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ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] DANKE

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

Listenarchiv

Re: [Ag-waffenrecht] DANKE


Chronologisch Thread 
  • From: zykez <zykez AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] DANKE
  • Date: Mon, 23 Jul 2012 11:16:30 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>

Viel Text mit wenig Inhalt, so verstehe ich die bisherigen Diskussion. Es wird von Argumenten besprochen, ja sogar gefordert, aber am Ende bleiben nur Behauptungen und persönliche Sichtweisen übrig (Meinungsbilder).

Aber über was reden wir eigentlich? Über Waffenbesitz? Übers Waffenrecht? Über Ängste? Ich dacht immer, wir reden über Menschen. Denn darauf geht die Diskussion eh hinaus, denn Waffen haben nun mal Besitzer.

Woher kommt also die irrwitzige Annahme das der Waffenbesitz ein Problem darstellt, wenn ständig nur die Menschen die Waffen besitzen, als Risikoaspekt (persönlich) gewertet werden? Gegen persönliche Sichtweisen läßt sich schlecht argumentieren, da sie bei vielen wie ein Urteil, eine Entscheidung, über ein Sachverhalt schon längst getroffen wurde.
Da es aber verpöhnt ist, Menschen mit solch einer Annahme zu deklassieren und sicherlich auch gegen einige Gesetze verstößt, wird ablenkend nur über die Waffen diskutiert.

Menschen wollen aber keine Waffen. Warum? Sie sehen sie als Tötungsinstrumente und sonstige Mordwerkzeuge? Es existiert also schon eine Assoziation zu "Schusswaffen". Was bestärkt dieses Meinungsbild? Medien? Können die Medien allein an diesem Meinungsbild schuld seien? Nein, wir haben da noch ja Kriege und die Kriminalität. Waffen sollten also nur Soldaten tragen bzw. generell die "Staatsmächte". Ich dacht immer, das Volk sei der Staat? Ich selbst sehe nicht ein, warum eine Regierung und Beamte allein Waffen besitzen sollten und was deren Waffenbesitz mit dem privaten Waffenbesitz zu tun hat, da es rechtliche Unterscheidungen gibt. Ich weiß, es wurde hier nicht wirklich thematisiert, aber warum lange um den großen Brei herumreden, als endlich mal zum Punkt zu kommen.

Warum sind Waffen im Privatbesitz "schlecht"? Aufgrund einer negativen Einstellung bzgl. einer vorgefertigten Negativassoziation zu Waffen allgemein. Waffen sind was böses und müssen verboten werden, denn ihre Vorteile ergeben sich in einer aufgeklärten und friedfertigen Gesellschaft nicht. So der allgemeine Tenor des gesellschaftlichen Meinungsbilds. Aber wir betrachten das Bild ja hier eben NICHT allgemein, sondern Detailiert! Deshalb gibt es ja die AG Waffenrecht, eine AG mit einem thematisierten Schwerpunkt. Auch wenn die Allgemeinthematik stets Teil der Diskussion ist, ist eben auch stets das Detailthema grundlegend.

Worüber diskutieren wir hier also wirklich? Über Teilaspekte zum Allgemeinbild, über Detailinformationen eines waffenrechtlichen Unterthemas? Die Aussagen gehen sicherlich etwas in beide Richtungen. Aber grundsätzlich läßt sich doch sagen, das hier nur über Pro & Contra seitens des Waffenbesitz allgemein gesprochen wird. Über die Gründe (wie Ängste oder sowas) will ich nicht eingehen, das müssten dann schon die Bedenkenträger selbst äußern bzw. persönlich begründen, warum sie so sehen wie sie sehen. Was mir immer nur wieder auffällt ist, das doch gern verallgemeinert wird - die Gesellschaft "sehe" das so.

Warum sieht sie das so?

Wie erwähnt handelt es sich um eine gesellschaftlich mit aufgeklärten und erfahrenen Menschen, doch müssen wir festhalten, das Erfahrungswerte grundsätzlich erstmal subjektiv zu betrachten sind. Erfahrungswerte basieren zwar sehr oft auf Fakten, jedoch tragen sie auch ein starkes Persönlichkeitsbild mit sich, wodurch sich das persönliche Meinungsbild trotz klarer Fakten meist verschieben kann. Die Person hat dann nicht gleich Unrecht, aber sieht die Sache halt nur anders.
Was zeichnet einen aufgeklärten Menschen aus? Die Erfahrung. Und was noch? Überlegt doch mal selbst, was für euch "Aufgeklärtheit" bedeutet und hinterfragt eure Position, ob ihr in dem Thema wirklich (selbständig) aufgeklärt seid? Da die Ansichten genauso subjektiv daherkommen, lasse ich es als geltungsgrund allein stehen und kommentiere oder begründe es nicht. Da ich davon ausgehe, das ein aufgeklärter Mensch, versteht was es bedeutet "über ein Thema" genügend zu wissen, um überhaupt mit diskutieren zu können. Nein, es soll niemand ausgeschlossen werden, aber es geht hier auch um sowas wie Mindestvoraussetzungen.

Wer will schon mit Leuten über das bGE sprechen, die sich nicht informiert haben und nur gefühlstechnisch darüber reden; so wird ein bGE auch nie reell zu stande kommen. ;)
Bei diesem Thema gibt es keinen Unterschied. Ja, es gibt stets die Grundvoraussetzungen der Mindestinformation und zwar des gesamten Spektrums, nicht nur dem Teil, dessen man selbst übereinstimmt. Es geht ja hier nicht darum, wer Recht oder Unrecht hat (Stammtischgelaber), sondern um eine Diskussion mit Faktengewichtung und Klärung von Sachverhalten.

Wenn also jemand meint, er sehe den Waffenbesitz kritisch und stellt dieses zur Diskussion, dann sollte es auch persönliche Sichtweise dargestellt werden. Wenn jedoch aus der persönlichen Sichtweise ein Allgemeingeltungsanspruch für eine angebliche breite Masse wird, handelt es sich nicht mehr um einen persönlichen Standpunkt, sondern um ein Breitenspektrum - mit dem Schwerpunkt einer Entscheidungsgewichtung.

Wo ist also das wirkliche Problem?
Es sind definitiv nicht die Waffen, soviel wissen wir schon längst.

Wohlgemerkt, mal nebenbei, was ist an Sportschützen bzw. dem Schützensport so kritisch oder gefährlich zu sehen? Dort wird doch humangerecht bewiesen, wie man selbst "nur fürs Töten geschaffene Gegenstände" erfolgreich für einen friedlichen Sport umzweckt.
Möchte das jemand wirklich in Frage stellen? Das wir als aufgeklärte Menschen nicht in der Lage wäre, sorgsam und verantwortsvoll mit "gefährlichen" Gegenständen entsprechend umzugehen?

Auch hier wieder nebenbei - woher kommt diese Negativeinstellung und warum soll sie als Alleinstellungsmerkmal völlig ausreichend sein, um einen kritische Sichtweise begründen zu dürfen? So wird doch nix anderes behauptet als "Ich traue es den Menschen nicht zu". Aber spätestens auch dann entfallen die Geltungsansprüche des erfahrenen und aufgeklärten Menschen gleichermaßen. Was trifft nun zu - wo steht die Gesellschaft?

grüße,
zykez




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