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Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?
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- From: Keox <piratkeox AT googlemail.com>
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- Subject: Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?
- Date: Tue, 12 Jun 2012 11:27:56 +0200
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- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Hallo,
Am 12.06.2012 10:33, schrieb Axel Grimm:
> Keox schrieb:
>> Wenn sich eine Bank zu 100% refinanzieren müsste, würde
>> ihr Gewinn fallen, wenn sie es nicht schafft die höheren Kosten auf
>> ihre Kunden abzuwälzen
>
> Das ist wieder mal die kurzfristige und kurzsichrtige BWL-Brille.
>
> Die Kosten steigen für alle gleich, dann wird auch das gesamte Niveau
> ansteigen. Kurze Zeit später ist der Gewinn der Gleiche.
> Natürlich werden die Kosten abgewälzt, nur wirst Du wegen der jetzt
> höheren Kreditzinsen die Wirtschaft würgen.
theoretisch stimmt das ja, aber in der Praxis würden es die Banken,
denke ich, nicht schaffen die gesamten zusätzlichen Kosten auf die
Kunden abzuwälzen. Und es ist wohl nicht möglich nur anhand von
theoretischen Überlegungen den Anteil des theoretischen
Geldschöpfungsgewinns genau zu bestimmmen.
Du wirst die Zahlen wohl kennen. Wieviel Zinserträge und Zinskosten
hatten alle deutschen Banken im letzten Jahr zusammengenommen? Und wie
groß war ihr Gesamtgewinn? Daraus ließe sich ableiten, ob die Banken
einen Kostenanstieg in Höhe von etwa 20 Milliarden ohne die Erträge zu
steigern überhaupt verkraften könnten.
> Das Hubersche Vollgeldmodell ist wohl ein Flop vom Feinsten. Auch so
> eine kurzsichtige Sichtweise. Einmal eine Seignorage und nach einiger
> Zeit ist Geld ohne Ende im Spiel. Ab dann keine laufenden Einnahmen mehr
> aber jedes Jahr Kosten.
das stimmt nicht. Erstens entsteht die regelmäßige Seigniorage solange
die Wirtschaft wächst, damit die Geldmenge mitansteigt.
Außerdem, das sieht Huber nicht vor, könnte man auch in einem
Vollgeldsystem öffentlich-rechtlichen Banken dauerhaften Zugang zu
unbegrenztem ZB-Kredit zu einem niedrigen Zinssatz gewähren. Du solltest
nichts dagegen haben. Zwar wird dann nicht mehr die Geldmenge exogen
kontrolliert, aber das ist in Deinem System aus öffentlich-rechtlichen
Banken ja auch nicht vorgesehen.
> Herzlichen Glückwunsch H.Huber. Eine einmalige Einnahme ist immer
> schlechter als eine laufende Einnahme. Keox, komm nicht an, den Huber zu
> schonen, der Mann ist bisher nur hofieren gewohnt und fühlt sich wohl
> als Einäugiger unter lauter Blinden.
> Der Mann hat ein Modell geschaffen, das sämtliche Zinserträge zu 100%
> privatisiert sind.
Beim Geldverleihen sind die Zinserträge immer zu 100% privat. Das liegt
in der Natur der Sache. Aber es gäbe vielleicht auch dafür einen Ausweg:
Stell Dir vor, dass in einem Vollgeldsystem alles Geld in der ZB-Bilanz
steckt und sich öffentlich-rechtliche Banken dort einfach bedienen
könnten, zu null Zinsen. Die Nichtbanken könnten sich nicht dagegen
wehren und unter'm Strich würden sie es auch nie merken, dass jemand ihr
Geld weiterverliehen hat. Die gesamte Geldmenge wäre ja groß genug, um
Überweisungen immer ausführen zu können. Nur im Extremfall eines
Bankruns auf Bargeld könnten Probleme entrstehen. Aber in solch einem
Fall könnte die ZB kurzfristig den öfentlich-rechtlichen Banken zu Null
Zinsen Geld leihen. Aber das ganze wäre auch nur ein Umweg. Die
Geldmenge ist im Grunde zweitrangig. Es kommt nur darauf an, ob Geld nur
unbenutzt rumliegt oder ausgegeben wird. Ersteres ist bei Guthabenzinsen
wahrscheinlicher. Das ist aber der einzige grundlegende Unterschied.
