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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Endogene und Exogene Geldsysteme

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Endogene und Exogene Geldsysteme


Chronologisch Thread 
  • From: Nicolai Haehnle <nhaehnle AT gmail.com>
  • To: CU_Mayer AT menschen-gerechte-gesellschaft.de
  • Cc: AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Endogene und Exogene Geldsysteme
  • Date: Sun, 12 Feb 2012 14:36:44 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo Christoph,

2012/2/12 <CU_Mayer AT menschen-gerechte-gesellschaft.de>:
> Wenn man ein zinsloses Finanzsystem anstrebt, muss man neue Lösungen für
> den Zins-Regelungsmechanismus finden. Denn man muss ja verschiedenen Risiken
> Rechnung tragen. Dieser würde wie folgt erzeugt werden:
>
> Der Kreditantrag wird von der Bank bewertet. Die Kriterien dazu bleiben wie
> bisher: Kreditwürdigkeit, Einkommen, vergangene Zahlungsmoral, Sicherheiten,
> Qualität des Geschäftsplans usw.
>
> Der Kreditnehmer muss eine Versicherung über den entliehenen Betrag
> abschließen. Die Versicherungsgebühr würde der Kreditnehmer bezahlen müssen.
> Die Höhe des monatlichen Betrages würde auf der Bewertung der Bank basieren
> und vom Versicherungskonzern festgelegt werden.
...
> Auch auf diese Weise ist ein Regelungsmechanismus möglich, der die
> Verteilung und die Wettbewerbsfairness bei Kreditvergabe sinnvoll reguliert.
> Die „optimale Verteilung von Ressourcen“, die bisher behauptete unersetzbare
> Funktion des Zinses, wird also vollständig ersetzt. Ohne die negativen
> Nebenwirkungen durch exponentielles Vermögenswachstum.

Ich sehe da keinen Unterschied. Das Vermögenswachstum hat ja nicht mit
den Kreditzinsen zu tun, sondern mit den Guthabenzinsen. Warum glaubst
du, dass diese in deinem Modell niedriger wären? Bedenke außerdem,
dass ja auch noch die Geldgeber der Versicherungen eine Rendite
erhalten, die zu deren Vermögenswachstum beitragen kann.

Qualitativ ändert sich durch dein Modell einfach nichts. Du änderst
höchstens ein paar Namen, und verschiebst die Geldströme ein wenig.
Das große Ganze bleibt gleich.

> In keinem Fall werden die Beiträge im Erfolgsfall zurückbezahlt, sonst wäre
> es ja keine Versicherung. Versicherungen stehen in gegenseitiger Konkurrenz
> und können nicht einfach beliebigen Profit aus so etwas schlagen.

Das ist heute auch nicht anders. Die Banken stehen in gegenseitiger
Konkurrenz und können daher nicht einfach beliebig hohe Zinsen
verlangen. Kreditnehmer würden einfach zu einer anderen Bank wechseln.

> Wenn man
> das Thema Profit komplett ausschalten will, kann man das Modell „Social
> Business“ von Nobelpreisträger Mohammad Yunus verwenden. Unternehmen nach
> diesem Prinzip sind normale Wirtschaftsunternehmen, jedoch dürfen sie keine
> Gewinne ausschütten, müssen diese durch Preissenkungen oder Reinvestition an
> die Kunden weitergeben.

Das ist doch auch heute schon machbar, und Modelle, die zumindest in
die Richtung gehen, gibt es auch schon in der Praxis, insbesondere
Genossenschaftsbanken.

Schöne Grüße,
Nicolai
--
Lerne, wie die Welt wirklich ist,
aber vergiss niemals, wie sie sein sollte.




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