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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Endogene und Exogene Geldsysteme

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Endogene und Exogene Geldsysteme


Chronologisch Thread 
  • From: Ulrike Mös <ulrike.moes AT gmx.net>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Endogene und Exogene Geldsysteme
  • Date: Sun, 12 Feb 2012 16:28:10 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Ich sehe zwei Knackpukkte:
--> wer nicht als kreditwürdig eingestuft worden ist, wird nach wie vor
versuchenl, sich woanderst Geld zu leihen und dort (Wucher)Zinsen
bezahlen --> der Schwarzmarkt bekommt Aufwind

--> der Kreditnehmer ist nicht mehr nur von den Banken abhängig,
sondern auch von den Versicherungen. Er ist darauf angewiesen, von
beiden als vertrauenswürdig eingestuft zu werden. Sich selbst braucht er
dann nicht mehr zu fragen.

Meiner Meinung nach ein Rückschritt: statt mehr Freiheit doppelte
Abhängigkeit. Könnte eine Idee der FDP sein, aber nicht der Piraten.

LG, Wika

Am Sonntag, den 12.02.2012, 14:36 +0100 schrieb Nicolai Haehnle:
> Hallo Christoph,
>
> 2012/2/12 <CU_Mayer AT menschen-gerechte-gesellschaft.de>:
> > Wenn man ein zinsloses Finanzsystem anstrebt, muss man neue Lösungen für
> > den Zins-Regelungsmechanismus finden. Denn man muss ja verschiedenen
> > Risiken
> > Rechnung tragen. Dieser würde wie folgt erzeugt werden:
> >
> > Der Kreditantrag wird von der Bank bewertet. Die Kriterien dazu bleiben
> > wie
> > bisher: Kreditwürdigkeit, Einkommen, vergangene Zahlungsmoral,
> > Sicherheiten,
> > Qualität des Geschäftsplans usw.
> >
> > Der Kreditnehmer muss eine Versicherung über den entliehenen Betrag
> > abschließen. Die Versicherungsgebühr würde der Kreditnehmer bezahlen
> > müssen.
> > Die Höhe des monatlichen Betrages würde auf der Bewertung der Bank
> > basieren
> > und vom Versicherungskonzern festgelegt werden.
> ...
> > Auch auf diese Weise ist ein Regelungsmechanismus möglich, der die
> > Verteilung und die Wettbewerbsfairness bei Kreditvergabe sinnvoll
> > reguliert.
> > Die „optimale Verteilung von Ressourcen“, die bisher behauptete
> > unersetzbare
> > Funktion des Zinses, wird also vollständig ersetzt. Ohne die negativen
> > Nebenwirkungen durch exponentielles Vermögenswachstum.
>
> Ich sehe da keinen Unterschied. Das Vermögenswachstum hat ja nicht mit
> den Kreditzinsen zu tun, sondern mit den Guthabenzinsen. Warum glaubst
> du, dass diese in deinem Modell niedriger wären? Bedenke außerdem,
> dass ja auch noch die Geldgeber der Versicherungen eine Rendite
> erhalten, die zu deren Vermögenswachstum beitragen kann.
>
> Qualitativ ändert sich durch dein Modell einfach nichts. Du änderst
> höchstens ein paar Namen, und verschiebst die Geldströme ein wenig.
> Das große Ganze bleibt gleich.
>
> > In keinem Fall werden die Beiträge im Erfolgsfall zurückbezahlt, sonst
> > wäre
> > es ja keine Versicherung. Versicherungen stehen in gegenseitiger
> > Konkurrenz
> > und können nicht einfach beliebigen Profit aus so etwas schlagen.
>
> Das ist heute auch nicht anders. Die Banken stehen in gegenseitiger
> Konkurrenz und können daher nicht einfach beliebig hohe Zinsen
> verlangen. Kreditnehmer würden einfach zu einer anderen Bank wechseln.
>
> > Wenn man
> > das Thema Profit komplett ausschalten will, kann man das Modell „Social
> > Business“ von Nobelpreisträger Mohammad Yunus verwenden. Unternehmen nach
> > diesem Prinzip sind normale Wirtschaftsunternehmen, jedoch dürfen sie
> > keine
> > Gewinne ausschütten, müssen diese durch Preissenkungen oder Reinvestition
> > an
> > die Kunden weitergeben.
>
> Das ist doch auch heute schon machbar, und Modelle, die zumindest in
> die Richtung gehen, gibt es auch schon in der Praxis, insbesondere
> Genossenschaftsbanken.
>
> Schöne Grüße,
> Nicolai
> --
> Lerne, wie die Welt wirklich ist,
> aber vergiss niemals, wie sie sein sollte.
>

--
57074 Siegen
Dillenburger Str. 62
0271 2342843
ulrike.moes AT gmx.net





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