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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Rechtliche Fundamente der Geldordnung & saldenmechanisch fundierte Konjunkturtheorie

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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Rechtliche Fundamente der Geldordnung & saldenmechanisch fundierte Konjunkturtheorie


Chronologisch Thread 
  • From: Gerhard Rinnberger <listmember AT rinnberger.de>
  • To: moneymind <moneymind AT gmx.de>, ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Rechtliche Fundamente der Geldordnung & saldenmechanisch fundierte Konjunkturtheorie
  • Date: Tue, 8 May 2018 14:11:33 +0200

Am 27.04.18 um 00:10 schrieb moneymind:
> 1) der Lohnabhängige erbringt eine Arbeitsleistung und erwirbt dadurch
> den vertraglich vereinbarten Lohnanspruch.
> 2) das Unternehmen überweist dem Arbeiter seinen Lohn 3 000 €, indem es
> sein Bankkonto mit Kto. Stand 0 um 3 000 € überzieht.

Um einen Lohn zahlen zu können, muss dem Unternehmen aber vorher ein
Kredit von 3000 € eingeräumt werden.

> Buchungen:
>
> Unternehmen
> aktiv...................................................passiv
> ........................................................+
> Verbindlichkeit ggü. Bank 3 000 €

Als Buchungssatz richtig. Die Unternehmensbilanz ist jedoch
unvollständig. Auf der Aktivseite muss jetzt der Output als
'Lagerbestand' verbucht werden.

> Bank
> aktiv...................................................passiv
> + Forderung ggü. Unternehm. 3 000 € ..... + Verbindl. ggü. Lohnabh. 3 000 €
>
> Lohnabhängiger:
> aktiv...................................................passiv
> + Forderung ggü Bank 3 000 €

Auch hier ist die Bilanz unvollständig. Auf der Passivseite hat der
Lohnabhängige ein Eigenkapital in Höhe von 3 000 €. Das ist aber
volkswirtschaftlich Einkommen!

> Das Unternehmen ist jetzt netto gegenüber dem Lohnabhängigen mit 3 000 €
> verschuldet.

Nein, eben nicht. Vom Lohnabhängigen hat er ja im Gegenzug die erbrachte
Leistung bekommen. Netto verschuldet ist er gegenüber der Bank, weil
sein ursprünglich mit der Kreditzusage angelegtes Depot nun aufgebraucht
ist.

Seine Forderungen sind gleich null, seine Verbindlichkeiten
> 2 000 €, ergibt ein negatives Nettogeldvermögen von 3 000 €.

Ein großes Problem scheint bei Stützel zu sein, dass er sofort saldiert.

> Die Bank ist netto _nicht_ verschuldet (ihre Forderungen entsprechen
> ihren Verbindlichkeiten, ihr Nettogeldvermögen ist gleich Null).

Und da liegt der Trugschluss. Die Verbindlichkeit gegenüber dem
Lohnabhängigen bleibt natürlich weiterhin bestehen. Erst wenn man die
Bank in einen separaten Verrechnungskreis auslagert, stimmt die Aussage,
dass das Nettogeldvermögen gesamtwirtschaftlich unverändert geblieben ist.

Das Problem liegt tatsächlich darin, dass Stützel noch gedanklich in
einer Tauschökonomie gefangen ist. Wenn die wesentliche Unterscheidung,
Banken als reine Treuhänder getrennt zu betrachten, nicht vorgenommen
wird, funktioniert auch die Intermediation nicht.

gerhard



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