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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - [AG-GOuFP] Endogene und Exogene Geldsysteme

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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[AG-GOuFP] Endogene und Exogene Geldsysteme


Chronologisch Thread 
  • From: tobego <tobego AT web.de>
  • To: AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [AG-GOuFP] Endogene und Exogene Geldsysteme
  • Date: Mon, 13 Feb 2012 15:39:49 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

+1

Am 12.02.12 16:28, schrieb Ulrike Mös:
Ich sehe zwei Knackpukkte:
--> wer nicht als kreditwürdig eingestuft worden ist, wird nach wie vor
versuchenl, sich woanderst Geld zu leihen und dort (Wucher)Zinsen
bezahlen --> der Schwarzmarkt bekommt Aufwind

--> der Kreditnehmer ist  nicht mehr nur von den Banken abhängig,
sondern auch von den Versicherungen. Er ist darauf angewiesen, von
beiden als vertrauenswürdig eingestuft zu werden. Sich selbst braucht er
dann nicht mehr zu fragen.

Meiner Meinung nach ein Rückschritt: statt mehr Freiheit doppelte
Abhängigkeit. Könnte eine Idee der FDP sein, aber nicht der Piraten.

LG, Wika

Am Sonntag, den 12.02.2012, 14:36 +0100 schrieb Nicolai Haehnle:
Hallo Christoph,

2012/2/12  <CU_Mayer AT menschen-gerechte-gesellschaft.de>:
Wenn man ein zinsloses Finanzsystem anstrebt, muss man neue Lösungen für
den Zins-Regelungsmechanismus finden. Denn man muss ja verschiedenen Risiken
Rechnung tragen. Dieser würde wie folgt erzeugt werden:

Der Kreditantrag wird von der Bank bewertet. Die Kriterien dazu bleiben wie
bisher: Kreditwürdigkeit, Einkommen, vergangene Zahlungsmoral, Sicherheiten,
Qualität des Geschäftsplans usw.

Der Kreditnehmer muss eine Versicherung über den entliehenen Betrag
abschließen. Die Versicherungsgebühr würde der Kreditnehmer bezahlen müssen.
Die Höhe des monatlichen Betrages würde auf der Bewertung der Bank basieren
und vom Versicherungskonzern festgelegt werden.
...
Auch auf diese Weise ist ein Regelungsmechanismus möglich, der die
Verteilung und die Wettbewerbsfairness bei Kreditvergabe sinnvoll reguliert.
Die „optimale Verteilung von Ressourcen“, die bisher behauptete unersetzbare
Funktion des Zinses, wird also vollständig ersetzt. Ohne die negativen
Nebenwirkungen durch exponentielles Vermögenswachstum.
Ich sehe da keinen Unterschied. Das Vermögenswachstum hat ja nicht mit
den Kreditzinsen zu tun, sondern mit den Guthabenzinsen. Warum glaubst
du, dass diese in deinem Modell niedriger wären? Bedenke außerdem,
dass ja auch noch die Geldgeber der Versicherungen eine Rendite
erhalten, die zu deren Vermögenswachstum beitragen kann.

Qualitativ ändert sich durch dein Modell einfach nichts. Du änderst
höchstens ein paar Namen, und verschiebst die Geldströme ein wenig.
Das große Ganze bleibt gleich.

In keinem Fall werden die Beiträge im Erfolgsfall zurückbezahlt, sonst wäre
es ja keine Versicherung. Versicherungen stehen in gegenseitiger Konkurrenz
und können nicht einfach beliebigen Profit aus so etwas schlagen.
Das ist heute auch nicht anders. Die Banken stehen in gegenseitiger
Konkurrenz und können daher nicht einfach beliebig hohe Zinsen
verlangen. Kreditnehmer würden einfach zu einer anderen Bank wechseln.

Wenn man
das Thema Profit komplett ausschalten will, kann man das Modell „Social
Business“ von Nobelpreisträger Mohammad Yunus verwenden. Unternehmen nach
diesem Prinzip sind normale Wirtschaftsunternehmen, jedoch dürfen sie keine
Gewinne ausschütten, müssen diese durch Preissenkungen oder Reinvestition an
die Kunden weitergeben.
Das ist doch auch heute schon machbar, und Modelle, die zumindest in
die Richtung gehen, gibt es auch schon in der Praxis, insbesondere
Genossenschaftsbanken.

Schöne Grüße,
Nicolai
-- 
Lerne, wie die Welt wirklich ist,
aber vergiss niemals, wie sie sein sollte.


    
  




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