>
> Ich bevorzuge die Rente, da Einmalige hilft mit nicht in der Zeit.
>
> Im Mittelpunkt sollte die Geldversorgung der Wirtschaft stehen, doch
> leider stehen die Banken im Mittelpunkt. Das eigentliche Ziel ist nicht
> mehr im Blickfeld. (Wie sonst sollen die Kostenmaximierungen für
> Kreditnehmer sonst interpretiert werden?)
>
> Wenn Du die Finanzwirtschaft trockenlegen willst, dann reicht eine 100%
> Nennwert EK-Reservierung für alle Finanzprodukte, dann ist ist
> Finanzwirtschaft tot und ein Trennbankensystem hat sich mit erledigt.
>
ja, das könnte man machen. Ein Verbot des Eigenhandels für
öffentlich-rechtliche Banken würde ich aber trotzdem vorziehen. Für
private Banken die kein Geld mehr schöpfen könnten, wäre dann diese
100%-Eigenkapitalreservierung sinnvoll.
> Warum reiten alle auf der Zentralbank rum? Keiner von uns kann noch mit
> ZBG bezahlen und das schon seit Jahrzehnten nicht mehr. man lässt sich
> blenden von dem Bargeld, das irrigerweise als ZBG betachtet wird. Es ist
> aber nur Giralgeld, da es zu Lasten des Giralgelds rausgekommen ist.
Strenggenommen ist Bargeld beides gleichzeitig: ZB-Geld und Nichtbankengeld.
> Schaff das ZBG ab, das ist einfacher und schon haben wir Vollgeld. Mach
> alle Banken zu Zentralbanken, egal ob privat oder öffentlich. Setze die
> Gewinnabführungsregeln an, die für ZBs gilt, schon ist Ruhe im Karton.
> Die Kosten für Dich als Kreditnehmer müssen nach unten, das sollte Dein
> Interesse sein.
>
Im Prinzip ist Dein Vorschlag ja nicht verkehrt, aber wie funktioniert
das ohne übergeordnete ZB. Ich kann einfach noch nicht beurteilen, ob
eine Umstellung möglich wäre. Außerdem kann eine übergeordnete ZB
vielleicht unerlässliche Aufgaben erfüllen, die von mehreren einzelnen
nicht erfüllt werden können.
> Glaube doch nicht an das Marktgeschwafel beim Geld. Niemand macht
> freiwillig Schulden, denn wer nicht tilgt, wird enteignet und niemand
> lässt sich gerne enteignen.
Das bezweifle ich. Ich denke, dass es Spekulanten gibt, die Schulden
machen, weil sie wissen, dass sie dafür nicht haften müssen.
Gruß Keox
--
Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und
hat's gemacht.
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik
http://wiki.piratenpartei.de/BE:Squads/Geldordnung
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: wird noch erweitert.
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/ThemaVollgeldreform:
wird noch erweitert.
Inhalt meines Trollfilters: Enter-Mario, Oliver aus der FDP, uwe krüger
winands
- Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?, Christoph Ulrich Mayer, 11.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?, Patrik Pekrul, 11.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?, Axel Grimm, 11.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?, Christoph Ulrich Mayer, 11.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?, alex, 11.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?, ukw, 12.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?, Christoph Ulrich Mayer, 11.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?, Comenius, 11.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?, Keox, 12.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?, Axel Grimm, 12.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?, Keox, 12.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?, alex, 12.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?, Keox, 12.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?, alex, 13.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?, Keox, 13.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?, Keox, 12.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?, alex, 12.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Warum sollte man den Geldschöpfungsgewinn Geldschöpfungsgewinn nennen?, Keox, 12.06.2012
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