halbwegs zutrifft, eben
der *Endpunkt* der historischen Entwicklung des "Geldes". Und nicht ihr
Anfangspunkt. Sondern ein Ergebnis von Lernerfahrungen mit dem
Kreditsystem, das als privates begann.

Als allgemeine Definition des Begriffs "Geld" taugt diese rekursive
Definition daher auch nicht, da sie auf alle früheren Formen von Geld -
von Wechseln (Inhaberforderungen) über Guthaben bei einer antiken
athenischen Privatbank bis hin zu den Noten der Zettelbanken, bevor es
Zentralbanken gab, bis hin zu Zentralbankgeld unter dem Goldstandard -
eben nicht zutrifft.

Man könnte höchstens sagen: "heutiges Zentralbankgeld ist als
Verbindlichkeit der Zentralbank u.a. ein Anspruch auf Geld", in dem
Sinn, daß GBen sich ihr Guthaben bei der ZB in ZB-Noten auszahlen lassen
können (Passivtausch für die ZB, Aktivtausch für die GB) oder die Note
in eine andere wechseln können.

Aber die wesentlichen Momente der ZBG-Schöpfung per Pensionsgeschäft
(mit den dabei für die GB entstehenden Liqui-Risiken und der von der GB
zu bewältigenden Fristentransformation) bliebe in dieser Definition
immer noch ausgeblendet.





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