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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Rechtliche Fundamente der Geldordnung & saldenmechanisch fundierte Konjunkturtheorie

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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Rechtliche Fundamente der Geldordnung & saldenmechanisch fundierte Konjunkturtheorie


Chronologisch Thread 
  • From: Moneymind <moneymind AT gmx.de>
  • To: Arne Pfeilsticker <Arne.Pfeilsticker AT piratenpartei-hessen.de>
  • Cc: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik@lists piratenpartei. de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>, Nicolas Hofer <nicolas.hofer AT gmx.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Rechtliche Fundamente der Geldordnung & saldenmechanisch fundierte Konjunkturtheorie
  • Date: Tue, 15 May 2018 09:44:21 +0200


Eine schöne Übung wäre, für jede der drei möglichen Kombinationen: (1) Einnahme, aber keine Einzahlung; (2) Einzahlung, aber keine Einnahme, (3) Einzahlung und Einnahme (und dito für Ausgaben/Auszahlungen) möglichst viele unterschiedliche Beispieltransaktionen zu finden:

 

Einzahlung Einnahme Auszahlung Ausgabe

Beispieltransaktionen

x      

 

  x    

 

x x    

 

    x  

 

      x

 

    x x

 


Das läßt sich natürlich erweitern, indem man

(1) Aufwendungen und Erträge (GuV) einbezieht

(2) Die Ströme jeweils anhand von Bilanzänderungsdarstellungen konkret verdeutlicht

(3) Für jede Transaktion die Bilanzänderungen für beide Transaktionspartner und die geschlossene Gesamtwirtschaft notiert (also 3 Bilanzänderungen).

Bei den "Transaktionen" sollten dann auch Neubewertungen von Eigentum (Marktpreisänderungen bei mark-to-market-Bewertung) einbezogen werden, um Booms&Busts erfassen zu können, etc. 





Am 14.05.2018 um 23:05 schrieb Moneymind:
m.E. nicht ganz korrekt: Einnahmen - Ausgaben ist der Zugang an Forderungen (z.B. gestellte Rechnungen) bzw. Zugang an Verbindlichkeiten (z.B. Eingangsrechnungen) in einer Periode. Der Saldo nennt sich Einnahmen- bzw. Ausgabenüberschuss.
  • Geldvermögen = Zahlungsmittelbestand + sonstige Forderungen - Verbindlichkeiten (wird in der VGR manchmal auch Nettogeldvermögen oder Nettoposition genannt)
  • Einnahmen mehren, Ausgaben mindern das Geldvermögen.
  • Einnahmen-/Ausgabenüberschuss = Geldvermögensänderung/Periode. 
  • Geldvermögen wird in der VGR auch Nettogeldvermögen oder Nettoposition genannt.
  • Einzahlungen und Auszahlungen mehren oder mindern den Zahlungsmittelbestand.

Siehe dazu den Auszug aus Wöhe: Einführung in die allg. BWL, Abschnitt "Grundlagen des Rechnungswesens" (anbei, oder über diesen Link: https://www.dropbox.com/s/kv86spq3kz3605a/W%C3%B6he%20-%20Grundbegriffe%20d.%20Rechnungswesens.pdf?dl=0 ).

Eine Zahlung ist auch ein Geldvermögensfluss, aber eine Zahlung ist nicht notwendigerweise eine Einnahme bzw. Ausgabe.

Eine Zahlung, die keine Einnahme darstellt, ist auch kein Geldvermögensstrom, sondern lediglich ein Zahlungsmittelstrom, da sie ja das Geldvermögen der Beteiligten nicht ändert. 

Beweis:   A erfüllt eine Verbindlichkeit über 3 000 € gegenüber B aus einem Warenkauf auf Rechnung. 

A:
aktiv................................................................passiv
- Zahlungsmittel 3 000 € ............................. - Verbindlichkeit ggü. B 3 000 €
  • Zahlungsmittelbestand um 3 000 € vermindert, also: Auszahlung.
  • Geldvermögen unverändert, da sich Zahlungsmittel, aber auch Verbindlichkeiten vermindert haben, also der Saldo "Zahlungsmittelbestand + sonstige Forderungen - Verbindlichkeiten" unverändert blieb. Also: keine Ausgabe.
  • Ergebnis: Auszahlung (Zahlungsmittelzustrom), aber keine Ausgabe (kein Geldvermögenszustrom).


B:

aktiv................................................................passiv

+ 3 000 € Zahlungsmittel

- 3 000 € Forderung ggü. A

  • Zahlungsmittelbestand um 3 000 € gemehrt, also: Einzahlung.
  • Geldvermögen blieb unverändert, da der Zahlungsmittelbestand gemehrt, die Forderungen aber um denselben Betrag gemindert wurden.  Also: keine Einnahme.
  • Ergebnis: Einzahlung (Zahlungsmittelzustrom), aber keine Einnahme (kein Geldvermögenszustrom)

Es gibt

  • Einzahlungen, die gleichzeitig Einnahmen sind (z.B. Barverkauf von Waren über den Ladentisch)
  • Einzahlungen, die keine Einnahmen darstellen (Bsp. oben, oder z.B. Darlehensaufnahme)
  • Einnahmen, die keine Einzahlungen darstellen (z.B. Verkauf auf Ziel/Lieferantenkredit)
Weitere Beispiele im angehängten Kurztext aus Wöhe: EInführung in die Allg. BWL.





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