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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Nachtrag (was: private Geldschöpfung)

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Nachtrag (was: private Geldschöpfung)


Chronologisch Thread 
  • From: moneymind <moneymind AT gmx.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Nachtrag (was: private Geldschöpfung)
  • Date: Tue, 11 Mar 2014 23:39:02 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Noch ein Nachtrag hierzu:

Neu ist nicht die "Giralgeldschöpfung der Geschäftsbanken" - die gibt es seit der Antike. Neu sind Zentralbanken und geldpolitische Strategien - die sind erst in der Neuzeit nach und nach entwickelt worden, und die wichtigste Lernerfahrung dazu war wahrscheinlich die Weltwirtschaftskrise, die den Keynesianismus und seine "monetäre Theorie der Produktion" hervorbrachte und für immerhin 30 Jahre zum dominierenden (wenn auch nicht schlüssig, sondern vage begründeten) "Paradigma" für makroökonomische Strategien werden ließ.

Daher ist auch das heutige "fiat money", also das Zentralbankgeld, auf das die Aussage "Geld ist ein Anspruch auf Geld" halbwegs zutrifft, eben der *Endpunkt* der historischen Entwicklung des "Geldes". Und nicht ihr Anfangspunkt. Sondern ein Ergebnis von Lernerfahrungen mit dem Kreditsystem, das als privates begann.

Als allgemeine Definition des Begriffs "Geld" taugt diese rekursive Definition daher auch nicht, da sie auf alle früheren Formen von Geld - von Wechseln (Inhaberforderungen) über Guthaben bei einer antiken athenischen Privatbank bis hin zu den Noten der Zettelbanken, bevor es Zentralbanken gab, bis hin zu Zentralbankgeld unter dem Goldstandard - eben nicht zutrifft.

Man könnte höchstens sagen: "heutiges Zentralbankgeld ist als Verbindlichkeit der Zentralbank u.a. ein Anspruch auf Geld", in dem Sinn, daß GBen sich ihr Guthaben bei der ZB in ZB-Noten auszahlen lassen können (Passivtausch für die ZB, Aktivtausch für die GB) oder die Note in eine andere wechseln können.

Aber die wesentlichen Momente der ZBG-Schöpfung per Pensionsgeschäft (mit den dabei für die GB entstehenden Liqui-Risiken und der von der GB zu bewältigenden Fristentransformation) bliebe in dieser Definition immer noch ausgeblendet.




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