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- Subject: Re: [AG-GOuFP] Wissenschaftliche Quellen zu Geld
- Date: Wed, 17 May 2017 14:53:38 +0000
Mumken schrieb:
moneymind schrieb:Eben darum ist der Lieferantenkredit für den Kreditgeber ein Risiko.
Hallo Rudolf,
Auch das stimmt nicht. Nichtbanken vergeben Kredite, und Unternehmen fragen verstärkt Kredite von Nichtbanken nach, siehe z.B.[color]moneymind: Die These der Vollgeldler ist ja, daß Banken hier etwas können, das andere so nicht können.[/color]Rudolf: Von dieser bleibt dann nur die Erkenntnis, dass ein, in diesem Zusammenhang hier unnötiger Zwischenschritt, von Nichtbanken so nicht vollzogen werden kann.
https://www.welt.de/newsticker/bloomberg/article135652326/Nicht-Banken-Kredite-europaeischer-Mittelstaendler-auf-Rekordhoch.html
Moment Moment - ein Lieferantenkredit (Nicht Banken Kredit Europäischer Mittelständler) ist doch kein geldschöpfender Vorgang. Das ist der Unterschied von einem Lieferantenkredit zu einem Geschäftsbank Kredit.
Nichtbanken können nicht mit selbserzeugten Sichtverbindlichkeiten zahlen, Banken schon.
Wenn Du es überprüft hast, würde mich das Ergebnis sehr interessieren.moneymind: Die Banken können direkt voneinander Aktien auf Kredit kaufen (Bilanzverlängerung f. beide) und anschließend die Forderungen gegenseitig verrechnen (Bilanzverkürzung f. beide), *ebenso wie Nichtbanken-AGs dies jederzeit können*.Rudolf: Ob diese Vorgehensweise legal ist, weiß ich nicht.
Das läßt sich doch leicht empirisch überprüfen.
(1) Der "Kauf auf Ziel" (d.h. auf Kredit) ist doch eine der Standardoperationen allen Geschäftslebens. Du bestellst ein Buch im Versandhandel auf Rechnung, erhältst es mit Rechnung zugeschickt. Dort steht, "zahlbar in 30 Tagen, die Ware verbleibt bis zur vollständigen Bezahlung im Eigentum des Verkäufers"). Der Verkäufer bucht aktiv das Buch aus und eine Forderung dir gegenüber ein. Würdest Du bilanzieren, würde der Buchkauf Deine Bilanz verlängern: aktiv + Buch, passiv + Verbindlichkeit ggü. dem Verkäufer.
Nennt sich "Lieferantenkredit https://de.wikipedia.org/wiki/Lieferantenkredit", und ist eine der wichtigsten Finanzierungsquellen im Geschäftsverkehr: "Trade credit is the largest use of capital for a majority of business-to-business (B2B) sellers in the United States and is a critical source of capital for a majority of all businesses." (wikipedia: trade credit https://en.wikipedia.org/wiki/Trade_credit)
(2) Warum sollten nicht auch Aktien "auf Ziel" gekauft werden können? Aber klar, es muß empirisch überprüft werden, ob das erlaubt ist. Ist es allerdings nicht erlaubt, wüßte ich nicht, wieso es dann mit den von Patrik überflüssigerweise beschreibenen Zwischenschritten erlaubt sein sollte. Überprüfen.
Das Window Dressing beschreibt Maßnahmen um das Bilanzbild möglichst positiv erscheinen zu lassen. Bank A und Bank B erhöhen ihre Bilanzen, indem sie sich gegenseitig Kredite in gleicher Höhe gewähren. Bei beiden erhöht sich die Bilanzsumme. Die Banken waren erfolgreich?Bilanzkosmetik wird schon sehr lange betrieben und ist auch unter dem Namen Window Dressing bekannt.Ja, oder "cooking the books https://vimeo.com/149157600" - "in dieser Bilanz hat der Chefkoch selber gewerkelt" ... . [Supergeniales Projekt, das Korruption weltweit vergleichend untersucht: in-formality.org.]
Nur: was bitte hat ein wechselseitiger Aktienkauf auf Ziel mit Bilanzkosmetik zu tun? Jeder Verkauf von Aktien erhöht das Eigenkapital einer Firma. Dadurch wird _insgesamt_ (bei Betrachtung des Gesamtsystems: Aktienemittent-Aktienkäufer) netto keinerlei Vermögen geschaffen. Es enstehen neue Verpflichtungsbeziehungen und Risikopositionen. Wie bei jeder Kreditvergabe auch .
Genau so könnten sie mit einem gegenseitigen Aktienkauf ihr Eigenkapital erhöhen.
Habe jedoch wie gesagt keine Ahnung, ob dies legal wäre.
Eine Möglichkeit für eine Nichtbank Geld zu erzeugen wurde ja mit den sogenannten "comex Geschäften" erzeugt. Der Staat wurde dabei zum Zentralbank ähnlichen "Gelderzeuger", weil zwei (juristische)Personen *die selbe MwSt Forderung* an den Staat stellen konnten.
BTW wenns kriminell werden darf: Diese Form von kreativer Buchführung war ein Grund für die Einführung der Umsatzsteuer Identifikationsnummer Anfang 2000. Ein vorsteuerabzugsberechtigter Unternehmer kann die Vorsteuer von einer Rechnung dem Finanzamt gegenüber geltend machen ohne die Forderung (Rechnung) zu bezahlen. Damit schließt sich der Kreis zu dem Beitrag von Mumken am 12.05.2017, 10:24 https://news.piratenpartei.de/showthread.php?tid=544405&pid=2447724#pid2447724 Weshalb muss denn die Forderung an die Bank überhaupt beglichen werden? Die Bank hat auf ihrer Passivseite eine Position "Verbindlichkeiten an Kunden, täglich fällig", die in Summe nie beglichen wird. Diese Verbindlichkeiten machen etwa 20 % der Bilanzsumme aus und steigen im Laufe der Zeit stets an. Betrachtet man sie als einen Block kann man folgern, dass hier den deutschen Banken von ihren Kunden ein "ewiger Kredit" in Höhe von 1,7 Billionen €, ohne Rückzahlungstermin und z. Zt. auch ohne jegliche Zinsverpflichtungen eingeräumt wurde. Erst bei der Abwicklung oder Insolvenz einer Bank werden diese Verpflichtungen wirksam.
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Wolfgang
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